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Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Titel: Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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einmal gesehen, ehe er zum Raumhafen gebracht wurde?« Seward nickte. »Er sah entsetzlich aus. Er lag auf dem Rücken, den Mundoffen, die Hände verkrampft. Seine Augen quollen aus den Höhlen, und sein Gesicht war ganz verzerrt. Als ich ihn an der Schulter rüttelte, lief ihm das Wasser aus dem Mund. Er war ganz voll davon. Zweifellos ist er daran gestorben.«
    »Und das Bettzeug war vollkommen trocken?« fragte Scott. »Sind Sie da ganz sicher?«
    »Ganz sicher. Das gleiche galt für sein Nachtgewand.«
    »Hat ein Fremder sein Schlafzimmer betreten?« fragte Saratow.
    »Ausgeschlossen. Die äußere Tür war versperrt, und nirgends konnte man Spuren einesgewaltsamen Eindringens entdecken.«
    »Was noch nicht viel besagen will«, meinte Luden nachdenklich. »Viel leicht gibt es hier Geheimgänge. Haben Sie vielleicht etwas Ungewöhnliches in dem Zimmer gefunden?«
    »Nur das hier.« Seward griff in die Tasche und holte einen Stein hervor. Er hatte die Größe eines Hühnereis, bestand aus einem stumpfen, gelblichen Material und war wie ein Edelstein geschliffen. »Ich fand den Stein in der Tasche seines Pyjamas, als ich die Leiche für die Einfrierung vorbereitete.«
    Scott nahm den Stein in die Hand. Er fühlte sich kalt und glatt an. Als Edelstein war er bestimmt nutzlos, weil er nur Facetten, aber keinen Glanz oder Feuer besaß. Keine Frau hätte daran gedacht, so einen Stein als Schmuck an einer Kette zu tragen. Er fragte sich, wo Hilton diesen Stein gefunden hatte.
    »Er hatte ihn nicht in einem Laden hier in der Stadt gekauft. Einer von uns hat ihn immer begleitet, und er hat nie einen Laden betreten. Tatsächlich verbrachte er die ganze Zeit hier im Palast. Irgend jemand muß ihm den Stein gegeben haben. Doch er erwähnte nie ein Wort davon.« Scott warf den Stein in die Luft und fing ihn wieder auf. Selbst durch die dicken Wände des Palastes hindurch konnte man das dumpfe Rollen der Trommeln spüren. Chemile, der neben der Tür stand, hob warnend die Hand.
    »Jemand steht draußen , im Korridor, Barry. Wahrscheinlich lauscht dieser Jemand am Schlüsselloch.«
    »Öffne die Tür, Veem.«
    Das Mädchen hatte kaum Zeit, sich aufzurichten, als die Tür aufschwang. Doch es besaß Geistesgegenwart.
    »Mein Lord«, es verneigte sich vor Scott, »ich wollte Euch fragen, ob Ihr etwas genötigt. Wein, Kuchen, Parfüm für das Bad oder Dienerschaft. Eure Wünsche sind mir Befehl.«
    Scott winkte das Mädchen näher zu sich heran. »Mein Lord?«
    Sie war groß und schlank. Die geschwungenen Linien ihrer Schenkel zeichneten sich unter dem kurzen Rock aus geflochtenem Material ab. Ihre Füße waren nackt, die Zehennägel mit Gold lackiert. Auch ihre Brüste waren bloß, und die Brustspitzen mit Goldplättchen belegt. An einer langen dünnen Kette trug sie ein Amulett. Es bestand aus gehämmertem Metall und trug ein ihnen vertrautes Symbol. Luden starrte es an. »Barry«, flüsterte er rauh, »das Siegel der Zheltyana!«
    Scott nickte nur. Dann blickte er dem Mädchen tief in die Augen. Sie standen weit auseinander unter gewölbten Augenbrauen. Das goldbraune Licht von einer Laterne draußen im Korridor malte goldene Reflexe auf fein schimmerndes Haar. Die Augen waren gut geschnitten, und rote Flecken saßen wie glühende Funken in der Regenbogenhaut. »Das Amulett, Mädchen«, sagte er scharf. »Wo hast du das her?«
    »Das da?« Ihre schlanken Fingerberührten das Amulett zwischen ihren Brüsten. »Von meiner Mutter, mein Lord, die es mir gab, als ich zur Frau wurde. Sie hatte es ebenfalls von ihrer Mutter erhalten, und diese wieder als Mädchen von ihrer Mutter. So weit unsere Erinnerungen zurückreichen, wurde es von der Mutter auf die Tochter vererbt. Das Amulett verleiht Glück und langes Leben.«
    »Auch ein Vermögen«, sagte Scott. »Tausend Zesh. Die kannst du haben, wenn du mir das Amulett verkaufst.«
    »Mein Lord!« Sie begann zu zittern, und ihre Augen weiteten sich. »Nein, mein Lord, das darf nicht sein.«
    »Zehntausend.«
    »Ich - ich kann nicht, mein Lord. Ich wage es nicht.«
    »Genug Geld für eine Farm«, drängte Scott. »Für ein Haus in der Stadt. Genug noch für einen Mann und Kinder, so daß ihr ein sorgenfreies Leben führen könnt; Für zwanzigtausend Zesh wirst du mir dein Amulett verkaufen.«
    Er sah ihre Unentschlossenheit, den Konflikt, der sich in ihrem Innern abspielte. Auf Jarhen verkaufte niemand sein Amulett oder Totemzeichen. Er spürte ihren Schock, weil sie mit der Versuchung

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