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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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aus Menschen die Dichte einer Menge in einem Baseball-Stadion auf dem Weg zu ihren Sitzplätzen erreichte. Er zählte die Notausgänge, während er sich über die Rampe bewegte. Nachdem er die Haupthalle erreicht hatte, würde er weitere dreieinhalb Minuten benötigen, um zum Taxistand zu gelangen. Von dort zum Büro dauerte es wenigstens noch einmal zehn Minuten, abhängig von der Dichte des Verkehrs auf den internen Highways des Stationsgeländes.
    Weiter unten betrat Gareth die Rampe und kam ihm entgegen. Er trug eine schicke graue Jacke über einem gelben Hemd.
    Training stellte sicher, dass Stig ihn nicht ansah, als sie einander passierten. Es war verdammt schwer. Grau auf Gelb. Eine Bergungsaktion für einen Körpertoten. Es konnte nur einen Grund dafür geben: Er wurde observiert.
    Sie waren gut; das musste Stig einräumen. Während der gesamten Rückreise von Oaktier hierher hatte er seine Umgebung ununterbrochen überprüft und nichts bemerkt. Selbstverständlich konnte es sich auch um eine virtuelle Überwachung handeln, ein Team mit einer RI, das ihn mit Hilfe von gehackten öffentlichen Kameras und Sensoren verfolgte. Noch schwieriger abzuschütteln.
    Als er die Rampe verließ, stand der Grundriss der Haupthalle in seiner virtuellen Sicht. Er ging nach links zu den gerade nummerierten Plattformen und nahm eine der drei Rolltreppen hinunter zur Einkaufszeile, während er sich die ganze Zeit über umsah. Es war schwierig, jetzt. Er blickte nach oben, als er die mittlere Ebene erreichte und auf die nächste Rolltreppe stieg. Das sichere Zeichen, dass jemand nach Beschattern suchte. Würde es sie warnen? Doch wenn sie ihm gefolgt waren, würden sie auch bemerkt haben, dass er die Sicherheitsroutine durchgegangen war. Sich nicht umzusehen, wäre möglicherweise noch verdächtiger. Stig begnügte sich mit einem kurzen, beiläufigen Blick nach oben und speicherte das Bild in einer Datei in seinem Insert.
    Während die Rolltreppe sanft nach unten glitt, studierte er das geisterhafte Bild in seiner virtuellen Sicht. Es befand sich nur eine Person dort oben, ein typischer West Coast Surfer, der dicht am Geländer stand und ebenfalls aus dem Zubringerzug von Seattle gestiegen war. Sie hatten allerdings nicht im gleichen Waggon gesessen. Stig vergrößerte das Bild und studierte den Mann. Dichtes blondes Haar, zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, eine scharfe Nase, breiter Kiefer, lässiges blaues Hemd und Jeans. Er konnte ihn nicht einordnen. Doch das Bild war nun jederzeit abrufbar.
    Die Rolltreppe entließ ihn in die Einkaufspassage aus Marmor und Neon, und er ging zur öffentlichen Toilette. Die meisten Kabinen waren leer. Zwei Männer benutzten die Urinale. Ein Vater mit seinem Sohn bei den Waschbecken.
    Stig nahm die zweite leere Kabine, verschloss die Tür und ließ seine Hose herunter. Wenn das Observationsteam die Toilette bereits vor seinem Eintreffen unter Beobachtung gehabt hatte, dann war bis jetzt nichts Verdächtiges zu sehen. Mit Hilfe seines tragbaren Arrays speicherte er die von Kareem geschriebene Software in einen Kristall, dann warf er den kleinen schwarzen Chip aus dem Gerät aus. Er steckte ihn in ein gewöhnlich aussehendes Plastiketui, wickelte es in Toilettenpapier ein und ließ es in die Kloschüssel fallen. Er spülte es hinunter und verließ die Kabine, um sich die Hände zu waschen.
    Als er wieder nach draußen kam, war der blonde Surfer in dem blauen Hemd zwanzig Meter entfernt und betrachtete Schaufensterauslagen.
    Stig ging zum nächsten Sportgeschäft und kaufte sich ein paar neue Turnschuhe. Er zahlte bar. Das Überwachungsteam musste die Transaktion prüfen. Als nächstes kaufte er sich eine Sonnenbrille in einem Department Store. Auch hier zahlte er bar. Anschließend fuhr er wieder nach oben zur Haupthalle und blieb an einem der kleinen Stände stehen, die Touristen-T-Shirts verkauften, und erstand einen einigermaßen brauchbaren Sonnenhut. Dann ging er zu den Schließfächern auf der linken Seite weiter und hielt sein Kredit-Tattoo an den Sensor des Fachs, das er drei Tage zuvor gemietet hatte. Die Tür öffnete sich, und er nahm die schwarze Umhängetasche heraus, in welcher die Notfallausrüstung verstaut war.
    Ohne sich umzusehen oder seiner Umgebung weitere Aufmerksamkeit zu schenken, marschierte er auf geradem Weg zum Taxistand. Als er durch die Drehtür hinaus in die warme kalifornische Sonne trat, musste Stig grinsen. Obwohl seine Deckung aufgeflogen war, würde er

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