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Conan der Freibeuter

Conan der Freibeuter

Titel: Conan der Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter
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schleuderte er sie schließlich wie billigen Tand von sich.
    In diesem Augenblick waren von der Galerie neue Rufe zu hören. Der Rest von Conans Mannschaft, Zeltran und Sigurd an der Spitze, stürmten Speere und Säbel schwingend die Treppe herunter. Als Conan mit Ninus zum Palast aufgebrochen war, hatte er Sigurd zum Schiff zurückgeschickt, um die anderen zu holen und sie durch den von Ninus beschriebenen Geheimgang in den Palast zu bringen.
    Diese Verstärkung änderte sofort die Lage. Die Königstreuen, die bis zum Fuß des Treppenaufgangs getrieben worden waren, drängten nun ihrerseits die Feinde zurück. Die Front der Thoth-Amon-Anhänger löste sich unter dem Ansturm auf. Conan und Zarono wurden von dem Gedränge mitgerissen und getrennt.
    Aber der Zingarier war damit nicht zufrieden, er wollte seinen Kampf mit Conan fortsetzen. Doch als der Ansturm ein wenig nachließ, spürte er eine mächtige Hand um seinen Schwertarm. Er wollte sie abschütteln, bis ihm klar wurde, daß sie Thoth-Amon gehörte.
    »Es ist an der Zeit, daß wir uns zurückziehen!« brüllte der Stygier ihm über das Kampfgetümmel zu. »Die Krone nutzt uns nichts mehr – sie ist ausgebrannt.«
    »Laßt mich los!« rief Zarono verärgert. »Wir haben immer noch eine gute Chance zu gewinnen, und ich will diesen Lump noch töten!«
    »Die Götter haben bestimmt, daß Conan diesmal siegt.«
    »Woher wißt Ihr das?«
    Thoth-Amon zuckte die Schulter. »Ich weiß vieles. Ich gehe jetzt. Bleibt oder folgt mir, ganz wie Ihr wollt!«
    Der Stygier wandte sich ab und der Tür zu. Zögernd folgte ihm Zarono.
    »Halt!« brüllte Conan. »So leicht sollt ihr zwei Hunde mir nicht entkommen!«
    Der Cimmerier löste sich aus dem Getümmel und rannte blutend und den Säbel schwingend dem gegnerischen Paar nach.
    Thoth-Amon hob eine Braue. »Barbar, du fängst an, lästig zu werden.« Der Stygier deutete mit dem Mittelfinger der Linken – der den schweren Kupferring in Form einer sich in den Schwanz beißenden Schlange trug – auf einen Wandbehang zwischen zwei hohen Fenstern. »N' ghokhghaa nafayak fthangug! Vgoh nyekh!«
    Der Wandbehang schien zum Leben zu erwachen. Er kräuselte sich, wogte und löste sich mit einem scharfen Reißen von seiner Halterung. Wie eine riesige Fledermaus flog er von der Wand und flatterte über die Köpfe der Kämpfenden. Direkt über Conan hielt er an, ließ sich gerade herunterfallen und hüllte den Cimmerier völlig ein.
    »Beeilt Euch«, drängte Thoth-Amon seinen Komplizen, »wenn Ihr nicht um einen Kopf kürzer gemacht werden wollt.«
    Eine kurze Zeit später, als Conan sich von dem Wandteppich befreit hatte, waren Thoth-Amon und Zarono bereits verschwunden, und ihre Anhänger, die ohne ihre Führer keinen Sinn im Weiterkämpfen sahen, streckten die Waffen.
    Mit dem Säbel in der Hand raste Conan durch die Tür, die Vorhalle und zum Haupteingang. Als er dort ankam, hörte er gerade noch Hufschläge in der Ferne verklingen.
     
    Ein heftiger Morgenwind blies den Gischt der Wellen hoch und füllte die Segel der Tagedieb, die den Hafen von Kordava verließ und den Bug aufs offene Meer richtete.
    Frisch rasiert, die Haare gestutzt und von den glänzenden hohen Stiefeln bis zum federbuschverzierten Hut neu eingekleidet, stand Conan auf dem Quarterdeck und atmete zufrieden die frische Meeresluft. Er hatte genug dieser anrüchigen Zauber, dieses Kampfes mit unfaßbaren Schatten! Was konnte er mehr verlangen als ein gutes Schiff, eine Meute rauher Seemänner, einen Säbel an seiner Seite und lockende Schätze, die sich vielleicht heben ließen?
    »Bei den Brüsten Ischtars und bei Nergals Hintern! Freund, ich glaube immer noch, daß du einfach nicht weißt, was du da ausgeschlagen hast!« brummte Sigurd, der Vanir.
    »Du meinst Chabela?« fragte Conan grinsend.
    Der rotbärtige Nordmann nickte. »Sie ist ein nettes, üppiges und lebensfrohes Mädchen, das dir kräftige Söhne gebären würde. Nach dem Thron von Zingara brauchst du nur zu greifen, schon gehört er dir. Nach all der Aufregung wird König Ferdrugos Herz bestimmt nicht mehr lange mitmachen. Dann erbt das Mädchen die Krone, das Königreich und alles.«
    »Ich lege keinen Wert darauf, Prinzgemahl zu spielen«, knurrte Conan. »Davon hatte ich in Gamburu genug, auch wenn mir keine andere Wahl blieb. Und Nzinga war noch dazu ein rassiges leidenschaftliches Weib, nicht ein dummes romantisches Kind, das meine Tochter sein könnte. Außerdem lebt Ferdrugo möglicherweise

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