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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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zwängte, mehrere Handbreit Haut am inneren Mauerwerk der Scharte gelassen haben.
    Genau gegenüber der Schießscharte befand sich ein runder Türbogen in der Wand. Conan zog sein langes Messer aus der Hülle und schlich durch die Öffnung. Hinter dem Türbogen führte eine Wendeltreppe nach oben. Die vereinzelten Fackeln, die in Halterungen an der Wand steckten, trugen nur wenig dazu bei, die fast greifbare Finsternis zu durchdringen.
    Schritt um Schritt, dicht an die Wand gepreßt, um zu lauschen, arbeitete Conan sich durch viele Gänge zur inneren Festung vor, in der möglicherweise Gefangene von hoher Stellung und Wert festgehalten werden mochten. Der Tag war nun schon lange angebrochen, obgleich wenig Licht durch die Schießscharten und schmalen Fenster in diese dicken Steingelasse drang. Aus den Schmerzensschreien, die dumpf zu hören waren, schloß der cimmerische Jüngling, womit die Hexenmänner sich auf der Brustwehr beschäftigten.
    In einem Korridor, der nur schwach von Fackeln erhellt wurde, fand Conan endlich sein Opfer – zwei, um genauer zu sein. Sie bewachten ein Verlies. So wie sie aussahen, erkannte er, daß die alten Geschichten, die man sich erzählte, doch wohl wahr sein mußten. Er hatte Cimmerier gesehen und Gundermänner und Aquilonier und Æsir und Vanir, doch nie zuvor Hyperboreaner aus solcher Nähe, und ihr Anblick ließ fast sein Blut in den Adern stocken.
    Wie Teufel aus einer lichtlosen Hölle erschienen sie ihm mit ihren weißen Gesichtern, dem langen Kinn, den blassen, seelenlosen Bernsteinaugen und dem Haar wie farbloser Flachs. Ihre hageren Gestalten waren völlig in Schwarz gekleidet, aus dem sich nur das rotgestickte Zeichen von Haloga von ihrer knochigen Brust abhob. Conan erschien dieses Zeichen einen Augenblick lang wie die blutigen Spuren eines aus der Brust gerissenen Herzens, das dieses grauenvolle Mal hinterlassen hatte. Der abergläubische Junge war fast bereit, den alten Legenden zu glauben, daß diese Männer leere Kadaver waren, die von Dämonen aus den Tiefen einer schwarzen Hölle belebt wurden.
    Doch sie hatten Herzen, und wenn sie verwundet wurden, bluteten sie. Sie konnten auch getötet werden, stellte er fest, als er sich auf sie warf. Der erste quiekte bei dem katzenschnellen Angriff und sackte auf den Boden. Er starb mit dem schnellen Messer des Cimmeriers in seiner Brust.
    Der zweite Wächter stierte den Angreifer einen Herzschlag lang erstarrt und mit weit offenem Mund an. Dann stieß er mit dem Fuß nach ihm und griff nach seinem Schwert. Doch Conans Messer stieß wie eine Schlangenzunge zu und durchschnitt die Kehle des Hyperboreaners.
    Conan nahm ihre Waffen und zerrte die Leichen in ein leeres Verlies. Er häufte Stroh auf sie, das schmutzig herumlag. Dann spähte er in den Raum, den sie bewacht hatten.
    Ein hochgewachsenes Mädchen mit milchweißer Haut, klaren blauen Augen und langem, glattem Haar von der Farbe reifen Weizens stand stolz aufgerichtet in der Mitte ihres Verlieses und erwartete ihr Geschick. Obgleich die jungen festen Brüste sich vor Aufregung heftig hoben und senkten, verrieten ihre Augen keine Furcht.
    »Wer bist du?« fragte sie.
    »Conan, ein Cimmerier. Ich gehöre zu deines Vaters Trupp«, sagte er in ihrer Sprache, doch mit einem Akzent, der ihr fremd war. »Das heißt, wenn du Njals Tochter bist.«
    Sie hob ihr Kinn. »Ich bin Rann Njalsdatter.«
    »Gut«, brummte er. Er steckte den Schlüssel, den er den toten Hexenmännern abgenommen hatte, in das Schloß. »Ich bin hier, um dich zu holen.«
    »Allein?« Ihre Augen weiteten sich ungläubig.
    Conan nickte nur. Er griff nach ihrer Hand und führte das Æsirmädchen hinaus auf den Korridor, wo er ihr eines der beiden erbeuteten Schwerter gab. Mit ihr hinter sich und seiner neuen Waffe kampfbereit in der Rechten, kehrte er vorsichtig den Weg zurück, den er gekommen war.
    Wachsam und leise wie eine Wildkatze schlich er durch die Korridore, während der Blick seiner funkelnden Augen die Wände entlang huschte und an den vereinzelten Türen kurz haften blieb. In dem flackernden Fackellicht wirkten seine Augen wie die eines unzähmbaren Raubtiers.
    Conan war klar, daß die Hexenmänner sie jeden Augenblick entdecken konnten, denn ganz sicher befanden sich nicht alle Bewohner der Burg mit den Folterknechten oben auf der Brustwehr. Tief in seinem Herzen stieß er ein lautloses Gebet an Crom, den erbarmungslosen Gott seiner wolkenverhangenen Heimat, hervor und flehte ihn an, das Mädchen

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