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Computernetzwerke

Computernetzwerke

Titel: Computernetzwerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Dembrowski
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woher auch die Bezeichnung Yellow Cable rührt. Ein Kabelsegment entspricht der Bustopologie und darf eine maximale Länge von 500 m aufweisen, und es sind bis zu 100 Stationen möglich. Für die Ankopplung einer Station an das Segment wird ein externer Transceiver verwendet, der bei einer PC-Netzwerkkarte an einen AUI-Connector anzuschließen ist.
    ■ 10Base2: Wird auch als Cheapernet bezeichnet, weil es preiswerter ist als 10Base5. Das Kabel (RG58) ist dünner, woher sich wiederum die mitunter verwendete Bezeichnung Thin Wire ableitet. Die Segmentlänge (ebenfalls Bustopologie) darf 185 m betragen, und es sind maximal 30 Stationen erlaubt. Eine PC-Netzwerkkarte (10 MBit/s) besitzt einen Koax-Anschluss für die entsprechende Kabelverbindung.
    ■ 10BaseT: Hierfür wird Twisted Pair-Kabel in einer Anordnung nach der Sterntopologie (Punkt-zu-Punkt) verwendet. In der Praxis ist mindestens TP-Kabel der Kategorie 3 notwendig. Falls stattdessen Kabel der Kategorie 5 verlegt wird, ist dann auch eine Migration zu Fast- und Gigabit-Ethernet möglich. Ein Kabelsegment darf eine Länge von 100 m nicht überschreiten.
    ■ 10BaseF: Dies ist die 10-MBit/s-Variante für Glasfaserverbindungen (LWL, Lichtwellenleiter), die insbesondere im Backbone für relativ lange Verbindungen und in störanfälligen Umgebungen zum Einsatz kommt. Die Segmentlänge kann bis zu 2 km betragen, und es wird eine Anordnung nach der Sterntopologie (Punkt-zu-Punkt) verwendet. Allgemein sind LWL-Verbindungen auch für Fast-, Gigabit-Ethernet sowie FDDI und ATM spezifiziert, und bei geeigneter Auswahl ist damit eine kostengünstige Migration zu den leistungsfähigeren Implementierungen gegeben.
    2.2.1 Shared Medium
    Die jeweils möglichen Kabellängen und die Gesamttopologie eines LAN werden in erster Linie von den physikalischen Eigenschaften des Mediums bestimmt; genauer von den elektrischen oder auch optischen (bei LWL) Dämpfungseigenschaften. Im Kapitel Medien wird hierauf noch explizit eingegangen, daher hier so viel: Die Stationen müssen stets zweifelsfrei erkennen können, ob das Medium (Shared) gerade von einer anderen Station belegt wird oder nicht, damit die Kollisionserkennung und damit der Zugriff auf das Übertragungsmedium einwandfrei funktionieren können.
    Exkurs
    Ethernet der ursprünglichen Auslegung verwendet ein sogenanntes Shared Medium. Dies bedeutet, dass sich alle aktiven Stationen beim Zugriff ein einziges Netzwerk(-Segment) teilen müssen, was durch das CSMA/CD-Verfahren entsprechend geregelt wird. Ein LAN besteht vielfach nicht nur aus einem Strang (Segment), sondern aus mehreren Segmenten, die über entsprechende Internetworking-Einheiten (z. B. Switches) miteinander verbunden werden. Ein Netzwerksegment, dem ein Shared Medium zugrunde liegt, wird auch als Kollisionsdomäne bezeichnet, da hier die im CSMA/CD-Verfahren begründeten Kollisionen auftreten können, was umso häufiger vorkommt, je mehr Stationen angeschlossen sind.
    Das Vorhandensein einer Kollision kann von einer gerade sendenden Station lediglich während der von ihr durchgeführten Datenübertragung detektiert werden, also dann, wenn sie selbst der »momentane Eigentümer« des Shared Medium ist. Die Kollisionserkennung der sendenden Station ist erst dann abgeschlossen, wenn sie das letzte Bit des Datenpaketes verschickt hat und dieses zudem bei der entferntesten Station innerhalb der Kollisionsdomäne angekommen ist.
    Die entfernteste Station muss das Medium als belegt erkennen können, was nicht funktioniert, wenn die Strecke zu groß sein sollte. Die entfernteste Station erkennt das Medium dann fälschlicherweise als frei und sendet ihrerseits Daten. Somit kommt es zwangsläufig zu einer Kollision, die jedoch wiederum von der anderen Station nicht erkannt werden kann, sodass es zu unerkannten Kollisionen kommt, was zu einem Nichtfunktionieren des LANs führen kann.
    2.2.2 Round Trip Delay und Slot Time
    Das Signal muss also von einer Station ausgesendet und wieder komplett empfangen werden können, wodurch sichergestellt wird, dass während des Sendevorgangs auch vom entferntesten Punkt des Segments eine Kollisionserkennung möglich ist. Der dafür notwendige Zeitraum wird als Round Trip Delay (RTD) bezeichnet und ist für die Ethernet-Standards genau definiert. RTD entspricht bei Standard- und auch Fast-Ethernet immer 512 Bit-Zeiten. Innerhalb dieser 512 Bit-Zeiten muss das Signal also einmal komplett in der Kollisionsdomäne hin- und wieder

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