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Conan der Freibeuter

Conan der Freibeuter

Titel: Conan der Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter
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die Hauptstraße bewegte, drängten die Gamburuer sich zur Seite, um ihn hindurchzulassen.
    Conan sah sich interessiert um. Er bemerkte, daß die Geschlechter sich hier auf ungewöhnliche Weise unterschieden. Die Frauen waren groß und kräftig, mit der majestätischen Haltung von Panthern. Bronzeschwerter schlugen gegen ihre nackten Schenkel. Als Schmuck trugen sie Armreifen und Halsketten aus Holzperlen, Federbüsche, aber auch Kopfbedeckungen aus Löwenfell.
    Die Männer andererseits waren schwächliche, bekümmert dreinblickende Schwarze, kleiner als die Frauen und mit niedrigen Arbeiten beschäftigt. Die Männer, die Conan sah, kehrten die Straßen, lenkten Wagen und trugen Sänften. Der riesenhafte Cimmerier ragte weit über sie alle hinaus.
    Der Trupp kam durch einen Basar, in dem unter Markisen in der nahen Abenddämmerung Waren feilgeboten wurden, und von dort über eine breite Straße zum Hauptplatz, der eine gute Pfeilschußlänge weit war. An einer Seite erhob sich der Königspalast, ein altes, aber beeindruckendes Bauwerk aus stumpfrotem Sandstein. Zu beiden Seiten seines Portals standen zwei gedrungene Statuen aus dem gleichen Stein. Daß sie keine Abbilder von Menschen waren, wurde sofort aus ihren Proportionen klar, aber was sie tatsächlich darstellten, ließ sich nicht erkennen, so verwittert waren sie. Sie mochten ursprünglich Nachahmungen von Eulen, Affen oder irgendwelchen vorgeschichtlichen Ungeheuern gewesen sein.
    Eine seltsame Grube in der Mitte des Platzes zog Conans Aufmerksamkeit auf sich. Sie war nicht sehr tief, aber gut hundert Fuß breit. Vom Rand führte eine Reihe konzentrischer Stufen hinunter, ähnlich den Sitzreihen eines Amphitheaters. Der Boden der Grube war mit Sand bestreut, in dem vom letzten Regen ein paar Lachen zurückgeblieben waren. Genau in der Mitte der Sandfläche wuchs eine seltsame kleine Baumgruppe.
    So weit Conan auch herumgekommen war, eine Arena wie diese hatte er nie gesehen. Viel Zeit sie zu betrachten hatte er jedoch nicht, weil er mit den anderen zu den Sklavenpferchen getrieben wurde, wo sie unter schwerer Bewachung die Nacht verbrachten.
    Doch der kurze Blick hatte Conan etwas Beunruhigendes gezeigt. Zu Füßen der merkwürdigen Bäume hatten sich weiße Gebeine aus dem gelbbraunen Sand abgehoben – Knochen von Menschen, wie man sie im Lager menschenfressender Löwen fand.
    Den ganzen Weg zum Pferch dachte Conan über diese ungewöhnliche Grube nach. Er wußte, daß die Argossaner zum Tode Verurteilte zuweilen den Löwen in der Arena von Messanti zum Fraß vorwarfen. Aber im Gegensatz zu der Grube hier war diese Arena so geplant, daß die Löwen nicht zu den Zuschauerreihen hochspringen konnten. Ein Löwe in dieser Grube hätte mit einem Satz den Platz erreicht.
    Je mehr Conan sich darüber den Kopf zerbrach, desto mehr beunruhigte es ihn.
     

13. Die Königin der Amazonen
    13
     
    DIE KÖNIGIN DER AMAZONEN
     
     
    Orangerot ging die Sonne über den gedrungenen Steintürmen der Amazonenstadt auf. Conan, Chabela und die anderen Sklaven wurden aus den Pferchen zum Basar getrieben. Hier wurde einer nach dem anderen auf dem Block zur Schau gestellt, versteigert und schließlich fortgeführt.
    Die Käufer waren ohne Ausnahme Frauen, das herrschende Geschlecht in Gamburu. Der hochgewachsene hagere Mbonani stand mit unbewegtem Habichtgesicht neben dem Block, während die Käufer mit seinem Unterführer Zuru feilschten. Die Kriegerinnen bewiesen mehr Respekt für die Ghanater, deren Geschicklichkeit als Sklavenfänger sie achteten, als für ihre eigenen Männer.
    Als Chabela an die Reihe kam, errötete sie zutiefst und versuchte schamhaft ihre Blöße mit den Händen zu bedecken. Zuru befahl ihr, sich zu drehen, und forderte die Interessierten zum Bieten auf.
    »Fünf Kiele!« erklang eine Stimme hinter den Vorhängen einer Sänfte.
    Zurus Blick wanderte über die Gamburuer ringsum, dann sagte er schnell: »Verkauft!«
    Da beide sich des Misch-Ghanatischs bedient hatten, das vom Königreich Kush südwärts als Handelssprache benutzt wurde, hatte Conan ihre Worte verstanden. Er war überrascht, daß ein so niedriges Angebot nicht übersteigert worden war. Ein Kiel war ein mit Goldstaub gefüllter Federkiel aus den Schwingen eines größeren Vogels – die Amazonen benutzten noch kein gemünztes Gold. Trotzdem fragte sich Conan, weshalb eine so edle junge Schönheit wie Chabela keinen höheren Preis eingebracht hatte. Es konnte nur eine Antwort geben: Die

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