Collection Baccara Band 338
sah sie wieder auf.
„Danke, Jared, aber das ist wirklich nicht nötig.“
Er lächelte. „Für mich schon.“ Er beugte sich über den Tisch. „Außerdem ist es Jahre her, dass ich auf Jekyll Island war, und es wäre schön, wieder einmal dorthin zu fahren.“
Dana atmete tief durch. Der Teil von ihr, der gegen die Gefühle für Jared ankämpfte, drängte sie, ihm zu sagen, dass er ein anderes Mal dorthin fahren sollte, weil sie allein sein wollte. Aber diese Worte brachte sie nicht über die Lippen.
Sie versuchte es anders. „Ich halte es für keine gute Idee, dass wir gemeinsam verreisen, Jared.“
„Warum? Wegen gestern Abend?“
Jähes Verlangen ergriff Besitz von Dana, als sie an den gestrigen Abend dachte. Den ganzen Tag hatte sie vergeblich versucht, die Erinnerungen daran zu verdrängen. Als Kind hatte sie oft „Stop and Go“ gespielt, aber noch nie auf diese Weise und mit einem Spielkameraden wie Jared. Er hatte dem Spiel eine ganz neue Bedeutung verliehen.
„Auch“, sagte sie schließlich sanft. Bitte frag mich nicht weiter, flehte sie innerlich. Du sollst auf keinen Fall erfahren, dass ich im Begriff bin, mich in dich zu verlieben.
„Ich kenne deine Meinung, Dana. Du hast mir deutlich zu verstehen gegeben, dass du nicht mit mir schlafen möchtest, und ich habe dir versprochen, dass ich dich zu nichts drängen werde. Aber darum geht es auch nicht.“
Dana sah ihn an. „Worum geht es denn dann, Jared?“
Sein Blick hielt ihren fest. „Ich möchte mit dir zusammen sein. Ich genieße deine Gesellschaft und rede gerne mit dir.“
Dana wusste, dass er etwas zurückhielt. Sie spürte inzwischen, wenn ihn etwas bedrückte. „Ist da noch etwas? Ist alles in Ordnung mit deiner Mutter, Jared?“
Einen Moment lang starrte er sie an, dann seufzte er tief. „Ich habe heute Morgen mit Dad gesprochen. Er hat mir erzählt, dass Mom einen Anruf vom Krankenhaus bekommen hat. Ihre ambulante Operation kann um eine Woche vorgezogen werden.“
Dana nickte. „Das sind doch gute Neuigkeiten, oder?“
Jared entfuhr ein tiefer Seufzer. „Ja, aber …“
Als er nicht antwortete, hakte sie nach. „Aber was?“
Er rieb sich mit der Hand über den Nacken und schien frustriert. „Eigentlich nichts. Mir fiel nur ein, wie es das letzte Mal war.“
Dana verstand. Über den Tisch hinweg ergriff sie seine Hand und hielt sie fest, froh darüber, bei ihm zu sein und seine Ängste mit ihm teilen zu können. „Hoffen wir das Beste, Jared. Ich weiß, wie sehr du, dein Vater und deine Brüder sie liebt. Deine Bereitschaft, eine Verlobung vorzutäuschen, um sie glücklich zu machen, beweist, wie sehr du dich um sie sorgst.“
Dana ließ seine Hand los und lehnte sich zurück. Sie hoffte, dass sie die richtigen Worte gefunden hatte. Die Sorge um seine Mutter stand ihm ins Gesicht geschrieben, aber irgendwie glaubte sie fest daran, dass Sarah Westmoreland alles gut überstehen würde.
„Wie haben sich deine Eltern kennengelernt?“, wechselte sie das Thema, um ihn von seinen düsteren Gedanken abzulenken.
Um seine Mundwinkel zuckte ein Lächeln. „Meine Mutter und Tante Evelyn sind gemeinsam in Birmingham, Alabama aufgewachsen und waren von Kindheit an die besten Freundinnen. Nach ihrem Highschool-Abschluss hat Tante Evelyn ihre Tante in Atlanta besucht. Dort hat sie in der ersten Woche an einem Ausflug der Kirche teilgenommen und Onkel John kennengelernt. Sie schrieb meiner Mutter, dass sie sich verliebt habe und sie nach Atlanta kommen solle, um ihre Trauzeugin zu werden. Da kannte Evelyn ihren Bräutigam noch keine Woche!“
Jared grinste. „Meine Mutter, vernünftig, wie sie nun mal ist, hat sich am selben Tag in den nächsten Bus nach Atlanta gesetzt, um ihre Freundin zur Vernunft zu bringen. Sie glaubte nicht an Liebe auf den ersten Blick.“
Dana lachte leise. Das konnte sie sich bei seiner Mutter gut vorstellen. „Was ist passiert?“
Jared lachte vergnügt. „Sie fuhr nach Atlanta, hat Johns Zwillingsbruder kennengelernt und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Meine Eltern haben nur ganz kurz nach Evelyn und John geheiratet.“
„Was für eine schöne Liebesgeschichte.“ Dana war ganz hingerissen.
Jared nickte zustimmend. Es war schon lange her, dass er daran gedacht hatte. Seine Eltern hatten sich kennengelernt und sich sofort ineinander verliebt. Nicht einen einzigen Gedanken hatten sie an die möglichen Tiefen einer Ehe verschwendet. Das Einzige, was für sie zählte, war, dass sie sich
Weitere Kostenlose Bücher