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Columbus war ein Englaender

Columbus war ein Englaender

Titel: Columbus war ein Englaender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Fry
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zusammen mit den üblichen deprimierenden Informationen darüber, was aus ihnen geworden ist.
    Es hat uns sehr gefreut, von lan zu hören, der sich bei Price Waterhouse glänzend macht und immer noch großer Squash-Fan ist.
    John hat großen Erfolg bei einem Agrarunternehmen, das Landmaschinen an Uganda verkauft.
    Von Adam Carter erreichte uns eine Karte aus Gibraltar, wo er mit der Somerset und Cornwall Leichten Infantrie stationiert ist.
    Charles Hamilton darf auf keinem Ehemaligentreffen und keinem Fest fehlen. Auf dem Jagdball in Berkeley machte er mit seinem Kilt eine ausgesprochen gute Figur.
    Wie wir hören, lebt Martin Wood glücklich in Stowe und ist inzwischen begeisterter Beagle-Züchter.
    Peter Presland pendelt jeden Tag zwischen Stowe und London, wo er tagsüber in der Kanzlei Bracewell und Leaver als Spezialist für Wirtschaftsrecht arbeitet und nach Dienstschluß bei einer Tageszeitung als »Experte« für Verleumdungsklagen angestellt ist.
    Mir gefällt das in Anführungszeichen gesetzte »Experte«, weil es dem Ganzen eine leicht anrüchige Note gibt.
    Von einem Ehemaligen, der später durch seine Heirat berühmt werden sollte, erfahren wir:
    Mark Phillips (1957–1962) Marlborough
    Es freut uns sehr, daß Mark wieder einmal in Badminton gewonnen hat.... womit vermutlich das alljährlich stattfindende Reitturnier in Badminton House gemeint ist und nicht irgendein kurzweiliges Spiel mit Federball und Schläger.
    Bei Lektüre der Zeitschrift springt vor allem ins Auge, daß Stouts Hill eine Schule auf dem Land war. London und jeder Hauch von Stadt waren meilenweit entfernt. Wann immer ich an meine Zeit in der Prep School zurückdenke, sehe ich mich draußen in der freien Natur: wandern, rutschen, purzeln, Höhlen bauen, rudern und angeln, oder im Winter übers Eis schlittern, rodeln und Schneebälle die Hänge hinabrollen, bis sie die Größe von Kleintransportern hatten. Ich erinnere mich, daß wir die Namen von Feldblumen und Vögeln lernten, auf Bäume kletterten, die Wälder durchstreiften und den Bury erklommen.
    Für mich waren alle diese Dinge mit Schmerzen verbunden. Die eigentliche Ursache dieser Schmerzen war ein körperliches Handicap, für das ich nichts konnte, das aber letztendlich eine körperliche Unsicherheit bei mir bewirkte, die mich mein Leben lang begleitet hat.
    Das ursprüngliche Handicap war mein Asthma, vermutlich von meinem Vater geerbt, der damit als Kind ein ganzes Jahr im Krankenhaus gelegen hatte.
    In der Schule war ich dem Kletter-Club beigetreten, wo ich zu meiner Überraschung feststellte, daß ich trotz meiner Höhenangst in Windeseile und ohne Furcht die Bäume hinaufklettern konnte. Mit neun entwickelte ich dann eine fürchterliche Allergie gegen dieses Zeug, das Linden im Sommer absondern und das die Dächer der Autos mit einem klebrigen Film überzieht, deren Fahrer so blöd sind, in einer Lindenallee zu parken. Das Ergebnis war, daß ich zwei Tage das Bett hüten mußte, während meine Lungen raspelten wie ein von Mäusen angenagtes Orgelgebläse.
    In Stouts Hill gab es mehrere Jungen mit Asthma, und angeblich war die Luft in Gloucestershire gut für sie. Ein Junge war extra deswegen hierhergekommen, ohne daß sich eineVerbesserung einstellte. Nach nur fünf Wochen, in denen er seinen Inhalierer ständig zwischen die Lippen geklemmt hatte, ging er in die Schweiz. Als uns der Direktor im folgenden Semester in der Morgenandacht vom Tod des Jungen erzählte, hatten alle sich umgedreht und mich angestarrt.
    Später, besonders in der Public School, setzte ich mein Asthma gezielt zur Vermeidung verhaßter Aktivitäten ein. Ich konnte problemlos einen Asthmaanfall herbeiführen, indem ich meinen Kopf in staubige Schränke oder in Büsche und Sträucher steckte, deren Gefährlichkeit ich genau kannte. Ich wurde sogar ungemein stolz auf mein Asthma, genau wie ich später stolz auf mein Jüdischsein und meine Sexualität wurde. Die Bereitschaft, persönliche Eigenschaften, die andere als Schwäche auslegen mochten, mit kämpferischer Entschlossenheit zu verteidigen, wurde geradezu zu meinem hervorstechendsten Charaktermerkmal. Und ist es auch heute noch, wie ich denke.
    Eines Nachmittags fiel ich von der Wippe und brach mir den linken Oberarm, der für den Rest des Semesters in eine Schlinge gelegt wurde. Wie der Zufall es wollte, brach mein Bruder sich zwei Tage später seinen Arm genau an der gleichen Stelle. Nur hatte er sich seine Verletzung auf dem Schlachtfeld,

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