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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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sich eine weite Hügellandschaft, und dahinter glitzerte das unverwechselbare Blau des Meeres.
    WOHIN JETZT?, fragten Tochees Augenmuster.
    Ozzie wandte sich dem Alien zu und zuckte mit den Schultern – eine Geste, die Tochee mittlerweile kannte.
    »Wir sind nie und nimmer von dort gekommen!«, sagte Orion unvermittelt. Er hatte sich umgedreht und blickte den Weg zurück. Hinter ihnen befand sich ein mittelgroßer Berg, dessen runder Gipfel von einem Dschungel großer Palmen und Farne überwuchert war, durchsetzt mit ein paar dürren grauen Bäumen, die aussahen wie eine Kreuzung zwischen Tannen und Eukalyptus. Der gesamte Berg konnte nicht mehr als einen Kilometer entfernt liegen.
    Ozzie überlegte noch, was er darauf antworten sollte, als in seinem Rucksack ein elektronisches Piepsen ertönte. Das Geräusch, das so integriert war in die Gesellschaft des Commonwealth, dass es dort kaum auffiel, besaß hier eine durch und durch schockierende Qualität. Ozzie und Orion starrten sich überrascht an.
    »Verbinde mich mit meinen Handgelenksarray«, befahl Ozzie seinem E-Butler. In seiner virtuellen Sicht erschienen Symbole, die er seit dem Tag nicht mehr gesehen hatte, da er in Lyddington angekommen war. Seine Inserts erlangten ihre volle Funktionsfähigkeit zurück. Ozzie schüttelte den Rucksack von sich ab, als wäre er plötzlich in Flammen aufgegangen. Sein E-Butler bestätigte, dass seine Inserts ein Signal vom Handgelenksarray empfingen. Ozzie schüttete den Inhalt seines Rucksacks auf die Erde, ohne Rücksicht auf das Durcheinander zu nehmen, das er veranstaltete. Eine winzige rote LED leuchtete an der Seite des polierten Armbands, in dem das Array untergebracht war. Er hob es auf und zog es an, und das Malmetall verband sich glatt mit seinem Handgelenk. Das OCTattoo auf seinem Unterarm erhielt Kontakt mit dem I-Spot des Geräts. Inmitten des verstreut umherliegenden Rucksackinhalts lag ein weiteres tragbares Array. Ozzie hob es auf und schaltete es ein. Augenblicklich erschienen weitere Symbole in seiner virtuellen Sicht. »Ich werd’ verrückt«, murmelte er. Sein E-Butler begann unverzüglich damit, die Insert-Dateien in beiden Arrays zu sichern. Ozzie ließ es geschehen, während seine virtuellen Hände Symbole umsortierten. Der Schirm des tragbaren Arrays entrollte sich zu seiner ganzen Größe von fünfzig mal fünfzig Zentimetern. »Bitte«, betete er, und transparente bernsteinfarbene Finger pflückten Symbole aus den linguistischen Dateien, die er im Laufe der letzten Monate mit peinlicher Sorgfalt zusammengetragen hatte.
    Auf dem Schirm erschienen die Blumenmuster, die Tochee zur Kommunikation benutzte, im dunkelsten Purpur, das der Bildschirm zu erzeugen imstande war.
    Tochee rührte sich plötzlich kaum noch. »Hallo«, projizierte sein vorderes Augensegment.
    »Unsere elektronischen Systeme funktionieren wieder«, sagte Ozzie laut. Das tragbare Array formte eine Serie von blitzenden Mustern.
    ICH VERSTEHE.
    »Sind das die Bilder, mit denen Tochee redet?«, fragte Orion fasziniert und spähte auf den Schirm.
    Das Array übersetzte seine Frage, und Tochee produzierte eine Antwort.
    »Das ist korrekt, kleines Menschenwesen«, sagte das Array. »Allerdings benutze ich ein inkompatibles elektromagnetisches Spektrum, deswegen könnt ihr sie nicht lesen. Ich kann jedoch lesen, was auf dem Schirm steht.«
    Orion stieß ein freudiges Jauchzen aus, machte einen Freudensatz und stieß die Faust in die Luft. »Ich rede mit dir! Tochee, ich rede mit dir! Endlich!« Er schenkte Ozzie ein strahlendes Lächeln, und sie schlugen sich in die Hand.
    »Ich bin mir der Kommunikation bewusst«, übersetzte das Array für Tochee. »Ich habe sehr lange auf diesen Augenblick warten müssen. Meine ersten wirklichen Worte sind die des Dankes an euch, großes und kleines Menschenwesen, für die Kameradschaft, die ihr mir gegeben habt. Ohne euch wäre ich noch immer in dem kalten Haus, und das würde mir nicht gefallen.«
    Ozzie verneigte sich vor Tochee. »Es war uns ein Vergnügen, Tochee. Doch es war keine einseitige Angelegenheit, Kumpel. Auch wir hätten Schwierigkeiten gehabt, von der Eiszitadelle zu verschwinden, wenn du nicht gewesen wärst.«
    Orion stürzte zu Tochee, der einen Tentakel ausstreckte, welchen der Junge glücklich drückte. »Das ist großartig! Das ist wunderbar, Tochee. Ich will dir so viel erzählen. Und Fragen habe ich auch.«
    »Du bist sehr freundlich, kleines Menschenwesen. Auch die großen

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