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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Lache aus verdrecktem Wasser. Überreste ihrer Kleidung klebten an den Leichen, Fetzen aus geschwärztem Gewebe. Paula erkannte ein Stück der tief dunkelblauen Hose, die Bernadette getragen hatte, während die Navy sie über den größten Teil des Tages hinweg durch Tridelta City verfolgt hatte. Teile ihrer Leiche waren unversehrt, entsprechend den Bändern eines implantierten Schutzschirm-Inserts. Ihre Arme wiesen Platzwunden auf, die von explodierenden internen Energiezellen stammten, wie Paula wusste. Es war die Art von Zellen, die für implantierte Waffen eingesetzt wurden. Paula zog eine kleine DNS-Testeinheit hervor und drückte den stummelförmigen Probenkopf gegen einen unversehrten Bereich von Bernadettes Haut.
    »Sie ist es«, sagte sie, als die Daten in ihrer virtuellen Sicht erschienen.
    Der andere Leichnam war ein wenig größer. Wahrscheinlich männlich. Paula untersuchte ihn. Die Verletzungen an seinen Gliedmaßen rührten ausnahmslos von externer Gewalt her. Er hatte ohne den geringsten Zweifel keinen Schutzschirm gehabt. Seine verbrannten äußeren Hautschichten waren für den DNS-Tester nutzlos. Paula biss die Zähne zusammen und schob den Sondenkopf des kleinen Geräts durch die Verletzungen bis zu den erhaltenen inneren Organen. »Sieht so aus, als hätte er keine Implantate gehabt«, sagte sie. Dann bemerkte sie Fetzen von seiner Kleidung – es war das gleiche dunkelrote Gewebe, aus dem die Uniformen der Saffron Clinic bestanden. Die DNS war nicht in der Datenbank der Senate Security gespeichert. Paula befahl ihrem E-Butler, auf die Datenbanken der Polizei und der Verwaltung von Tridelta City zuzugreifen.
    »Sind Sie sicher, dass dies der zweite war?«, fragte sie Warren Halgarth.
    »Nein, nicht zu hundert Prozent«, antwortete er. »Aber das hier ist die Position, von der der Widerstand kam.«
    »Aber Sie sind sicher, dass zwei Leute auf Sie geschossen haben?«
    »Definitiv, ja.«
    »John, haben Sie Ihre Zielperson?«
    »Ja. Die DNS ist eigenartig. Ich habe Variationen über den gesamten Körper, aber ein Teil passt zur DNS von Daltra.«
    »Danke sehr. Matthew, wie sieht es bei Ihnen aus?«
    »Zwei Gegner ausgeschaltet. Eine positive Identifikation, Pomanskie. Wir versuchen, den zweiten Leichnam zu bergen. Es ist nicht viel von ihm übrig geblieben.«
    Paula starrte auf den unidentifizierten Toten zu ihren Füßen. »Bernadette hat Kontakt mit vier gegnerischen Agenten hergestellt. Wer war dieser Mann?« Sie drehte sich einmal im Kreis, doch dann hielt sie inne. Im zentralen Schacht des Turms klaffte ein weiter Riss, keine fünf Meter entfernt. Zwei Eyebirds flatterten aus ihren Holstern an Paulas Anzug und schossen in das dunkle Loch davon. »Verdammt, das ist ein Aufzugsschacht.« Die Sensoren der Eyebirds zeigten, dass der Schacht weitere sechzig Stockwerke nach oben reichte, doch die Türen waren ausnahmslos geschlossen. Zwanzig Stockwerke tiefer befand sich die Aufzugkabine. Paula schickte beide Eyebirds nach unten. Die Luke des Kabinendachs war aufgerissen worden. Die Eyebirds zwängten sich an dem verbogenen Metall vorbei und in den Lift. Im Boden klaffte ein großes Loch, das den Blick freigab bis auf den Boden des Schachts im Tiefgeschoss des Greenford Tower hinab.
    »Alles herhören, wir haben eine Lücke! Eine Person, vielleicht auch mehrere. Zeitlicher Rahmen zirka sieben Minuten. Das reicht, um das Gebäude zu verlassen. Renne, warnen Sie Ihre Leute vom Perimeter!«

    Renne war stinkwütend gewesen, weil sie die Aufgabe erhalten hatte, den Einschließungsperimeter zu organisieren. Nach allem, was das Pariser Büro in letzter Zeit durchgemacht hatte, wäre sie nur zu gerne in einen Kampfanzug gestiegen und hätte ihrer Wut Luft gemacht. Doch ihre Aufgabe bestand nicht nur darin, Absperrungen zu errichten und Kontakt mit der einheimischen Polizei zu halten. Jeder, der aus der Klinik nach unten gebracht wurde, musste identifiziert und durchsucht werden. Die meisten von ihnen waren Kriminelle. Es war nur einmal diese Art von Klinik, was bedeutete, dass eine hohe Wahrscheinlichkeit bestand, dass sie es mit Trägern von Waffenimplantaten zu tun bekam. Paula betonte immer wieder ausdrücklich, wie wichtig es war, dass der Perimeter hielt. Es war gut, wieder mit dem Boss zu arbeiten. Renne wünschte sich einfach nur, sie wäre in der vordersten Front gewesen. Sie wusste nicht, ob sie den Job beim Perimeter bekommen hatte, weil Paula sie in Verdacht gehabt hatte. Dass sie überhaupt auf

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