Collection Baccara Band 338
hatte gerade den Türknopf umfasst, als ein sanftes Klicken ertönte und die Tür von der anderen Seite aufgestoßen wurde.
Auf der Schwelle stand Eliza.
Sie war wie erstarrt und sah ihn aus schreckgeweiteten Augen an. Ihr Blick ging unruhig zwischen Leanne und ihm hin und her. Offenbar registrierte sie Leannes Attraktivität und die Tatsache, dass seine Hand auf ihrem Rücken lag. Elizas Mund öffnete sich, doch sie brachte keinen Ton hervor. Es war offensichtlich, was sie dachte. Er erkannte es am Schmerz in ihren tränenfeuchten Augen und an ihrem bleichen Gesicht.
Noch bevor er eine Hand nach ihr ausstrecken konnte, drehte sie sich um und eilte zum Lift.
„Eliza, warte!“, rief er und lief ihr nach.
Sie schüttelte den Kopf und setzte ihren Weg unbeirrt fort. „Lass es gut sein, Reese. Ich habe schon verstanden.“
„Verdammt, Eliza. Es ist nicht, was du denkst.“
„Ich bin so unglaublich dumm“, sagte sie und drückte auf den Fahrstuhlknopf. „Jetzt ist deine Rache wirklich vollkommen.“
Er war noch dabei, die richtigen Worte zu formulieren, als die Fahrstuhltür sich öffnete. Eliza trat in die Kabine, und die Tür glitt zu, bevor er ihr folgen konnte.
Für einen Moment lehnte er sich an die Wand und schloss die Augen. Eliza hätte zumindest warten können, bis er ihr die Situation erklärt hatte. Sie hätte ihm eine Chance geben sollen. Stattdessen nahm sie einfach das Schlimmste an und lief weg. Wie damals. Sie vertraute ihm nicht, das hatte sie noch nie getan, und er befürchtete, dass sie es auch niemals tun würde. Verzweifelt erkannte er in diesem Augenblick, dass sie ebenso wenig Vertrauen in sich selbst wie in die Liebe hatte, die sie miteinander verband.
Leanne berührte ihn sacht am Arm. „Oh, Reese, es tut mir so leid. Habe ich …“
Abwehrend schüttelte er den Kopf und warf ihr einen traurigen Blick zu. „Nein, Leanne, es ist nicht deine Schuld. Die Fehler sind in der Vergangenheit gemacht worden und jetzt müssen wir den Preis dafür bezahlen.“
„Ich hatte keine Ahnung, dass du mit jemandem zusammen bist, doch wenn ich mir dein Gesicht so anschaue, würde ich sagen, es ist ziemlich ernst.“
„Oh ja. Das ist es.“
„Wer ist sie?“, fragte Leanne neugierig, besann sich dann aber eines Besseren. „Tut mir leid. Das geht mich nichts an.“
Reese seufzte. Leanne hatte ihm ihre Gefühle für Garrett anvertraut, warum also sollte er mit seinen hinter dem Berg halten? Gerade jetzt, da ihm das Herz so schwer war, konnte er eine mitfühlende Seele gebrauchen. „Sie ist meine Frau.“
Die einzige Frau, die er je geliebt hatte.
Auf der Fahrt nach Hause war Eliza wie von Sinnen. Der Schmerz war beinah unerträglich. Sie stellte ihr Auto vor der Garage ab und eilte die Treppe hinauf. Zum Glück begegnete sie drinnen niemandem und musste nicht vortäuschen, dass alles in Ordnung war. In ihrem Zimmer warf sie sich aufs Bett und brach in heftiges Schluchzen aus. Tränen strömten ihr über das Gesicht. In der Abgeschiedenheit dieses Raumes konnte sie ihrem Kummer endlich freien Lauf lassen und sich die Augen aus dem Kopf heulen. Sie weinte um eine Liebe, die von Beginn an aussichtslos gewesen war.
Reese hätte es nicht besser planen können. Er hatte sie glauben gemacht, dass er es ehrlich meinte, und Aufrichtigkeit vorgetäuscht. Er hatte von einem neuen Anfang gesprochen. Und sie war in seine Falle getappt, hatte sich wieder auf ihn eingelassen und sich erneut in ihn verliebt. Ihn mit einer anderen zusammen zu sehen war mehr als sie ertrug. Die Frau war jung und schön gewesen, und er hatte besitzergreifend eine Hand auf ihren Rücken gelegt.
Ihr Handy klingelte.
Sie holte das Telefon aus der Handtasche und schaltete es aus, ohne auf die Nummer zu achten. Sie konnte jetzt mit niemandem sprechen. Dann kramte sie weiter in der Tasche und zog einen Umschlag hervor. Er enthielt einen Brief, den sie Reese geschrieben hatte. Sie hatte es kaum abwarten können, dass er ihn las, deshalb war sie zu seinem Hotel gefahren, um ihn im Penthouse auf den Esstisch zu legen, damit er ihn gleich als Erstes fand, wenn er zurückkam.
Sie überflog mit tränenfeuchten Augen die Zeilen, die ihr so bedeutungsvoll vorgekommen waren, als sie sie niederschrieb:
Lieber Reese,
ich habe endlich erkannt, dass das Lügen und Verleugnen aufhören muss, es ist nicht fair dir und auch mir selbst gegenüber. Wenn Du diesen Brief liest, werde ich meiner Familie bereits die Wahrheit über unsere Ehe und
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