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Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Titel: Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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der bei Hiltons Leiche gefunden wurde?«
    »Hier.« Der Riese reichte ihm den Stein über den Tisch. »Glaubst du an irgendeinen Zusammenhang?«
    »Hilton und Thom Ochran starben beide auf die gleiche Weise. Sie sind in Salzwasser ertrunken. Das ist mehr als ein Zufall. In beiden Fällen war auch ein Stein beteiligt - das Juwel von Jarhen und dieses Ding da.« Er schleuderte es in die Luft und fing es wieder auf. »Du hast doch den Edelstein gesehen, Penza. Glaubst du, zwischen den beiden Steinen besteht eine Ähnlichkeit?« Saratow betrachtete nachdenklich den gelben, stumpfen Stein. Ein Diamant bestand aus kristallisiertem Kohlenstoff, also aus dem gleichen Metall wie der Ruß im Ofen. Und doch ließen sich beide Substanzen nicht miteinander vergleichen. »Ich bin mir nicht ganz sicher, Jarl«, sagte er langsam. »Trotzdem würde ich auf eine Ähnlichkeit tippen.«
    »Ist Hilton daran gestorben?« Chemile nahm den Stein in die Hand und betrachtete ihn eingehend. »Hat man ihm den Stein in die Tasche geschmuggelt und dann wie eine Bombe ausgelöst? Aber wie gelingt es einem Stein, sein Opfer voll Wasser zu pumpen? Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Trotzdem muß der Edelstein die Ursache des Ertrinkens gewesen sein, Veem«, meinte Luden gereizt. »Penza und ich haben es doch selbst als Zeugen miterlebt. Es gibt keine andere _
    Erklärung. Dieser Stein besteht vielleicht aus dem gleichen Material wie das Juwel von Jarhen. Wir müssen dieser Spur unbedingt nachgehen.« Er streifte den Riesen mit einem überraschten Blick. »Ist dir nicht gut, Penza?«
    Saratow nahm die Hand aus der Tasche. Zwischen seinen Fingern hing jetzt das Perlenhalsband, das er auf dem Marktplatz gekauft hatte. Ohne ein Wort zu sagen, nahm er Chemile den Stein aus der Hand und verglich ihn mit den Perlen an der Kette. »Lamilite«, sagte der flüsternd, »rechtsgewickelt. Ich ahnte ja nicht - ich wußte ja nicht... « Luden packte Chemiles Arm, um dessen Ungeduld zu zügeln.
    »Ich sehe jetzt alles wieder vor mir«, sagte Saratow rauh. »Als Scott sich über das Juwel beugte, hatte ich ein unbehagliches Gefühl. Ich versuchte ihn zu warnen. Erinnerst du dich noch, Jarl?
    Du hast meine Worte gar nicht beachtet. Und dann, als der Chambodier ebenfalls vor das Schatzkästchen trat, kam dieses Angstgefühl wieder über mich. Ich hatte die Hand in der Tasche und mußte diese Steine mit den Fingern zusammengepreßt haben«
    »Und?« fragte Chemile scharf.
    »Lamilite mit dieser Kristallstruktur ist piezoelektrisch. Wenn du Druck auf diese Kristalle ausübst, entsteht ein Strom.« Mit verstörten Augen blickte er seine Kollegen an. »Begreift ihr nicht, was das bedeutet? Ihr habt von dem Auslöser gesprochen - ich habe die Bombe ausgelöst. Ich bin daran schuld, daß Scott jetzt ein Scheintoter ist!«
     
    *
     
    Mit der Abenddämmerung brach der Sturm los, nachdem der ganze Tag eine eintönige Nervenprobe für ihn gewesen war. Doch Scott hatte das Unwetter schon frühzeitig erkannt. Dunkle Wolken hatten sich am Horizont aufgebaut, der zunehmende Wind hatte die Wellen zu Schaum gepeitscht. Er konnte sich nur in den obersten Zweigen festkrallen, während das Wasser wie eine Ramme gegen seinen Kopf und seinen Körper schlug. Es gab nur einen Trost für ihn. Die lauernden Raubfische hatten sich in tiefe, stillere Meeresschichten zurückgezogen. Und so trieb ihn der Sturm vor sich her, bis er endlich, mehr tot als lebendig, an ein Gestade geworfen wurde. Er war eine Sanddüne hinauf gekrochen, hatte Wasser aus dem Mund und seinem Magen gespuckt und war dann instinktiv weitergerobbt, um nicht mehr von der Brandung ins Meer gezogen zu werden. Schließlich hatte er unter' einem Felsen angehalten und war dort in einen Halbschlaf gefallen, bis der Sturm abebbte und schließlich am kommenden Mittag ganz zum Stillstand kam.
    Er stand auf, ignorierte den nagenden Schmerz seiner überbeanspruchten Muskeln und die Erschöpfung. Sein Mund war von dem Meersalz so trocken wie Pergament. Er brauchte etwas zu essen und frisches Wasser. Auch ein Feuer oder ein Mittel, mit dem er ein Signal abgeben konnte. Wenn Leute in der Nähe waren, mußte er sie möglichst bald entdecken, um sich orientieren zu können, wenn sie ihm schon nicht helfen konnten. Auf dem flachen Hang eines Hügels wuchsen ein paar Bäume. Die Zweige hatte der Sturm zum Teil abgerissen, die Früchte auf den Boden verstreut. Es waren harte, fast ungenießbare Früchte mit noch unreifem Fruchtfleisch.

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