Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils
es die Reaktionen der Aliens beobachtete.
Die SoldatenMotilen hatten beide Aliens in ihre Ställe gebracht. Das Größere hatte seine Beine gefaltet und hockte am Boden. Es hämmerte mit einem Greifer gegen die Wand zwischen sich und dem kleineren AlienMotilen, das sich noch immer nicht regte und aus dem weiter rote Flüssigkeit sickerte. Alle paar Minuten stieß es einen Lärmschwall aus. Die dicke Sensorbirne auf dem Rumpf drehte sich, und es starrte erneut durch die Kristallwand auf MorningLightMountains drei Immotile, welche die Untersuchungsroutinen beherbergten. Es bewegte die beiden oberen Extremitäten, und die Greifer an ihren Enden bildeten Zeichen in der Luft. Das tat es mehrere Minuten lang; dann sank es zurück und faltete erneut die Beine unter sich. Die dicke Sensorbirne auf dem Rumpf schaukelte ohne erkennbaren Grund vor und zurück. Dann schließlich machte es sich daran, die Nahrungsballen zu untersuchen. Die Greifer brachen kleine Brocken heraus und hielten sie vor die beiden kleinen Löcher in der Mitte seiner Sensorbirne. MorningLightMountain schloss daraus, dass sich in den kleinen Höhlen ein Riechorgan verbarg. Einige der Krumen wurden weggeworfen, andere hielt es sich vor die größere Öffnung. Ein Stück flexiblen, feuchten Muskels zuckte hervor und betastete einen Krumen nach dem anderen. Und einen nach dem anderen ließ es die Krumen fallen. Dann wandte es sich dem Plastikzylinder mit dem entsalzten Wasser zu. Vorsichtig steckte es einen Greifer in die Flüssigkeit und schob ihn sich anschließend in den großen Spalt. Nach kurzem Zögern schließlich hob es den Zylinder an und goss sich beinahe die Hälfte in den weit geöffneten Spalt.
MorningLightMountain beendete seine Analyse der roten Flüssigkeit. Wie es vermutet hatte, war die Substanz ein Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an Proteinen und Sauerstoff. Das gelbe Wasser hingegen schien ein Exkrement zu sein.
Eine Stunde später regte sich das kleine AlienMotile zu. Die Reaktion von Seiten des größeren war augenblicklich. Es eilte zu der Wand zwischen den beiden und stieß kurze, laute Schallschwälle aus. Das kleinere Motile antwortete mit einem leisen, anhaltenden Schall. Es verflachte seine Greifer und drückte sie auf den langen Riss in seiner Seite, wo noch immer rote Flüssigkeit hervorsickerte.
MorningLightMountain fragte sich allmählich, ob es stark beschädigt war. Bei einem Prime wäre ein Riss wie dieser rasch verklebt und das Fleisch schnell wieder zusammengewachsen. Doch das schien bei dem AlienMotilen nicht der Fall zu sein. Stattdessen verwandelte sich die rote Flüssigkeit; zuerst verklebte sie, um anschließend zu dunklen Flecken zu kristallisieren. Als integrale Reparaturflüssigkeit taugte sie offensichtlich nichts.
Das kleine Alien hielt seinen Rumpf parallel zum Boden und benutzte die vier Extremitäten, um zu dem Wasserzylinder zu gehen. Es nahm etwas davon zu sich; dann sank es gänzlich zu Boden, und seine Extremitäten verloren ihre Spannkraft.
Die Ausrüstung zur Analyse der Prozessoren traf ein. MorningLightMountains Motile machten sich daran, sie wieder zusammenzusetzen. Mehrere Stunden später wurden die Apparaturen in Betrieb genommen, und der erste Prozessor wurde unter einen Feldresonanzverstärker gelegt. MorningLightMountain war erstaunt, als es sah, wie komplex das Gebilde war. Seine Strukturen waren so fein, dass sie die Auflösung des Resonanzverstärkers bis an die Grenzen beanspruchten. Millionen von Verbindungen waren in einem dreidimensionalen Geflecht aus Quantenschranken und Feldern angeordnet, eine jede Bahn gerade weit genug, um ein einzelnes Elektron passieren zu lassen. Die Prozessorroutinen waren gewaltig. Ein Einziges von diesen Dingen reichte aus, um eine ganze Salve von Raketen zu kontrollieren.
MorningLightMountain hatte alle Mühe, eine komplette Karte der Verbindungen und Schranken in seinem Bewusstsein zu halten; die Anstrengung kostete die vereinigten Gedankenroutinen eines ganzen Dutzends Immotiler. Das allein war ein Grund für Besorgnis. Die Aliens besaßen unverkennbar eine machtvolle Technologie. MorningLightMountain überlegte fasziniert, welchen Grund es geben konnte, derartige Prozessoren zu entwickeln. In diesem Fall schien die Antwort klar: Das Polymer des Raumanzugs schien einen unangemessen hohen Aufwand an Kontrolle zu erfordern, um seine Form zu behalten, wahrscheinlich weit mehr, als das Motilengehirn des Aliens aufzubringen imstande war.
In einem
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