Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils
ehrfürchtig.
Was er dort sah, war ein Halo aus Gas, das den gesamten Stern umgab, was bedeutete, dass der Planet, auf dem sie sich befanden, sich direkt in dieser Wolke um die Sonne bewegte.
»Ich kenne diese Welt«, sagte er langsam.
»Was?«, sprudelte Orion hervor. »Wie denn das?«
Ozzie stieß ein nervöses Lachen aus. »Jemand hat mir von dieser Welt erzählt. Jemand, der ebenfalls über die Pfade der Silfen gewandert ist. Er hat erzählt, er wäre über Welten gewandert, die er Baumriffs genannt hat und die in einem Gasnebel existieren mit einer Atmosphäre, die dicht genug ist zum Atmen. Meine Fresse, was soll man sagen? Ich dachte immer, diese Geschichte wäre reines Raumfahrerlatein, zusammenphantasierter Blödsinn. Ich schätze, ich muss mich bei ihm entschuldigen.«
»Wer war es, Ozzie? Wer war schon einmal hier?«
»Ein Typ namens Bradley Johansson.«
Nach einer Fahrt von fünf Minuten lief der Zug auf Bahnsteig neunundzwanzig im dritten CST Passagierterminal von Seattle ein. Stig McSobel stieg aus und befahl seinem E-Butler herauszufinden, wo sich der Bahnsteig befand, von dem die gewöhnlichen Züge nach Los Angeles abgingen, seinem nächsten Ziel auf der Reise über die Erde. Der E-Butler meldete, dass die Pendlerzüge allesamt von Terminal zwo abgingen; also sprang Stig in die kleine Monorail, welche die Menschen zwischen den Terminals hin und her beförderte.
Das Gefährt glitt sanft auf seinen erhöhten Schienen entlang, während es Stig durch den weiten Verladebahnhof transportierte, der sich im Osten von Seattle ausgebreitet hatte, und zwei Kilometer lange Züge, gezogen von gigantischen Damzung T5V6B Loks, gemächlich unter ihm her rollten auf dem Weg zum Sperrguttor von Bayovar, der Big 15 Welt, die direkt mit Seattle verbunden war. Während Trans-Commonwealth-Expresszüge auf ihren MagRails wie Düsenjets in niedriger Höhe dahin rasten.
Im Süden war eine lange Reihe von Gateways zu sehen, aus denen blassblaues Licht fiel, das lange Schatten auf den von Unkraut übersäten Betonboden zwischen den Schienensträngen warf. Die CST Station von Seattle war ein Knotenpunkt für siebenundzwanzig andere Phase-Eins-Welten neben Bayovar, und sämtlicher Fracht- und Passagierverkehr zwischen diesen Welten kam hier durch. Tausende von Zügen passierten die Station Tag für Tag und bildeten ein gigantisches Geflecht von Wirtschaftsverbindungen, die halfen, Seattles industrielle- und technologische Basis aufrecht zu erhalten.
Stig saß am Ende eines röhrenförmigen Monorail-Waggons, während er rasch seine Mitreisenden überflog und ihre Bilder in Datenbanken speicherte. Sein Handgelenksarray startete Vergleiche mit den Tausenden anderer visueller Daten, die er gesammelt hatte, seit er im Commonwealth selbst arbeitete. Sieben der Passagiere im Waggon waren bereits an Bord des Zuges von Oaktier gewesen, was völlig normal war. Hätte einer von ihnen Stig beschattet, hätte er mit Sicherheit sein Aussehen reprofiliert, bevor er ein weiteres Mal mit ihm zusammen in den Zug gestiegen wäre.
Terminal zwo war eine gigantische Kuppel aus Metall und Beton, die zur Hälfte in den Boden eingelassen war. Die zahllosen Bahnsteige waren auf zwei Ebenen sternförmig angeordnet, die untere für die Ankünfte, die obere für die Abfahrten. Stig zahlte bar für sein Standard-Ticket, das ihn den ganzen Weg bis nach Kalkutta bringen würde; dann nahm er das Laufband zur Plattform A-Siebzehn, wo in diesem Augenblick ein Zug einlief. Stig wartete lässig neben einer offenen Tür des zweiten von zwanzig Waggons und beobachtete, wie Menschen über den Bahnsteig hasteten, um ihren Zug noch zu erwischen. Niemand aus dem Monorail-Waggon war unter den Fahrgästen. Zufrieden stieg Stig endlich selbst ein und ging durch die Reihen bis zum fünften Waggon. Erst dort suchte er sich einen Sitzplatz.
Hoshe Finn stand in der Schlange des Bean Here Franchise Imbisses am Ende von Bahnsteig A-Siebzehn und beobachtete, wie die Zielperson in den lokalen Zug stieg. »Haben Ihre Leute ihn?«, fragte er Paula, die neben ihm stand.
»Ja, danke sehr. Team B hat ihn eingekreist. Er hat soeben im fünften Wagen Platz genommen.«
Hoshe kaufte einen Kaffee für sich und Tee für Paula. »Dann verdächtigen Sie jemanden aus Team B?«
»Ich habe leider keinen echten Verdächtigen«, antwortete sie und blies auf den heißen Tee. »Was bedeutet, dass ich jeden als mögliche undichte Stelle behandeln muss.«
»Schließt das mich mit
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