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Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer

Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer

Titel: Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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und müßte auch dann halten, wenn er körperlich stärker wäre. Saratow hingegen war eine Gefahr. Die riesige Maschine seines Körpers konnte im Amoklauf sie beide töten. Eine Weile starrte er auf den Tisch. Von Zeit zu Zeit überlief seine Haut ein kleines Zittern. »Wie lange, Jarl?« fragte er.
    »Penza, Sprechen ist nicht ratsam.«
    »Was, du willst mir Befehle erteilen, du dürre Mißgeburt? Ich habe dich etwas gefragt. Antworte!«
    »Wir haben die Droge bereits in unserem Blutkreislauf«, erklärte Luden geduldig. Doch sein Gesicht war plötzlich von unglaublichem Zorn verzerrt, und er bleckte die Zähne. Aber es gelang ihm, sich wieder in die Hand zu bekommen. Scott sah dicke Schweißperlen auf der hohen Stirn. »Jarl, die Hammarand Formel«, sagte Barry schnell. »Hast du die letzten Schritte noch errechnen können?«
    Luden sah seine Hände an. Die Finger waren wie Klauen gebogen, zum Reißen bereit. Bewußt streckte er sie aus und konzentrierte sich auf das mathematische Wunder der Gleichung, die er auf einer harten, ausgedörrten Welt gefunden hatte. In der leidenschaftslosen Schönheit der Mathematik konnte er emotionelle Sicherheit finden.
    Saratow hatte diese Hilfe nicht. Die Energie, die seinen gewaltigen Körper antrieb, forderte stürmisch einen Ausbruch. Er war immer rastlos, wenn er nichts zu arbeiten hatte, und deshalb kabbelte er auch ständig mit Chemile.
    Er stand auf und lief herum. Scott beobachtete ihn und wurde dabei immer gereizter. Saratows Füße waren viel zu groß, und er machte unglaublich viel Lärm damit. Wie eine Wolke umgab ihn die Drohung der Gewalt. Als er am Tisch vorüber kam, streifte er ihn. Mit einem wuchtigen Faustschlag demolierte er ihn. Ein Stück Holz traf Luden an der Wange, der mit blitzenden Augen aufsprang. »Du dicker Narr, setz dich doch endlich!« schrie er. Penza röhrte und tat einen Sprung vorwärts. Da stand Scott auf, stieß seinen Stuhl zurück und warf sich zwischen die beiden. Luden taumelte zur Seite. Saratow legte seine Riesenpranken um Scotts Hals. Seine Finger waren hart wie Stahl. »Du!« schnarrte er. »Du!«
    Scott wurde von einer primitiven Wut geschüttelt, die an seiner so sorgfältig aufgebauten mentalen Disziplin zerrte. Er wollte kämpfen und töten, Arme ausreißen und Schläge auf den riesigen Körper trommeln lassen, ohne an mögliche Verletzungen oder sogar den Tod zu denken; tun was Ser Prome geplant und erwartet hatte. Aber er, entspannte sich bewußt. Nur das Ghergach-System der Disorientierung ermöglichte ihm das. Es gelang ihm, die Hände an den Seiten herabhängen zu lassen, so daß die Muskeln erschlafften. Jeder Widerstand würde nur Saratows Wut anheizen, und jeder Kampf mußte zu einer Tat überwältigenden Zornes führen. Er sah dem Riesen in die Augen und erkannte das stumme Flehen darin.
    »Penza«, sagte er, »die Tür.« Seine Wut konnte nicht abreagiert, wohl aber dirigiert werden. Scott wußte, daß sein eigener bewußter Wille schwächer wurde. Keine Disziplin, egal wie sie auch angewandt wurde, konnte stärker sein als die Urkraft des Unterbewußtseins. »Ja, Barry?« fragte Penza.
    »Die Tür«, wiederholte Scott. »Unsere Feinde sind dort draußen.«
    Die Hände fielen von Scotts Kehle ab, als Saratow das gewaltige Gewicht seines Körpers gegen die Tür warf. Schloß und Angeln gaben nach, die Tür flog in den Gang hinaus und erschlug die, welche draußen auf mörderische Geräusche von drinnen gehofft hatten. Scott tat einen Satz vorwärts, entriß einem eine und drückte sie knurrend ab. Ein Mann brüllte, als der gebündelte Strahl ein Loch durch seinen Körper brannte. Ein anderer rannte und stürzte, als Rauch seinen Schädel umhüllte. Luden und Saratow griffen ein. Im Nu war der Korridor leergefegt.
    Wie drei Teufel rasten sie durch das untere Stockwerk. Sie waren Überteufel, die schrecklichsten Lebensformen, welche die Galaxis je gesehen hatte, Angehörige einer Rasse, die sich aus dem Urstaub zu den Sternen gekämpft hatte, deren jede Seite ihrer Geschichtsbücher mit Blut befleckt war; Kreaturen, die gegen jeden Widerstand zum Überleben entschlossen waren. Posten versuchten sie aufzuhalten; sie wurden niedergebrannt. Andere rannten. Ein Mann konnte hoffen, einer Kugel zu entkommen oder zu überleben, wenn sie traf, doch einer Dione war nichts gewachsen, besonders dann nicht, wenn sie in fauchende Gesichter zielte.
    Scott sah eine Gestalt über die Brüstung der oberen Treppe lehnen. Er schoß, ahne

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