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Conan der Barbar

Conan der Barbar

Titel: Conan der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
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niederstrecken.«
    »Crom helfe uns«, murmelte der Junge.
    Seine Mutter bedachte ihn mit einem rügenden Blick. »Crom erhört die Gebete der Sterblichen nicht, ja er achtet kaum auf sie. Crom ist ein Gott des Eises, der Sterne und Stürme, nicht der Menschen.«
    Schon bald erwiesen die Worte Maeves, der Frau des Schmiedes, sich als wahr. Ein Pfeilhagel sirrte durch den frühen Morgen. Die Geschosse bohrten sich in das Holz der Hütten, prallten von Schilden ab, und drangen bis zum gefiederten Schaftende in muskelfestes Fleisch. Salve um Salve des tödlichen Regens peitschte gegen die Verteidiger, bis der Schildwall schwankte und sich auflöste.
    Und schließlich erklang dröhnend die tiefe Stimme des Giganten auf dem Hügel: »Schickt die Hunde los!«
    Knurrend und geifernd rannten die Tiere mit hängenden roten Zungen den Hang hinab. Die schmalen Leiber hoben sich dunkel gegen das Morgenrot ab. Ein Cimmerier fiel gurgelnd mit einem Hund an seiner Kehle. Ein anderer spießte eines der blutrünstigen Tiere mit einem Speer mitten im Sprung auf. Ein dritter schrie heiser auf, als scharfe Fänge sich in die Muskeln seines Armes verbissen. Mit der Kraft der Verzweiflung hieben die Verteidiger auf die knurrenden und japsenden Tiere ein.
    »Schützen!« donnerte der dunkle Riese. »Noch eine Salve!«
    Ein zischender Todeshagel traf die wenigen Überlebenden. Verwundete wanden sich in ihren Schmerzen im zertrampelten Schnee, als ihre Stammesbrüder mit zerfetzten Schilden über sie hinweg rückwärtsstolperten. Einen Augenblick sah Conan seinen Vater mit von vielen Pfeilen gespicktem Schild noch aufrechtstehen, dann ragte plötzlich eine Pfeilspitze aus seinem Oberschenkel. Das Bein gab nach. Mit einem wilden Fluch fiel er rückwärts und lag im eisigen Matsch.
    Seine Hand tastete nach dem Griff des mächtigen Schwertes, das ihm im Sturz entfallen war. Da bohrte ein Pfeil sich durch den Handrücken und spießte ihn auf den Boden. Und schon sprangen die Hunde ihn an.
    Es war schnell vorüber.
     

Das Rad
    Das Rad

D AS R AD
     
     
    Neue Reiter donnerten über den Hügel, den Hang herab und zwischen den Hütten hindurch. Gnadenlos metzelten ihre Schwerter alle nieder, die sich ihnen noch entgegenstellten. Flackernde Fackeln flogen durch die eisige Luft und landeten auf den Binsendächern der Holzhütten, die schnell aufflammten. So wurden jene, die Zuflucht in ihren vier Wänden gesucht hatten, ins Freie getrieben.
    Mit Triumphgebrüll trotteten die Vanir über die schlammige Straße. Sie hieben und stachen nach den Jungen, den Alten und den Verwundeten. Maeve spießte einen der sie lüstern beäugenden Burschen auf, während er sich vom Pferd herabbeugte, um sie in den Sattel zu ziehen. Ein grimmiges Lächeln spielte über ihre Züge, als er in den Schlamm stürzte und leblos liegenblieb. Als nächstes durchtrennte das Breitschwert der Frau das Fesselgelenk des nächsten Pferdes. Conan warf sich auf den herabrutschenden Reiter und schlitzte dessen Kehle.
    Aber der letzte Widerstand der Verteidiger brach unter der gewaltigen Übermacht schnell. Stumpf warfen die Überlebenden ihre Waffen vor die Füße der Sieger – doch nicht Maeve, Nials Witwe und Conans Mutter. Mit funkelnden Augen in einem Gesicht, aus dem die gesunde Farbe gewichen war, stützte sie sich auf den Knauf ihres Breitschwerts und keuchte nach Atem, mit ihrem kleinen Sohn an der Seite, der seinen kurzen Dolch stoßbereit in der Hand hielt.
    Da gab der bisher schier reglose Riese auf dem Hügel seinem Rapphengst die Sporen. Mit bedächtigen Schritten, die bedrohlicher wirkten als der Sturm seiner Reiter zuvor, kam der Führer der Plünderer den Hang herab. Durch den zertrampelten und vom Blut der Toten und Sterbenden besudelten Schnee trottete er gemessen. Obgleich seine Züge unter dem gehörnten Eisenhelm verborgen waren, erschien er jenen, die ihn gegen den Morgenhimmel sahen, wie ein Dämonenkönig auf einem Pferd, das der Hölle entsprungen war.
    Als die grimmige Gestalt an ihnen vorüberritt, neigten die Vanir tief die Köpfe und riefen einstimmig: »Heil unserem Führer Rexor! Heil Rexor! Und Heil Doom – Doom – Thulsa Doom ...«
    Rexor lenkte sein Pferd von der Straße und verschwand kurz hinter den rußgeschwärzten Wänden einer halb abgebrannten Blockhütte. Als wäre eine Last von ihnen abgefallen, richteten die Vanir sich auf und näherten sich der Frau mit ihrem Jungen, die ihnen beide trutzig entgegenblickten.
    Mit gemeinen und höhnischen

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