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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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anderen Teil des gewaltigen Gebäudes begann MorningLightMountains Elektroniklabor mit dem Bau eines Adapters, den es mit dem Prozessor des Aliens verbinden konnte. Es gab eine Reihe optischer Interfacepunkte, und es benötigte tatsächlich nicht mehr als ein Modul, das den Signalausstoß des Prozessors in seine eigene Form von Nervenimpulsen umwandeln würde.
    Es war zwar nützlich, aber es war noch keine Möglichkeit, wie sich das Immotile mit dem Gehirn des AlienMotilen hätte verbinden können. Die Erinnerung an den fremdartigen Körper und das Nervensystem schwebte in seinem Bewusstsein, wo es ununterbrochen untersucht und analysiert werden konnte. MorningLightMountain sah einfach keinen natürlichen Weg, wie es auf das Gehirn hätte zugreifen können. Angesichts dieser Tatsache und angesichts des offensichtlichen Mangels an mentaler Kapazität (was ohne jeden Zweifel aus dem Mangel an Kontrolle über das Gewebe des Raumanzugs ersichtlich wurde) begann sich MorningLightMountain zu fragen, wie weit unten in der Kastenstruktur ihrer Spezies diese Motilen standen. Möglich, dass sie ein ganzes Stück weniger intelligent waren als ein PrimeMotiles, auch wenn die ungefähr gleiche Größe ihrer Gehirne dagegen sprach und die Greifer ein hohes Maß an Fähigkeiten zur Werkzeugnutzung verrieten, und dazu wiederum war eine entsprechendes Mindestmaß an Intelligenz erforderlich.
    Diese Aliens, gestand sich MorningLightMountain ein, waren in mehr als einer Hinsicht paradox.
    Angesichts seines überwältigenden Bedürfnisses, direkte Kontrolle über das Gehirn eines der beiden AlienMotilen zu erlangen und der einzigen Verbindung, die es zu diesem wertvollen Organ gefunden hatte, blieb MorningLightMountain keine große Wahl: Das kleine AlienMotile war offensichtlich schwer beschädigt, und es war unausweichlich, dass es irgendwann aufhören würde zu leben. MorningLightMountain musste die elektronischen Prozessoren analysieren, die mit seinem Nervensystem verbunden waren; wenn es ihm irgendwie gelang, sich mit ihnen zu verbinden, dann würde es Zugriff auf das Gehirn des Aliens erhalten.
    Zwei SoldatenMotile trugen das kleinere AlienMotile zu einer Liege mit darüber angebrachten mikroskopischen Untersuchungsapparaturen. Klammern wurden um das AlienMotile herum gelegt, sodass es sich nicht mehr bewegen konnte. Hohe, schrille Schallschwälle kamen in pulsierenden Stößen aus seinem offenen Schlund. Das größere Motile hämmerte mit seinen zusammengerollten Greifern gegen die Wand seines Stalls und stieß ebenfalls unablässig Lärm aus.
    Die Scanner fokussierten auf den oberen Bereich des Alien-Motilen, und MorningLightMountain lokalisierte die elektronischen Systeme, die sich um den oberen Teil des Hauptnervenstrangs herum ballten. Ein Motiles mit einem kleinen Präzisions-Schneidewerkzeug machte sich daran, das trennende Gewebe aufzuschneiden. Die Lärmkanonaden des AlienMotilen erhöhten sich augenblicklich. Rote Nährflüssigkeit spritzte aus dem Schnitt. Obwohl MorningLightMountain die dreidimensionale Lage der Organe des AlienMotilen deutlich im Bewusstsein war und es die Nährlösungspumpe lokalisiert hatte, die in stetem Rhythmus in der Rumpfhöhle arbeitete, hatte es den erstaunlichen Druck nicht vorausgesehen, mit dem das Kreislaufsystem arbeitete. Das Schneidwerkzeug troff vor roter Flüssigkeit, und das Motile war von oben bis unten mit der spritzenden Substanz besudelt. Die Hitze war viel zu stark. Es musste sich zurückziehen und unter eine kleine Dusche stellen, um sie abzuwaschen. Ein anderes Motiles trat vor und setzte die Operation fort.
    Das AlienMotile hatte aufgehört, Lärm zu erzeugen, und nun kam aus der großen Öffnung in seiner Sensorbirne ein Geräusch, das klang wie brechendes, altes Holz. Sein Körper stemmte sich gegen die Fesseln. Rote Nährflüssigkeit spritzte aus dem Schnitt. Durch den Scanner sah MorningLightMountain eine Serie von Impulsen, die zwischen den elektronischen Komponenten hin und her zuckten … und dann brach unvermittelt jegliche Aktivität ab. Eine Sekunde später stockte auch die Nährlösungspumpe in seiner Rumpfhöhle, und dann schließlich die elektrische Aktivität im Gehirn des AlienMotilen.
    MorningLightMountain befahl seinem Motilen, mit dem Schneiden fortzufahren. Ohne die spritzende rote Flüssigkeit war es ein gutes Stück leichter, mit dem Schneidewerkzeug tiefer vorzudringen und den dicken Nervenkanal freizulegen. Dann wurden Mikromanipulatoren in die

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