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Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Titel: Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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schiebt ihr mir falsche Beweise unter und erhebt auch noch falsche Anschuldigungen? Ich kann beweisen, daß ich das Juwel nicht stahl - könnt ihr das auch?«
    »Ich kann es beweisen!« Scott stand auf und blickte den Wesir an. »Zweifelt Ihr daran, daß ich unschuldig bin?
    »Ihr wart bewußtlos!« wütete der Chambodier. Der Haß und die Angst waren stärker als seine Selbstherrschung. »Ihr wart so gut wie tot! Ihr hattet kein Recht, wieder in die Gegenwart zurückzukehren. Ich war sicher...« Er brach ab, als er einsah, wie weit er sich schon verraten hatte.
    »Wessen warst du dir so sicher?« Scotts Stimme war so schneidend wie eine Peitsche und übertönte die Musik und den Festlärm. Plötzlich wurde es ganz still im Bankettsaal, während Scott über den Tisch sprang und dabei Becher und Teller umstürzte. »Du warst dir so sicher, daß ich sterben würde? So wie Hilton starb? Oder wie Thom Ochran? Und wie konntest du dir so sicher sein, wenn du das Ganze nicht selbst ausgelöst hattest?«
    »Ich...«
    »Du willst das leugnen?« Scott ging drohend auf den Chambodier zu. »Willst du vielleicht abstreiten, daß du diese Welt nur haben willst, um das Lamilit in den Bergen auszubeuten? Daß du diese Welt in ein Bergwerk verwandeln willst und alle Einwohner in Sklaven unter der Tyrannei der Chambodier? Daß du zwei Menschen getötet hast und es dir auch auf einen Mord mehr oder weniger nicht ankommt, um dein Ziel zu erreichen? Antworte, du Schwein!«
    »Mein Lord!« Rem Naryan drehte sich dem Thronsessel zu, wo Umed Khan gebannt der Auseinandersetzung zuhörte. »Ich protestiere. Ich bin der Vertreter einer mächtigen Föderation. Ich...«
    »Ihr seid auf Jarhen«, unterbrach ihn der Herrscher barsch. »Ihr werdet unseren Sitten gehorchen. Antwortet oder sterbt auf dem Pfahl!« Jetzt war es geschehen, dachte Umed Khan grimmig. Das Schicksal hatte auch den letzten noch vorhandenen Schleier gelüftet. Die Frage, welcher Macht er sich anschließen sollte, wurde jetzt entschieden. Nicht bei der Konferenz, nicht durch die Omen, die er so sorgfältig beachtet hatte. Nein - die Taten der Beteiligten, entschieden die Frage für ihn. Anschlag und Gegenanschlag, Intrige und Gegenintrige, Lügen und Wahrheit: All das löste sich jetzt auf in dem Wettkampf dieser beiden Männer.
    Nava Sonega sagte mit tiefer Stimme: »Ihr habt den Wunsch des Herrschers von Jahren vernommen. Antwortet also!«
    »Dieser Terraner lügt!« Rem Naryan richtet sich zu seiner vollen Größe auf. »Affen-Menschen lügen immer. Diese Tiere wissen gar nicht, was Wahrheit ist.«
    »Du leugnest also, daß meine Anklagen stimmen?«
    »Ich ignoriere sie!«
    Scott rückte geduckt vor, die Arme angewinkelt, die Hände steif und hart wie ein Bett. Seine Stimme klang wie Eisen.
    »Ich fordere dich zur Wahrheitsprobe heraus, Chambodier. Wenn du die Wahrheit sagst, wirst du dein Leben retten. Wenn nicht, wirst du sterben.« Für Scott war es fast eine Befriedigung, daß er seinem Gegner ins Gesicht sehen und mit bloßen Händen angreifen durfte. Dieses Gesicht, daß sich nur verächtlich verzog, wenn er den Tod von Hilton und Ochran und seine eigene Not erwähnte. Rem Naryan gehörte zu einer Rasse, die die Erde und alles, was sie geschaffen hatte, haßte.
    »Barry!« rief Luden mit lauter Stimme.
    Unbemerkt von der Menge hatte er den Stein, den man bei Hiltons Leiche gefunden hatte, geladen. Jetzt hielt er den Stein in der Wölbung eines Schöpflöffels verborgen.
    »Barry!« rief er noch einmal, »das wird ihm den Rest geben!«
    Instinktiv drehte sich der Chambodier um. Wahrscheinlich erwartete er, daß jemand hinter ihm mit einer Waffe auf ihn zielte. Statt dessen sah er, wie ein gleißend heller Stein auf seine Augen zuflog. Einen Moment lang starrte er ihn an, konzentrierte sich ganz auf das Wurfgeschoß. Das reichte aus.
    Luden löste mit seinem Sendegerät den Impuls aus.
    Scott wendete das Gesicht ab, als der Blitz aufzuleuchten begann und sein Geist den Impuls empfing. Doch dann drehte er sich sofort wieder seinem Gegner zu. Rem Naryan taumelte und stürzte zu Boden. Und während sich seine krallenartigen Finger in das Holz bohrten, lief ihm das Wasser aus dem Mund.
    Er ertrank, wie Hilton und Thom Ochran ertrunken waren - tief unter der Oberfläche eines Ozeans, der dieses Land in grauer Vorzeit einmal überflutet hatte.
     
    Ende

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