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Conan der Befreier

Conan der Befreier

Titel: Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
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gebissen hat. Und in jedem Krieg schwankt die Gunst der Götter von einer zur anderen Seite. Laßt uns zur Ebene von Pallos und unserem Lager zurückkehren. Vielleicht stoßen wir unterwegs auf Trocero. Wir sind nun mehrere hundert Mann stark und werden es auf tausend bringen, wenn erst die weiteren Nachzügler uns gefunden haben. In Hunderten Verstecken wie diesem dürften unsere Leute Schutz gesucht haben.«
    »Procas ist weit in der Übermacht«, sagte Conan düster, »und seinen kampferprobten Truppen hat der leichte Sieg auch noch die Brust geschwellt. Was können ein paar tausend, durch die Niederlage entmutigte Männer schon gegen sie ausrichten? Außerdem wird er inzwischen sicherlich die Pässe durch die Rabirianischen Berge besetzt haben, zumindest aber den Hauptpaß bei Saxula.«
    »Zweifellos«, pflichtete Prospero ihm bei, »aber Procas' Truppen sind in ihrer Suche nach den Flüchtlingen weit verstreut. Unsere hungrigen Löwen könnten seine Meuten Bluthunde eine nach der anderen verschlingen. Wir stießen auf dem Weg hierher auf eine davon – eine Schwadron leichte Reiterei – und machten sie bis zum letzten Mann nieder. Kommt, General! Ihr habt Euch einen Ruf als ein Mann gemacht, der nie aufgibt. Ihr habt eine Bande von Gesetzlosen in eine ordentliche Armee verwandelt und schon so manchen Thron zum Wanken gebracht, das gleiche könnt Ihr doch wieder tun! Also faßt neuen Mut!«
    Conan holte tief Atem und straffte die mächtigen Schultern. »Ihr habt recht, bei Crom! Wir haben ein Gefecht verloren, aber unsere gute Sache verlangt, daß wir weiterkämpfen, selbst wenn nur noch wir zwei Rücken an Rücken dafür stehen. Und wir haben das zumindest.«
    Er griff in die Schatten und holte aus einem Spalt im Felsen das Löwenbanner, das Symbol der Rebellion. Sein Fahnenträger, obgleich tödlich verwundet, hatte es hierher in die Berge gebracht. Nachdem er seinen Verletzungen erlegen war, hatte Conan die Standarte zusammengerollt und sie wütend aus den Augen verbannt. Jetzt rollte er sie im Licht des neuen Tages wieder auf.
    »Es ist nicht viel, was wir retten konnten«, brummte er. »Aber mehr als ein Thron ist mit weniger erobert worden.« Conans Gesicht verzog sich zu einem grimmigen, entschlossenen Lächeln.
     

5. Der purpurne Lotos
    5
     
    DER PURPURNE LOTOS
     
     
    Der freundliche Tag offenbarte, daß das Glück die Rebellenarmee doch nicht ganz verlassen hatte. Die Nacht war stark bewölkt gewesen, und so hatten Amulius Procas' Krieger viele der verstreuten Verstecke der Rebellen nicht aufgespürt. Sobald die Sonne ihre Strahlen über das Land schickte, schleppten sich viele Haufen der niedergeschlagenen Löwenkrieger, die von den Suchtrupps entweder nicht entdeckt worden waren oder sie zurückgeworfen hatten, über die Rabirianischen Berge zurück.
    Die Nacht war nicht mehr fern, als Conan und die Überreste seiner Armee sich dem Saxulapaß näherten. Der General schickte ein paar Mann als Kundschafter voraus, da er überzeugt war, daß sie sich ihren Weg würden hindurchkämpfen müssen. Er schüttelte ungläubig den Kopf, als die zurückkehrenden Späher ihm meldeten, daß keine Truppen der Grenzlegion in Paßnähe zu sehen waren. Es gab lediglich Spuren – die Asche von Lagerfeuern und andere Überreste –, die darauf hindeuteten, daß eine Abteilung von Procas' Männern im Paß gelagert hatte, doch sie selbst war verschwunden.
    »Crom! Was bedeutet das?« murmelte Conan nachdenklich und starrte auf die mächtige Kerbe im Berg. »Könnte es sein, daß Procas seine Männer noch tiefer nach Argos hineingeschickt hat?«
    »Das glaube ich nicht«, meinte Publius, »denn das würde einen offenen Krieg mit Milo heraufbeschwören. Viel wahrscheinlicher halte ich es, daß er seine Truppen über den Alimane zurückzog, ehe der Hof von Messantia von seiner Überschreitung hören würde. Erhöbe König Milos dann Protest dagegen, könnte Procas guten Gewissens behaupten, daß kein königlich aquilonischer Soldat sich mehr auf argossanischem Territorium aufhält.«
    »Wir wollen hoffen, daß Ihr recht habt«, brummte Conan. »Vorwärts, Männer!«
    Gegen Mittag hatte Conan weitere vollständige Kompanien um sich gesammelt, die vor dem Hinterhalt an der Mevanofurt unversehrt die Flucht hatten ergreifen können. Aber der größte Gewinn für die Rebellen war Graf Trocero persönlich, der mit zweihundert Mann Reiterei und Fußsoldaten auf einer Kuppe sein Lager aufgeschlagen und es mit Palisaden

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