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Computer der Unsterblichkeit

Computer der Unsterblichkeit

Titel: Computer der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Clifton , Frank Riley
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anzeigte, lächelte gekonnt in die Fernsehkameras und verbeugte sich vor der versammelten Kollegenschaft.
    Mit gespreizter Würde und der pedantischen Reserviertheit, die dem Clan der Wissenschaftler so teuer ist, begrüßte er die distinguierten Herren, die aus der ganzen Welt herbeigeeilt waren, um dieser Sternstunde beizuwohnen. In seiner Art war der Auftritt genauso theatralisch und lächerlich wie der eines Opernbuffos.
    Dann kam Billings herein. Weil er sich in Dingen der Regie nicht auskannte, verpfuschte er Jones’ letzten Satz durch sein zu frühes Erscheinen. Der Chefarzt hatte vorgehabt, die Scheinwerfer im geeigneten Augenblick mit einer Handbewegung auf den Eingang zu dirigieren, aber nun fanden sie ihr Objekt auch ohne seine Hilfe.
    Billings trug einen Bademantel und Pantoffeln. Bis auf einen schnellen Blick zu Hoskins hielt er die Augen niedergeschlagen. Einer der Ärzte eilte herbei und führte ihn zum Operationstisch.
    Die Kameras drehten durch. Von allen Seiten, von unten, von oben, in Halbtotalen und Nahaufnahmen bemächtigten sie sich ihres Objekts. Billings ging unbeeindruckt ans Mikrophon.
    »Meine Herren«, sagte er mit klarer Stimme, »ich lege Wert auf die Feststellung, daß dies ein wissenschaftliches Experiment wie jedes andere ist. Ich hätte es vorgezogen, wenn vor dieser Demonstration Zeit für eine Anzahl gleichartiger Experimente gewesen wäre. Es gibt so viele Faktoren, die wir noch nicht kennen, daß mir alles dies voreilig erscheint, sehr voreilig.«
    Seine Worte kamen bei den Zuhörern an. Dies war eine Sprache, die sie verstanden und billigten. Joe, der die Somatik im Raum durchforschte, fühlte eine spürbare Verringerung der Skepsis.
    »In den ersten Phasen eines neuen wissenschaftlichen Verfahrens gibt es niemals eine Erfolgsgarantie«, fuhr Billings fort. »Erst nachdem wir die Möglichkeiten, Ungenauigkeiten und Varianten genau festgestellt und sie zu kompensieren gelernt haben, werden wir in der Lage sein, ein Ergebnis vorauszusagen. In diesem Fall haben wir es mit der Variationsbreite menschlicher Erscheinungsformen zu tun. Wir wissen noch nicht, welches die Konstanten sind, die zu einem positiven Resultat führen, und welches die Varianten sind, die unsere Arbeit negativ beeinflussen.«
    Einige der Zuhörer nickten zustimmend. Billings schien nicht der Mann zu sein, der sich für einen Schwindel hergab.
    »Ob die Ergebnisse hier positiv oder negativ ausfallen werden, ist von zweitrangiger Bedeutung. Wie immer dieses Experiment ausgehen mag, ich bitte Sie darum, mit Ihrem endgültigen Urteil zu warten.«
    Er kehrte an den Tisch zurück, auf den er sich legen sollte, und zog seinen Bademantel und die Pantoffeln aus. Mit Rücksicht auf die verbogenen Moralbegriffe jener Zuschauer, die den Vorgang im Fernsehen oder mit eigenen Augen verfolgten und den Anblick eines unbekleideten menschlichen Körpers nicht ertragen zu können glaubten, behielt er eine weiße Badehose an.
    Professor Billings sah genauso aus, wie man es von einem Zweiundsiebzigjährigen erwartete. Seine bläulichweiße Haut hing schlaff und faltig von seinem schmächtigen Knochengerüst, als hätte der beständige Zug der Schwerkraft die natürliche Spannung von Muskeln und Haut überwunden.
    »Ich bin fertig, Duane«, sagte er zu Hoskins.
    Hoskins nickte und gab einem der Ärzte ein Zeichen. Sie halfen Billings auf den Operationstisch. Hoskins ging Billings beim Anlegen der Elektroden zur Hand. Als alle Verbindungen hergestellt waren, wandte Billings den Kopf auf die Seite und sagte zu Bossy: »Du wirst die gleiche Therapie anwenden wie bei Mable.«
    Auf den Rängen des Amphitheaters wurden unterdrückte Rufe laut. Er hatte wie zu einem anderen Arzt gesprochen! Die Aufgeschlossenheit, die von seinen vorsichtigen Einleitungssätzen ausgelöst worden war, wurde wieder von den alten Ressentiments verdrängt. Man sprach nicht mit einer Maschine über Therapie. Man drückte Knöpfe, zog an Hebeln, stellte ein oder fütterte sie wenigstens durch einen vorgefertigten Lochstreifen mit Instruktionen.
    »Augenblick!« sagte einer der drei beratenden Ärzte. »Was haben Sie im voraus mit der Maschine gemacht?«
    »Nichts«, erwiderte Hoskins kurz. »Überhaupt nichts. Bossy hat die Therapie von Doktor Billings gelernt, als sie auf Mable angewandt wurde. Bossy kann das gelernte Wissen speichern und wieder anwenden. Wie sie das macht, ist schon in allen Publikationsmitteln mehr oder weniger ausführlich dargestellt

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