Computernetzwerke
nicht von der Verlegung der anderen Medien.
Besondere Beachtung verdient auch hier die Konfektionierung der Übergänge von der festen Verlegung (z. B. im Kabelschacht) zu den Anschlussdosen und auch in den Verteilern (Patchpanels). Hier können natürlich nicht Stecker aufgelötet oder aufgequetscht werden, sondern die Fasern des Leiters bedürfen einer besonderen Behandlung wie Schneiden, Spleißen, Kleben und Polieren.
Für diese Arbeiten gibt es spezielle Werkzeuge, mit deren Hilfe sich die Fasern möglichst optimal verschweißen oder auch in einem LWL-Anschlussstecker verkleben lassen. Ein guter Übergang weist dabei eine Dämpfung von 0,1-0,2 dB auf, ein schlechter hingegen über 1 dB. An diesen Stellen muss also besonders sorgfältig gearbeitet werden, um auch die spezifizierten Längen mit der Faserstrecke überbrücken zu können. Die Ausführungen der LWL-Anschlüsse und die Qualität der Faser selbst spielen eine wichtige Rolle für die Bandbreiten- und Dämpfungsbetrachtungen, wie es im vorherigen Kapitel ausgeführt ist.
Vielfach kommt man jedoch auch mit den Standardlängen von Lichtwellenleitern aus, die typischerweise bis hin zu 50 m reichen, mit fertigen Anschlüssen (TS, SC) versehen sind und sich mit Kupplungsstücken (siehe Abbildungen 3.23 und 3.24) entsprechend verlängern lassen.
Abbildung 3.28: Auch für Lichtwellenleiter gibt es die Möglichkeit, Verbindungen zu crimpen.
Seit einiger Zeit sind außerdem LWL-Connectoren für die - relativ einfache - Selbstmontage verfügbar, wie die LightCrimp-Verbinder der Firma AMP. Im ersten Schritt werden Faser und Ader mit der speziellen Crimp-Zange gefasst, die Faser wird defi-niert gebrochen, und dann wird die Zugentlastung des Kabels mit dem Stecker gecrimpt (gequetscht). Klebstoff kommt dabei nicht zum Einsatz, und es sollen sich durch diese Verbindungsart im Mittel Dämpfungen von unter 1 dB ergeben.
LWL-Verbindungen mit Plastic Optical Fiber (POF, siehe auch Kapitel 2.7.2) lassen sich gleichermaßen einfach konfektionieren und werden ebenfalls mithilfe einer speziellen Zange geschnitten und in einer Schnellspannhülse fixiert. Insbesondere in rauen Industrieumgebungen (Schutzart IP 20, IP 67) wird diese Konfektionierungs-methode häufig angewendet.
Für größere Installationen sind Crimp-Verfahren jedoch aus Kostengründen nicht geeignet, zumal sich nur ganz bestimmte LWL-Fasern und Stecker damit verbinden lassen. Des Weiteren lassen sich hiermit auch keine Verbindungen von mehradrig ausgeführten LWL-Kabeln realisieren, sodass sich dieses Verfahren eher für Reparaturen und kleinere Installationen eignet, zu denen kein LWL-Techniker herangezogen werden soll.
Im Backbone werden vorzugsweise mehradrige LWL-Verbindungen verlegt, weil diese preiswerter sind als etwa zehn einzelne Leitungen, die jeweils über einen eigenen Kunststoffmantel verfügen müssen. Wie es auch mit Twisted Pair-Kabel üblich ist, werden die Adern dann in einem Patchpanel in die einzelnen Verbindungswege aufgeteilt, die beispielsweise in die Büros führen. Dort wird jeweils eine LWL-Anschlussdose montiert, von der aus dann mit einem LWL-Patch-Kabel die Verbindung mit einem Medien-Converter (LWL auf TP) oder einem LWL-Switch, der über TP-Ports verfügt, hergestellt wird.
3.3.4 Überprüfung und Fehlersuche
Für die Überprüfung von LWL-Verbindungen werden sogenannte OTDR-Messgeräte verwendet. Anhand der O ptic T ime D omain R eflectometry ist es nicht nur möglich, die Dämpfung, sondern auch die Position der einzelnen Komponenten in einer Lichtwellenleiterstrecke zu ermitteln.
Ein derartiges Gerät ist zwar verhältnismäßig teuer; es gehört jedoch zur Standardausrüstung eines LWL-Technikers, damit die Strecken nach der Installation durchgemessen werden können und ein entsprechendes Prüfprotokoll angefertigt werden kann, das dem Kunden als Beleg für die Erfüllung der zugrunde gelegten LWL-Spezifikation dann auszuhändigen ist.
Abbildung 3.30: Das Messprotokoll einer OTDR-Messung mit Anmerkungen
Die Fehlersuche in einem LWL-Netzwerk kann für den Anwender prinzipiell nur nach den Kriterien, wie sie auch bei TP-Kabel (siehe Kapitel 3.2.6) gültig sind, vorgenommen werden, was zunächst die Kontrolle der Kabel auf ihre Unversehrtheit hin und die der Anschlüsse (RX, TX) bedeutet. Anschließend kann dann per Software (z. B. mit Ping) versucht werden, die schadhafte Stelle im Netz zu lokalisieren.
Exkurs
Bei einigen LWL-Geräten sind zusätzliche Dioden
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