Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer
schon einen ersten Streifzug durch das Gebäude gemacht haben, um die schwachen Punkte und vor allem die Lage des Labors zu entdecken.
Plötzlich knallten Stiefel den Korridor entlang, und die Zellentür wurde aufgerissen. Ipoh-Luang winkte den Posten weg, stand da und lächelte Scott an.
»Mein Freund, ich denke, daß Sie ein Lügner sind«, sagte er.
Scott stand langsam auf, schwieg aber, denn er erkannte Luangs Lächeln als die Vorfreude eines Sadisten.
»Major Yeni hat auf dieser Station Dienst. Er wurde überprüft, und für die beiden letzten Tage ist jeder seiner Schritte klar. Geben Sie Ihre Hochstapelei auf. Ich habe auch die Herkunft dieser merkwürdigen Signale entdeckt. Sie werden mir jetzt sagen, wie diese Dinger in die Mägen der Melots kamen. Und Sie werden auch die Verschwörung aufdecken, die Sie hierher brachte.« Scott zuckte die Achseln.
»Sie verweigern die Antwort? Das dachte ich mir. Ich warne Sie jedoch, ich habe Mittel, Sie zum Sprechen, wenn nicht zum Schreien zu bringen. Fügen Sie sich, dann ersparen Sie sich viele Unannehmlichkeiten. Sie könnten sogar eine hohe Belohnung erhalten.«
»Lassen Sie mich raus, Sir!« rief Saratow laut. »Ich hab mit dem allen nichts zu tun. Mir hat man nur den Detektor gegeben und gesagt, ich solle den Mund halten. Auf Merah muß doch jeder einem Offizier gehorchen.«
Luang rief nach dem Posten, der mit erhobenem Schlagstock ankam. Er versetzte Saratow einen heftigen Schlag, und der fette Mann sank wimmernd zusammen.
»Sie schweigen«, fuhr Luang Scott an. »Sie hoffen wohl auf Rettung? Oder auf einen neuen Angriff, der Ihre Lage entscheidend verbessert? Nichts dergleichen wird geschehen. Der Mann im Flieger ist unter Arrest, ein alter Mann und einer, der wahrscheinlich bei entsprechender Befragung reden wird. Na, wir werden sehen. Es wird Ihnen erlaubt sein, den Schreien zu lauschen. Das wird helfen, auch Ihre Zunge zu lösen.«
Luang stampfte davon, seine Begleitposten folgten, und nur der Zellenbewacher blieb. Als er zum Ende des Korridors marschierte, flüsterte Saratow: »Barry, sie haben JarI gekriegt!«
Luden hatte Chemile in das Gebiet geflogen und an einem für sicher gehaltenen Platz gewartet. Seine Gefangennahme änderte die Lage. Man konnte mit in unregelmäßig losgehenden Katapultgeschossen keine Ablenkung mehr veranstalten, und das Labor konnte damit also auch nicht zerstört werden. »Barry, wir können nicht zulassen, daß sie Jarl foltern!«
»Einen Augenblick noch, Penza.« Ihnen blieb noch ein wenig Zeit, und ein vorschnelles Handeln mußte ihre Aussichten gründlich verderben. Da Luang gesagt hatte, sie würden Schreie hören, mußten Türen geöffnet werden; das verschaffte ihnen die Möglichkeit, dorthin zu finden, wohin sie wollten, und Schreie würden auch andere Geräusche überdecken. Luden hatte keine übersteigerten Ideen vom Wert oder Unwert der Schreie unter Folter. Die Folterknechte erwarteten sie, und die sollten sie auch zu hören bekommen. Der erste kam, als der Posten auf der Höhe von Scotts Zelle war. Er blieb grinsend stehen; seine Linkslastigkeit hatte ihn in Reichweite gebracht. Er hörte zu grinsen auf, als Scotts Finger sich um sein Handgelenk schlossen und ihn zu den Gitterstäben zerrten. Versteifte Finger schickten ihn zu Boden.
»Penza!«
Aber Saratow war schon an der Arbeit. Seine riesigen Pranken schlossen sich um die Stäbe, sein Fuß schob sich unter die Tür. Das Aufbrechen des Schlosses ging unter in einem neuen Schrei von jenseits des Korridors. Im nächsten Moment war Scott frei und rannte, gefolgt vom Riesen, den Gang entlang.
Der Posten am anderen Ende öffnete den Mund zu einem Warnschrei, doch Scotts Handkante knallte an seinen Hals; er krümmte sich und spuckte Blut. Ein anderer starb unter dem Hammerschlag von Saratows Faust. Weitere Schreie führten sie zu einem Raum mit offener Tür; sie sahen eine auf einem Stuhl festgeschnallte Gestalt, Instrumente, zwei weißgekleidete Techniker und die feixende Visage von Ipoh-Luang.
Seine Miene veränderte sich, als er Scott sah. Seine Augen weiteten sich angstvoll, und er griff nach seiner geholsterten Pistole. Aber Scott hatte Luang im Griff, ehe er die Waffe ziehen konnte, fing dessen Handgelenk und verbog es ein wenig. Leider hielt der Knochen das nicht aus und Luang kreischte. Er kreischte noch mal, als er die Handkante sah, die auf seine Nase niedersauste. Saratow hatte sieh' inzwischen der anderen angenommen und sie unschädlich
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