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Conan der Befreier

Conan der Befreier

Titel: Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
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ihm gespielt hatten. Er drehte sich um und bedeutete dem Führer des Trupps, Hauptmann Morenus, in die Klamm zu reiten.
    Conan blieb am Straßenrand auf seinem Pferd sitzen und sah sich weiter wachsam um. Als die Kavallerie an ihm vorüberritt, schwoll seine Brust bei dem soldatischen Anblick, der seinem unnachgiebigen Drill zu verdanken war. Sein eigenes Roß, ein Fuchswallach, war ungewöhnlich nervös. Er stampfte fast unentwegt und tänzelte seitwärts. Conan streichelte des Tieres Nacken, aber das Pferd ließ sich nicht beruhigen. Anfangs hatte Conan gedacht, es sei nur ungeduldig, weil es sich den anderen Reitern anschließen wollte, aber als es immer unruhiger wurde, beschlich Conan ein ungutes Gefühl.
    Nach einem neuerlichen Blick auf die Klamm schwang der Cimmerier sich mit gerunzelter Stirn aus dem Sattel und landete mit klirrender Rüstung auf dem Boden. Er faßte die Zügel und schloß die Augen. Seine Barbarensinne, die bedeutend schärfer waren als die der in den Städten aufgewachsenen Menschen, hatten ihn nicht getrogen. Er spürte durch die Stiefelsohlen ein schwaches Zittern der Erde. Es war nicht die Vibration, wie eine Schar galoppierender Reiter sie verursachen würde, sondern etwas Langsameres, eine eigene selbständige Bewegung, als wäre die Erde erwacht und gähnte und streckte sich.
    Conan zögerte nicht länger. Er hielt die Hände als Trichter an die Lippen und brüllte aus voller Lunge: »Morenus, schnell, zurück! Raus aus der Klamm! Beeilt euch, alle!«
    Einen Augenblick lang herrschte Verwirrung in der Schlucht, während der Befehl weitergegeben wurde und die Soldaten sich bemühten, ihre Pferde auf der schmalen Felsenstraße zu wenden. Über ihnen, am Rand der Schlucht, kreischte der Zauberer eine abschließende Beschwörungsformel und schlug mit seinem seltsamen Stab auf den Stein außerhalb des Drudenfußes.
    Ein leises Rumpeln, das noch kaum zu hören war, klang aus der Erde. Die Felswände über den sich zurückziehenden Reitern begannen zu schwanken. Basaltbrocken lösten sich und rollten, mit trügerischer Langsamkeit zuerst, dann immer schneller. Sie prallten gegen die Felswand und zerschmetterten in der Klamm. Das Wasser des Bitaxa spritzte hoch und machte in seinem ebenen Lauf fast einem Wasserfall Konkurrenz.
    Nur mit Mühe gelang es Conan, die Steigbügel zu finden, als sein panikerfülltes Pferd sich aufbäumte und herumtänzelte. Endlich saß er im Sattel und drehte sich den Infanteriekolonnen zu, die immer noch auf die Riesenkerbe zumarschierten.
    »Zurück! Zurück!« donnerte er, aber das Poltern und Donnern der Lawinen und des Erdbebens verschluckten seine Worte. Er lenkte den Wallach in den Weg der vordersten Reihe der Marschierenden. Die Männer verstanden seine verzweifelten Gebärden, aber die hinteren fuhren fort, nach vom zu drängen, so daß die ganze Kolonne sich ineinander verkeilte.
    Innerhalb der Klamm schwankten die Felsen. Sie neigten sich und zerfielen. Mit dem Donnern eines erzürnten Gottes stürzten Millionen von Tonnen Gestein in die schmale Schlucht. Die Erde unter den Füßen der Soldaten wankte und bewegte sich so stark, daß die Männer sich aneinanderklammerten, um nicht zu fallen. Trotzdem verloren manche ihr Gleichgewicht und stürzten mit klirrenden Waffen zu Boden.
    Von Panik getrieben brauste Conans Kavallerie heraus aus der einstürzenden Klamm. Die vordersten rasten in die Infanterie. Einige Pferde stürzten, ihre Reiter landeten entweder auf dem harten Felsboden oder auf den Leibern der niedergerittenen Fußsoldaten. Männer schrien und brüllten, Pferde wieherten, und die bebende Erde grollte mit dem Poltern und Krachen der immer noch fallenden Gesteinsmassen.
    Der Bitaxa quoll, durch das Geröll aufgewühlt, aus seinem Bett. Er überflutete die Ebene unterhalb der Klamm und spülte über die Straße. Die Soldaten standen knöcheltief im Wasser und beteten zu allen möglichen Göttern.
    Mit festem Zügelgriff behielt Conan die Kontrolle über sein Pferd und versuchte, die Ordnung wiederherzustellen. »Morenus!« brüllte er. »Sind alle Eure Männer herausgekommen?«
    »Mit Ausnahme etwa einem Dutzend der Vorhut, General.«
    Conan starrte finster auf die Klamm und fluchte über den Verlust der guten Männer. Eine riesige Staubwolke verbarg die Schlucht, bis der Wind aufkam und sie vertrieb. Als die Sicht wieder klarer war, sah der Cimmerier, daß die Riesenkerbe nun viel breiter war als zuvor, und die Wände wirkten nicht mehr ganz so

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