Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens
Luden mit scharfer Stimme. »Schließt die Augen und denkt an etwas anderes!« Er bewegte einen Drehschalter an seinem Gerät. »Jetzt!«
Draußen wurde gegen die Tür geklopft.
Während erneut ein Blitz aus dem Kästchen über Scotts leeres Gesicht zuckte, rief Luden beschwörend: »Barry! Komm zurück, Barry! Komm! Wieder ein neuer Blitz.
»Barry! Antworte doch! Komm zurück!«
Dann drehte Luden noch einmal an einem Knopf. Es blitzte, und dabei brüllte Luden dem Scheintoten fast ins Gesicht, während jetzt mit einem schweren Gegenstand gegen die Türtäfelung geschlagen wurde. Vielleicht blieben ihnen nur noch Sekunden, bis die Wächter in das Zimmer eindrangen.
»Barry! Komm zurück zu uns! Wir brauchen dich!« Fast außer sich vor Verzweiflung veränderte Luden noch einmal die Einstellung auf seinem Gerät und löste den Impuls aus. Im gleichen Moment zuckte Scott zusammen. Sein Mund öffnete sich. Der Stein fiel ihm auf die Schenkel. Er hob beide Hände, um nach den Fingern zu greifen, die seine Augenlider anhoben.
»Barry!« Saratows Stimme klang wie ein Donnerhall, der sogar die heftigen Schläge gegen die Tür übertönte. »Bleib bei uns, Barry !« Scott drehte sich um und schob Saratows Hände weg. Seine Augen waren jetzt wach und lebhaft. Erstaunt betrachtete er Luden, das Zimmer, das Kästchen, das er in der Hand hielt.
»Jarl! Und du, Penza. Und Veem. Ich bin wieder hier! Wie, zum Teufel, konnte das denn geschehen...«
Luden hatte die Schatztruhe fallengelassen und griff nach Scotts Händen. Er schluckte. »Barry, bist du gesund? Ist alles mit dir in Ordnung?« Scott war nur etwas betäubt von dem Schock des Zeitenwechsels. Er holte tief Luft, hörte jetzt die dröhnenden Schläge an der Tür und das Splittern der Türfüllung. Instinktiv erhob er sich von der Couch und spannte die Muskeln an, als die Wächter ins Zimmer strömten. Nava Sonegas Stimme war kalt wie Eis.
»Das Juwel von Jarhen wurde gestohlen. Sie erlauben, daß wir Ihre Zimmer durchsuchen.« Das war keine Frage, sondern ein Befehl. Während die Palastwächter durch die Räume schwärmten, fragte Sonega: »Warum haben Sie Ihre Tür nicht aufgemacht?«
»Wir hatten etwas Besseres zu tun«, antwortete Luden.
"Mit dem Juwel von Jarhen?« Sonega starrte Scott an. »Wie ich sehe, ist Ihr Gesandter wieder bei Besinnung. Das freut mich. Wir können ihn also auch zum Tod auf dem Pfahl verurteilen.«
»Tatsächlich?« meinte Saratow grimmig und trat vor, die mächtigen Finger anspannend. »Vielleicht geht das nicht so einfach, wie Ihr Euch das vorstellt!«
»Wächter!« Nava Sonega war sofort von seinen Leibwächtern umring, die mit ihren kurzen Karabinern auf die Terraner zielten. »Wenn Sie Widerstand leisten, werden Sie alle auf der Stelle erschossen. Das heißt, wir werden euch ein paar Kugeln durch die Knie jagen und anschließend zur Grube auf dem Marktplatz schleppen. Wo ist das Juwel von Jarhen?«
Luden schwieg. Er wunderte sich, daß man das Juwel nicht schon längst gefunden hatte. »Ihr müßt es verwendet haben«, fuhr der Wesir fort. »Der Herrscher von Sergan ist wieder gesund und von den Toten auferstanden. Ihr selbst, Jarl Luden, habt mir versichert, daß Ihr Euren Lord nicht ohne Hilfe des Juwels in die Gegenwart zurückholen könnt. Wenn Ihr den Edelstein nicht gestohlen habt, was habt Ihr dann an seiner Stelle verwendet?«
»Das da«, erwiderte Scott. Sein Verstand hatte blitzschnell die Daten verarbeitet und sich zusammengereimt, was ihm an Informationen fehlte. Er streckte die rechte Hand aus. Auf der Handfläche lag der Stein, den ihm Luden zwischen die Zähne geklemmt hatte.
»Das?« meinte Sonega stirnrunzelnd. »Diesen Stein habt Ihr verwendet?«
»Ich habe es getan«, sagte Luden scharf. »Wenn Ihr Euch jetzt wieder zurückzieht, kann ich mich endlich um meinen Herrn kümmern. Er ist noch schwach und benommen.«
Ein Wächter verbeugte sich vor dem Wesir. »Wir haben alle Zimmer genau durchsucht. Das Juwel von Jarhen befindet sich nicht hier!«
»Dann sucht noch einmal alles ab!« Die Zimmer waren nur spartanisch eingerichtet. Die Palastwächter durchwühlten die Wandschränke, tasteten die Couch ab, auf der Scott gelegen hatte, drehten jeden Stuhl und jeden Schemel um und klopften die Kleider der Terraner ab. Saratow ließ es geschehen, nachdem Scott ihn scharf ermahnt hatte, ja keine Dummheiten zu machen. Chemile lehnte an der Wand und sah dem Treiben der Wächter zu. »Zufrieden?« fragte er
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