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Heyne Galaxy 07

Heyne Galaxy 07

Titel: Heyne Galaxy 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Am Ende der Reise
    (AT JOURNEY’S END)
     
    J. T. McIntosh
     
     
    Arcturus füllte den Himmel aus. Und die Bildschirme.
    Bald hatten sie es geschafft. Die längste und bedeutendste Reise, die jemals von Menschen unternommen worden war, ging zu Ende.
    Captain James Wingate befand sich allein im Kontrollraum. Mit peinlichster Genauigkeit überprüfte er abermals die Datenverarbeitungskarten der vorhandenen Planeten. Es waren insgesamt dreiundzwanzig, aber nach dem ersten Durchgang waren nur sechs übriggeblieben, die für die GOOD HOPE in Frage kamen. Nach der letzten Überprüfung blieb nur ein einziger übrig. Sie nannten ihn ›Journey's End‹.
    Journey's End war sicherlich nicht der einzige Planet, auf dem Menschen leben konnten, aber alle Anzeichen wiesen darauf hin, daß er der freundlichste und schönste Planet des Systems war. Es wäre unlogisch gewesen, einen anderen zu wählen.
    Die GOOD HOPE hatte gefunden, was sie suchte. Die Anstrengungen und Entbehrungen der Reise waren nicht umsonst gewesen.
    Bevor sie landeten, würde die Sonde mit der großen Neuigkeit zur Erde zurückgeschickt werden. Da sie unbemannt war, erreichte sie eine größere Geschwindigkeit. Sie würde für die lange Strecke etwa ein Zehntel der Zeit benötigen, die die GOOD HOPE gebraucht hatte. In fünf Jahren würde sie zur Erde gelangen.
    Als Wingate an die Kapsel dachte, überzogen Falten seine Stirn. Es geschah nicht das erstemal.
    Arthur Rudd betrat den Kontrollraum und sagte:
    »Was ist denn los mit Ihnen, Jim?«
    »Die Sonde. Es stört mich, daß wir sie vor der Landung losschicken müssen. Warum nicht erst dann, wenn wir wissen, was wir auf dem fremden Planeten vorfinden?«
    Rudd lächelte.
    »Vor siebenundvierzig Jahren, Jim, wurde schon alles festgelegt. Das wissen Sie so gut wie ich. Wir können nichts daran ändern. Wenn unser Schiff einmal gelandet ist, wird es sich nicht mehr von der Stelle rühren können. Um aber die Sonde zu starten, müssen wir uns noch im Weltraum aufhalten.«
    »Aber wenn wir doch wenigstens …«
    »Ja, ich weiß. Wenn wir doch wenigstens vorher einen Blick auf die Oberfläche des Planeten werfen könnten, um uns davon zu überzeugen, daß wir wirklich die einzige intelligente Rasse des Universums sind. Wenn wir den Menschen auf der Erde doch nur hundertprozentig mitteilen könnten, daß Journey's End wirklich der Planet ist, den wir gesucht haben, die neue Heimat …«
    Rudd klopfte Wingate auf die Schulter.
    »Wir können es aber nicht, Jim. Finden Sie sich damit ab.«
    Wingate nickte. Trotz seiner Erleichterung meinte er:
    »Manchmal habe ich Angst vor der Last der Verantwortung, die auf uns liegt.«
    »Das kann ich verstehen, Jim, besser als jeder andere.«
    Wingate war nicht besonders empfindlich. Er nickte.
    Rudd war Kommandant des Schiffes geworden, als Maddock starb. Als die GOOD HOPE von der Erde startete, war er sechzehn gewesen. Heute war er dreiundsechzig, bei weitem nicht der älteste Mann an Bord. Sein Alter war es nicht, das ihn daran hinderte, immer noch Kommandant zu sein.
    Obwohl Wingate sechs Jahre jünger war als Rudd, sah letzterer jünger aus. Wingate jedoch war es nun, der die schmucke blaue Uniform des Kommandanten trug. Er mußte sie ständig tragen, das war Vorschrift. Er war Kommandant der wichtigsten Expedition seit Kolumbus, Marco Polo oder Cook. Er mußte nicht nur der Kapitän sein, sondern auch so aussehen. Er war schlank und sehr beweglich und würde seinen Posten noch viele Jahre ausfüllen können. Rudd aber, dunkelhaarig mit den ersten grauen Strähnen des beginnenden Alters, sah jünger aus als Wingate.
    Trotzdem hatte Arthur Rudd die Verantwortung für das Kommando der GOOD HOPE nicht mehr länger tragen können. Er war zu einsam geworden. Das war kein Wunder, denn schließlich war die GOOD HOPE ein nahezu automatisch funktionierendes Schiff, das kaum eine Mannschaft benötigte. Auf der einen Seite stand der Kapitän, auf der anderen die zweihundert Passagiere. Sie bildeten Gruppen und Grüppchen und ein Komitee, das ihre Interessen wahrnahm. Der Kommandant aber, obwohl unumschränkter Herrscher im Schiff, hatte niemand. Er war in Wirklichkeit nicht das Oberhaupt der Gemeinschaft. Er war nichts als der Pilot im Cockpit. So kam es, daß Wingate Rudd vor fünf Jahren ablöste.
    Rudd war der Mann, den Wingate stets um Rat fragte. Wingate wußte auch, daß die junge und hübsche Tina Layman, Rudds Nichte, mehr von Navigation verstand als er selbst und daß sein

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