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Conan der Freibeuter

Conan der Freibeuter

Titel: Conan der Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter
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schwammig-faserige Stamm sah so leicht aus, als wäre er nicht stärker als der Scheinstamm einer Bananenstaude, der die Menschenfresserbäume ohnedies ähnelten.
    Der Cimmerier warf sich voll gegen den Stamm und spürte, wie er mit einem reißenden Laut leicht nachgab. Noch einmal warf er sich dagegen, und nun kippte der Baum um. Der lockere Sand vermochte das Netzwerk von weißen Ranken nicht zu halten, das dem Menschenfresserbaum als Wurzeln diente.
    Das Wutgebrüll von den Sitzreihen wurde noch lauter und heulender, als Conan den Baum ausriß. Er klemmte ihn wie einen Rammbock unter den Arm. Von den Rankenwurzeln bis zum Rachen war die Pflanze etwa zehn Fuß lang, dick war sie ungefähr einen Fuß – und erstaunlich leicht für ein Gewächs dieser Größe.
    Conan stürmte auf die Kriegerinnen zu. Den Baum benutzte er als Speer und Rammbock zugleich. Schreiend ergriffen die Amazonen die Flucht. Er lachte schallend. Offenbar fürchteten die Kriegerinnen ihren heiligen Baum und wollten nicht mit ihm in Berührung kommen. Er rannte ihnen ein Stück nach und schlug zwei Amazonen mit dem Stamm nieder. Die anderen brachten sich in höhergelegenen Sitzreihen in Sicherheit.
    Aber nun setzte ein tödlicher Regen von Wurfspeeren ein. Einer der Assagai drang nur eine Handbreit von seinem Arm in den Baumstamm, und mehrere Wurfmesser wirbelten wie Bumerangs an seinem Kopf vorbei.
    »Chabela!« brüllte Conan. »Heb einen Speer auf und komm mit!«
    Conan, hinter ihm das Mädchen, rannte zu den Zuschauertribünen. Eine Gruppe Amazonen lief in alle Richtungen davon, als er den Baummund über sie schwang und ein paar Tropfen der ätzenden Verdauungsflüssigkeit herausspritzten. Behende kletterten Conan und Chabela über die Sitzreihen auf den Hauptplatz und liefen auf die Straße zum Westtor.
    Natürlich befürchtete Conan, daß eine ganze Armee von Kriegerinnen am Grubenrand auf sie warten würde, aber statt dessen lagen auf dem Platz lediglich mehrere Tote, aus denen Pfeilschäfte ragten. Brennende Pfeile schwirrten durch die Luft, einige Dächer brannten, Kriegsgeheul dröhnte in den Ohren. Die Amazonenstadt stand unter Angriff.
    Auf der Straße vom Westtor näherten sich dichtgeschlossen disziplinierte Reihen schwarzer Krieger. Sie schossen Pfeile in Salven ab und hieben die angreifenden Scharen von Amazonen nieder.
    Über die Köpfe der Bogenschützen hinweg entdeckte Conan seinen alten Kameraden Juma. Erfreut brüllte er seinen Namen. Da sah auch Juma ihn und stieß einen ohrenbetäubenden Befehl in der Sprache seines Volkes aus. Die Bogenschützen scharten sich zum Schutz um Conan, der den Baum von sich geworfen hatte. Die Krieger machten eine scharfe Kehrtwendung und marschierten, die beiden Befreiten in ihrer Mitte und ungerührt angreifenden Amazonen abwehrend, zum Westtor.
    Conan lachte und schlug Juma begeistert auf die Schulter. »Ich habe mich schon gefragt, warum du dich hier nicht mal blicken läßt. Jedenfalls bist du zur rechten Zeit gekommen!«
    Auch Juma lachte und fing mit seinem Langschild aus fester Flußpferdhaut einen Amazonenpfeil ab. »Ich weiß nicht recht, Conan, aber es sah eigentlich so aus, als hättest du gar keine Hilfe gebraucht.«
    Unterwegs zum Westtor erzählte er, daß seine Männer die Spur der Sklavenjäger mit viel Mühe endlich bis nach Gamburu hatten verfolgen können. Sobald er es erfuhr, hatte er seine Krieger um sich gesammelt und sich auf den Marsch gemacht.
    »Ich befürchtete schon, ich würde dich nicht mehr lebend wiedersehen«, gestand er. »Dabei hätte ich schließlich wissen müssen, daß du wie üblich mitten in einem Kampf steckst und es allein mit der ganzen Amazonenstadt aufgenommen hast.«
    Noch ehe sie das Tor erreicht hatten, sah Conan den rotgoldenen Bart und die blauen Augen Sigurds, der mit einem Trupp von Seeleuten am Westtor zurückgeblieben war, um der schwarzen Armee den Rückzug offenzuhalten. Die beiden Freunde riefen und winkten einander erfreut zu.
    Conan grinste erleichtert, als die Amazonenstadt hinter ihnen lag. Nzinga war eine prächtige Frau und großartige Bettgefährtin gewesen, doch die Rolle eines Prinzgemahls sagte ihm nicht zu. Zudem vermutete er, daß mehr als ein ehemaliger Liebhaber der schwarzen Königin sein Ende im Rachen eines Menschenfresserbaums gefunden hatte, nachdem die launenhafte Nzinga seiner Umarmungen müde geworden war.
    »Ich verstehe jetzt, weshalb du deine Bogenschützen auf turanische Weise ausbildest«, sagte der Cimmerier

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