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Conan der Befreier

Conan der Befreier

Titel: Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
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den rebellischen Cimmerier begünstigt, aber das Glück war launenhaft, wie bald schon mochte es sich wieder von ihm abwenden. Denn auch wenn er es nicht wußte, nährte Conan eine Schlange an seiner Brust.
     
    Die Löwenarmee war keineswegs so geschwächt und am Verhungern, wie Milo und Quesado annahmen. Sie zählte inzwischen wieder fünfzehnhundert Mann, baute von Tag zu Tag ihre Stärke weiter auf und sammelte Vorräte. Die mageren Pferde weideten im hohen Gras der Ebene; die weiblichen Bediensteten, die im Lager zurückgeblieben waren, als die Armee nordwärts marschierte, pflegten die Verwundeten. Ein großer Teil der Versorgungs- und Waffenwagen war dem Feind nicht in die Hände gefallen, und jeden Tag humpelten weitere Überlebende ins Lager, und so wuchsen die dünnen, aber entschlossenen Reihen der Rebellen. Die Wälder wisperten unter den Schritten der Jäger und hallten von den Axthieben der Holzfäller wider, während im Lager geschickte Hände Speere und Lanzenschäfte schnitzten, und die Ambosse der Schmiede unter dem Hämmern von Pfeil- und Lanzenspitzen und Schwertern dröhnten. Am ermutigendsten war das Gerücht, daß die Nachhut, etwa tausend Mann, unter dem aquilonischen Baron Groder, dem Gemetzel bei Tunais entgegen war und nun durch die Berge im Osten irren sollte. Um diesem Gerücht nachzugehen, schickte Conan Prospero mit einer Abteilung leichter Reiter aus, die, falls es sich als Tatsache herausstellte, die Kameraden zum Lager geleiten sollte. Dexitheus betete zu Mitra, daß es kein Gerücht war, denn mit Groders Truppe würden sie ihre Stärke fast verdoppeln können. Königreiche waren schon unter dem Ansturm von weniger als dreitausend entschlossenen Männern gefallen.
     
    Der Vollmond funkelte wie das gelbe Auge eines erzürnten Gottes auf die Ebene von Pallos herab. Ein kalter, unruhiger Wind pfiff durch das hohe Gras und zerrte mit Geisterfingern an den Umhängen der Posten, die um das Rebellenlager Wache hielten.
    In seinem mit Kerzen beleuchteten Zelt saß Conan noch spät über einem Krug Bier und hörte seinen Offizieren zu. Einige, die ihre kürzliche Niederlage noch nicht verkraftet hatten, zögerten, im Augenblick an weitere kriegerische Auseinandersetzungen auch nur zu denken. Andere, in denen der Rachedurst brannte, drängten auf einen baldigen Angriff, selbst mit ihren gegenwärtigen geringen Kräften.
    »Hört doch, General!« sagte Graf Trocero. »Amulius Procas wird ganz sicher so kurz nach unserer Niederlage keinen Angriff erwarten, also haben wir schon einmal das Überraschungsmoment auf unserer Seite. Sind wir erst über dem Alimane, schließen sich unsere poitanischen Freunde an, die für ihren Aufstand nur auf unser Kommen warten.«
    Conans wildes Blut feuerte ihn an, den Rat seines Freundes zu befolgen. Jetzt über die Grenze zu schlagen, unmittelbar nach ihrem so großen Pech würde aus der Niederlage einen Sieg machen und ihren Vergeltungsdurst befriedigen. Er brauchte dringend etwas, das seine Männer aufrütteln würde, und ein siegreicher Ausfall wäre genau das Richtige, ihre Moral zu heben. Es gab schon viel zu viele, die sich aus dem Staub machten, weil sie ihre Lage für hoffnungslos hielten. Wenn er nicht die Deiche der Loyalität mit Hoffnung auf einen Sieg abdichten konnte, würde das Aussickern der Unzufriedenheit zur Flut werden, die seine Armee davonschwemmte.
    Doch der mächtige Cimmerier war in seiner langjährigen Kampferprobung weise geworden, was den Krieg betraf. Die Erfahrung mahnte ihn, seinen Eifer zu zügeln und seine restliche Streitmacht nicht überstürzt einzusetzen – zumindest nicht, ehe Prospero mit Neuigkeiten über Baron Groder und seine Truppe zurückkehrte. Konnte er erst sichergehen, daß mit dieser mächtigen Verstärkung zu rechnen war, war immer noch Zeit, den günstigsten Augenblick für den Angriff zu beschließen.
     
    Conan entließ seine Befehlshaber und suchte die warmen Arme und den weichen Busen Alcinas. Die goldhäutige Tänzerin hatte ihn mit ihrer geschickten Art, seine Leidenschaft zu stillen, betört. Doch an diesem Abend entzog sie sich lachend seiner Umarmung und bot ihm einen Kelch Wein an.
    »Es wird Zeit, mein Lord, daß du das Getränk eines wahren Herrn genießt, statt wie ein Bauer bitteres Bier in die Kehle zu gießen«, sagte sie. »Ich brachte eine Flasche des besten Weines aus Messantia für dich.«
    »Crom und Mitra, Mädchen, ich habe heute abend genug getrunken. Jetzt durste ich nach dem Wein

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