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Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Titel: Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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scharfe, dreieckige Flosse wie ein Messer auf ihn zu. Scott beachtete sie gar nicht, während er sich aus dem Wasser hob. Er hatte nur Augen für das Tentakelwesen, das jetzt am anderen Ende des Stammes hockte, die trüben, stumpfen Augen ihm zugewendet.
    Scott packte einen der dicken, schuppigen Äste, spannte seinen Körper wie eine Feder an und riß so lange daran, bis der Ast vom Stamm losbrach. Das untere, verrottete Ende brach Scott ab, und damit hatte er einen primitiven Speer als Waffe, dessen eines Ende sich als Keule verwenden ließ, während das andere zackig und spitz war. Ehe das Ungeheuer sich ihm wieder zudrehen konnte, lief Scott rasch darauf zu.
    Der Schwanz hob sich, als Scott auf das Biest zukam, und die Spitze des Horns kam drohend auf seinen Kopf zu. Er wich dem Schwanz aus, spürte einen scharfen Schmerz am Schenkel, wo sich die Haut teilte, als hätte ihn eine Messerklinge gestreift. Als der Schwanz sich erneut hob, schlug er mit dem dicken Ende seines Speers mit aller Macht zu. Bei dem Aufprall brach der Ast ab, so daß Scott nur noch das spitze Ende in der Hand hielt.
    Sofort sprang er dem Ungeheuer auf den Rücken. Die Tentakel schnellte nach oben, konnten aber nicht bis zu der Stelle greifen, wo Scott sich mit den Schenkeln auf dem Rücken festklammerte. Der Schwanz zuckte und hob sich wieder träge. Offenbar waren die Nerven von dem Schlag nur vorübergehend betäubt. Scott mußte rasch handeln, um diesen Vorteil noch für sich ausbeuten zu können.
    Er stemmte sich gegen eine der Schuppen, riß mit beiden Händen daran, bis sich das Stück löste und das rohe Fleisch darunter freigab. Eine trübe, gelbliche Flüssigkeit quoll aus der Wunde. Rasch packte Scott. wieder seinen Speer, den er mit den Zähnen festhielt, und rammte ihn mit aller Kraft in die Wunde.
    Der Körper unter ihm krümmte sich.
    Scott wurde in die Luft geschleudert. Er drehte noch im Fallen einen Salto und packte. einen Zweig, als er wieder im Wasser landete. Irgend etwas brach unter seinen Füßen. Und dann drehte sich das verletzte Ungeheuer ihm zu. Keuchend kam die Luft aus seinem weit aufgesperrten Rachen.
    Es war verletzt, geschockt, und die Sonne, die ihm auf die Schuppenhaut brannte, lähmte seine Widerstandskraft. Es wollte in seinen Bau. zurückkehren, das Ding töten, das ihn angegriffen hatte, es fressen, damit es in seinen Bau zurückkehren und brüten konnte. Die gelbe Flüssigkeit floß reichlich aus der Wunde, als ein Tentakel das Holz aus dem Fleisch riß.
    Scott drückte mit aller Kraft auf die Zweige, auf die er inzwischen geklettert war. Er wartete ab, bis sich der, Baum in seiner vollen Länge gedreht hatte und die Wellen über den Rücken des Ungeheuers wegspülten. Das Salzwasser vermischte sich mit dem gelben Blut.
    Seine Verbündeten warteten schon.
    Ehe der Stamm wieder in seine Waagrechte Lage zurück schwingen konnte, griffen die scharfen Flössen von allen Seiten an. Mit aufgesperrtem Rachen packten sie den Panzer, den peitschenartigen Schwanz und die Tentakel, die wild durch das Wasser schnitten. Sie rissen ihm das Fleisch stückweise aus dem Körper und trugen es fort in das Meer, wo es zuckend sein Leben beendete.
    Der Baum hob sich jetzt etwas weiter aus dem Wasser, während die dreieckigen Flossen wieder in ruhiger, weiter Kreisbahn den Baum begleiteten. Hoffentlich erreichte er eine rettende Insel, ehe diese Biester ihre Scheu überwanden und gierig über ihn herfielen.
     
    *
     
    »Schau mal, Jarl!« rief Saratow überrascht. »Was ist denn?« Luden hatte sich in Gedanken mit tausend Möglichkeiten und Theorien beschäftigt. Er ließ seinen Geist frei wandern, was ihm schon oft geholfen hatte, wenn er sich mit einem offenbar unlösbaren Problem befassen mußte. Er erhob sich von seinem Stuhl und ging zu der Stelle, wo der Riese wie erstarrt vor der Couch stand.
    »Penza?«
    Scott lag jetzt nackt unter dem goldenen Licht der Laternen. Die Muskeln auf dem durchtrainierten, wohlgebauten Körper glänzten von dem Öl, das Saratow bei seiner Massage verwendete. Doch jetzt hatte Scott plötzlich eine lange, rote Linie auf seinem Oberschenkel.
    »Da!« Saratow deutete auf die verletzte Stelle. »Plötzlich war sie da, Jarl. Eben war die Haut noch heil, und dann - das!«
    »Ein Kratzer oder leichter Schnitt«, meinte Luden gereizt. »Du mußt beim Massieren besser aufpassen. Vielleicht solltest du mal deine Fingernägel schneiden.«
    »Unmöglich!« Der Riese hielt Luden die Hände vor das

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