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Computernetzwerke

Computernetzwerke

Titel: Computernetzwerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Dembrowski
Vom Netzwerk:
zurückgelaufen sein. Des Weiteren wird bei Ethernet eine zusätzliche Sperrzeit von 64 Bit festgelegt, damit Überschwingungen auf dem Kabel vermieden werden, was somit zu einer Gesamt-RTD von 576 Bit-Zeiten führt, deren Überschreitung zu einem Versagen der Kollisionserkennung führt.
    In diesem Zusammenhang wird oftmals auch die sogenannte Slot Time angeführt, die diejenige Zeitspanne angibt, nach der das Medium durch ein Datenpaket minimal zulässiger Größe eindeutig als belegt gekennzeichnet ist. Die Slot Time beträgt bei Standard-und Fast-Ethernet 512 Bit-Zeiten und die minimale Paketgröße 64 Bytes. Die maximale Paketgröße beträgt stets 1518 Bytes. Das stellt sich jedoch für die Kollisionserkennung nicht als Problem dar, sondern die minimale Größe ist hierfür relevant.
    Die Bit-Zeiten sind abhängig von der jeweiligen Übertragungsrate, was bei Standard-Ethernet (10 MBit/s) zu einer Bit-Zeit von 0,1 ps und bei Fast-Ethernet (100 MBit/s) zu 0,01 ps führt. Demnach beträgt Round Trip Delay bei Standard-Ethernet 51,2 ps (512 Bit-Zeiten), und damit das Gleiche aus Kompatibilitätsgründen auch für Fast-Ethernet zutrifft, müsste die minimale Paketgröße erhöht werden, oder man reduziert die maximal zulässige Kabellänge, wie es bei Ethernet praktiziert wird.
    2.3 10Base5
    Ethernet nach dem 10Base5-Standard ist die klassische Realisierung, die eher in Firmen als in heimischen Installationen anzutreffen ist und bereits seit Jahren nicht mehr neu verlegt wird. Der Vorteil gegenüber 10Base2 ist eine maximale Kabellänge von 500 m statt nur 185 m, allerdings sind für die Verbindung zum Netzwerksegment externe Transceiver zwischen dem Adapter - z. B. der PC-Netzwerkkarte - und dem eigentlichen Netzwerkkabel notwendig, was sich gegenüber 10Base2 als die teurere Variante darstellt, da die üblichen Netzwerkkarten für 10 MBit/s gleich OnBoard über einen Koaxialanschluss (BNC) für das Netzwerkkabel verfügen.
    Die externen Transceiver ermöglichen es, eine Station auch im laufenden Betrieb vom Netzwerk »abzuhängen«, ohne dass dies eine Beeinträchtigung des LAN-Betriebs zur Folge hätte. An dieser Stelle sei erwähnt, dass dies prinzipiell auch bei der 10Base2-Rea-lisierung möglich ist, wenn man das Kabel zusammen mit dem T-Stück von der Netzwerkkarte abzieht. Allerdings findet dann gewissermaßen ein direkter Eingriff in das LAN-Segment statt. Bei 10Base 5 hingegen nimmt der Transceiver eine Abkopplung zwischen Segment und Adapter vor, was eine gefahrlosere Handhabung für das laufende Netzwerk bedeutet.

    Abbildung 2.3: Diese ältere Standard-Ethernet-Netzwerkkarte verfügt über einen Koax-Anschluss (unten), einen AUI-Anschluss (Mitte) und einen Twisted Pair-Anschluss (oben).
    Diese externen Transceiver werden als MAU (Media Access Unit) bezeichnet, und die Verbindung zwischen solch einer Unit und der Netzwerkkarte erfolgt per AUI-Verbindung (vgl. auch Abbildung 1.7).
    Das Koaxialkabel des LANs wird bei Ethernet von Adapter zu Adapter (Netzwerkkarte oder MAU) verlegt und ist an den beiden Enden des Stranges (Segmentes) mit je einem Widerstand (Terminator) abzuschließen, denn prinzipiell handelt es sich bei Ethernet um ein Bussystem. Ein Bussystem, wie beispielsweise auch SCSI, ist stets mit entsprechenden Abschlusswiderständen (Terminatoren) zu versehen, denn andernfalls ist überhaupt kein oder nur ein fehlerhafter Betrieb möglich.
    Attachment Unit Interface
    Für den Anschluss von externen Transceivern und auch Medienkonvertern kommt vielfach ein AUI-Connector, der zuweilen auch als DIX-Connector bezeichnet wird, zum Einsatz. Laut Standard ist er für maximal 10 MBit/s vorgesehen, wobei es aber durchaus Einheiten (z. B. Hubs) gibt, bei denen hiermit auch 100 MBit/s möglich sein sollen, in den meisten Fällen funktioniert dies jedoch nicht.

    Abbildung 2.4: Die Verbindung mit dem Netzwerk erfolgt über einen Transceiver, der mit der Netzwerkkarte über eine AUI-Verbindung mit DIX-Connector hergestellt wird.
    Der AUI-Anschluss besteht aus einer 15-poligen Buchse. Hier sind alle Signale vorhanden, die für eine Netzwerkverbindung notwendig sind, sie müssen aber noch mithilfe eines externen Medienkonverters für die jeweilige Netzwerkverkabelung angepasst werden. Die AUI-Signale bestehen aus drei Leitungspaaren für Senden, Empfangen sowie die Kollisionserkennung und haben die in der Tabelle 2.1 angegebene Signalbelegung.
Pin Nr.
Signal
Bedeutung
1
Control In Shield, CI-S oder

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