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Conan der Befreier

Conan der Befreier

Titel: Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
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ostwärts zum Khorotas marschieren, oder westlich zum Alimane, denn sie können jetzt die Höhe nicht bezwingen.
    Aber jetzt entschuldigt mich. Die Beschwörung hat mir viel Kraft entzogen, und ich muß mich ausruhen.«
    »Ich habe nie viel von einem Wunderwirker gehalten«, brummte Numitor, während er sich abwandte.
     
    In ihrem Waldlager beugten sich Conan und seine Offiziere an diesem Abend über eine Karte. »Um das Plateau zu umgehen«, sagte Conan, »müssen wir in die Ortschaft Pedassa zurückkehren, wo die Straße sich zu den beiden Flüssen gabelt. Aber das ist ein langer Marsch.«
    »Wenn es nur in der langen Felswand unbekannte Klüfte gäbe«, sagte Prospero, »könnten wir uns vielleicht unbemerkt an Numitor heranstehlen und ihn überfallen.«
    Conan runzelte die Stirn. »Auf dieser Karte sind keine weiteren Pässe, außer der Riesenkerbe eingezeichnet. Aber ich lernte aus Erfahrung, daß auf Kartenzeichner nicht immer Verlaß ist. Man kann schon von Glück reden, wenn sie die Flußläufe richtig eintragen. Trocero, wißt Ihr denn keine andere Route?«
    Der Graf schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Aber es müßte doch außer dem Bitaxa sonst noch Flüsse geben, die sich ihr Bett durch den Fels gegraben haben!«
    Trocero zuckte nur die Achseln. Pallantides betrat das Zelt und meldete. »Verzeiht die Störung, General. Zwei Männer aus Serdicus' Kompanie sind desertiert.«
    Conan schnaubte verächtlich. »Jedesmal wenn wir einen Sieg erringen, begehen Soldaten aus dem Königslager Fahnenflucht und kommen zu uns, und immer, wenn wir Pech haben, laufen einige unserer Rebellen zu den Königstreuen über. Es ist wie ein Glücksspiel. Schickt Kundschafter nach ihnen aus und henkt sie, wenn Ihr, sie faßt, aber macht es nicht öffentlich. Und nun zu etwas anderem: Laßt gute Waldläufer und Bergsteiger die Felswand in beide Richtungen, je etwa vier Meilen weit, nach einem möglichen Weg nach oben absuchen! Das wär's. Meine Freunde, laßt mich jetzt allein, damit ich in aller Ruhe alles eingehend überlegen kann!«
     
    Conan saß neben seinem Feldbett brütend über einer Kanne Bier. Immer wieder studierte er die Karte und zerbrach sich verzweifelt den Kopf nach einer Möglichkeit, auf die Hochebene zu kommen.
    Abwesend spielte er mit dem halbrunden Obsidianstück, das zwischen den prallen Brüsten der Tänzerin Alcina gehangen hatte und dessen Kette nun eng um seinen mächtigen Hals lag. Er starrte auf das Amulett, oder was immer es war, und dachte, wie recht sein Freund Trocero doch mit seinem Verdacht gehabt hatte, daß sie den Tod des alten Amulius' herbeigeführt hatte.
    Allmählich fügte sich Stück um Stück des Puzzles zusammen. Alcina war entweder vom königlichen Leiter des Geheimdiensts oder dem königlichen Zauberer geschickt worden, um ihn, Conan zu töten. Und später war es ihr gelungen, General Procas zu ermorden. Warum den tüchtigen Oberbefehlshaber? Weil Procas, nachdem Conan unter der Erde ruhte, nicht mehr benötigt wurde, den wahnsinnigen König von Aquilonien zu beschützen. Also hatte weder sie noch ihr Gebieter zum Zeitpunkt von Procas' Tod gewußt, daß Conan sich von dem Mordanschlag erholt hatte.
    Ich werde wohl in Zukunft ein wenig vorsichtiger sein müssen, wenn ich mir meine Bettgefährtinnen aussuche, dachte der Cimmerier nicht ohne Bitterkeit. Aber warum mußte Procas sterben? Weil Alcinas Auftraggeber, wer immer er auch war, den Alten aus dem Weg haben wollte. Dieser Gedanke führte Conan zu Thulandra Thuu, denn die Rivalität zwischen dem Zauberer und dem General um die Gunst des Königs war allgemein bekannt.
    Conan umklammerte den schwarzen Talisman, als ihm diese Einsicht kam. Und während er es tat, wurde er sich etwas sehr Seltsamem bewußt. Er hatte das merkwürdige Gefühl, als führten Stimmen ein Zwiegespräch in seinem Kopf.
    Eine schattenhafte Form nahm vor seinen Augen Gestalt an. Als Conan die Schultern straffte, um nach seinem Schwert zu greifen, verdichtete sich das Bild, und er sah eine Frau auf einem schwarzen Schmiedeeisenthron sitzen. Diese Vision war in bestimmtem Grad durchschimmernd – er konnte schwach die Zeltwand hinter dem Bild sehen – und zu verschwommen, um die Züge der Frau zu erkennen. Aber in dem schattenhaften Gesicht brannten smaragdgrüne Augen.
    Jeder Nerv in Conan schien zu kribbeln, als er die Gestalt beobachtete, und den Stimmen lauschte. Eine war die tiefe, klangvolle Stimme einer Frau, und mit den Worten bewegten sich die Lippen

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