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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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Schleuderer, um die Verteidiger von der Brustwehr zu treiben – und das wichtigste war das Überraschungsmoment.
    Doch die Überraschung, der Vorteil, mit dem Njal gerechnet hatte, war ihm jetzt genommen. Die Tatsache, daß die Hyperboreaner Egils Spähtrupp gefangengenommen hatten, bewies, daß sie von der Anwesenheit der Æsir in ihrer Gegend wußten. Die Hexenmänner dieses vom Teufel geschützten Landes mußten durch ihre unheimlichen Künste von der Annäherung eines feindlichen Trupps erfahren haben. Die erschreckenden Legenden über sie waren durch die bluttriefenden Opfer bewiesen, die von den Zinnen hingen. Haloga hatte die ganze Zeit gewußt, daß sich Æsir dort draußen herumtrieben, und nicht einmal die kaltherzigen und rachsüchtigen Götter der Nordlande konnten ihnen jetzt noch helfen.
    In diesem Augenblick drang die erste schwarze Rauchschwade aus einem der hohen Turmfenster. Die Folterknechte vergaßen ihre Marterinstrumente, sie schrien erschrocken auf und rannten in ihren schwarzen Gewändern, die um ihre Füße flatterten, eilig davon. Das gelassene, katzengleiche Lächeln um die sinnlichen Lippen der Königin schwand. Eine zaghafte Hoffnung erwachte in der Brust Njals von Asgard.
     
     
    3
     
    SCHATTEN DER RACHE
     
    Die Mauer zu erklimmen, war weder leichter noch schwieriger gewesen, als Conan erwartet hatte. Nach dem fünfzehnten oder sechzehnten Versuch gelang es ihm endlich, die Schlinge seines Seiles über eine Regenrinne zu werfen, die kunstvoll zum Rachen eines speienden Drachen geformt war. Das Seil, in das er in regelmäßigen Abständen Knoten geknüpft hatte, lockerte sich glücklicherweise weder, noch riß es unter seinem Gewicht.
    Als er die Höhe der Schießscharten erreichte, klammerte Conan beide Beine um das Seil und schwang wie ein Kind auf einer Schaukel damit hin und her. Indem er sein Gewicht von einer zur anderen Seite warf, vergrößerte er die Bogenweite. Es ging zwar langsam, aber endlich, bei einem Schwung nach rechts, gelangte er in Reichweite einer der Schießscharten. Beim nächsten Schwung in diese Richtung streckte er eine Hand aus und klammerte sich damit am Mauerwerk fest. Während er das Seil noch in der anderen Hand hielt, schob er einen Fuß in die Schießscharte und folgte mit dem zweiten. Langsam und vorsichtig verlagerte er sein Gewicht, bis er auf dem Sims saß, die Beine nach innen hängend. Mit der Linken hielt er nach wie vor das Seil fest, denn ließe er es los, würde es irgendwo außerhalb seiner Reichweite hängen, falls er es bei einer hastigen Flucht wieder benötigte.
    Die Schießscharte war für Conan in seiner gegenwärtigen Stellung zu eng, um sich hindurchzuzwängen. Bereits jetzt saßen seine schmalen Hüften eingekeilt in der Öffnung, die sich nach außen ein wenig erweiterte, um dem Verteidiger ein breiteres Schußfeld zu gewähren. Also drehte er sich seitlich und wand Hüften und Mitte durch die Scharte, doch als er Arme und Brust hindurchziehen wollte, ballte sein wollenes Hemd sich unter den Achselhöhlen zusammen und hinderte ihn am Weiterkommen. Das wäre bestimmt ein erheiterndes Bild für die Hexenmänner, dachte er, wenn sie ihn so eingekeilt vorfänden. Er sah sich schon für immer in dieser steinernen Zwinge gefangen. Selbst wenn man ihn nicht entdeckte, würde er des Hungers und Durstes sterben und gutes Futter für die Raben abgeben.
    Er nahm all seine Zuversicht zusammen und überlegte, daß er sich vielleicht, in dem er alle Luft aus seiner Lunge drückte, gerade hindurchzwängen konnte. Er holte ein paarmal tief Luft, als bereitete er sich vor, unter Wasser zu schwimmen, dann atmete er aus und wand sich vorwärts, bis seine tastenden Füße festen Boden unter sich fanden. Jetzt drehte er den Kopf und quetschte ihn durch den inneren Rand des Schlitzes. Atemlos fiel er auf den rauhen Holzboden. In seiner Aufregung hatte er das Seil losgelassen. Es schlängelte sich durch die Scharte. Just bevor es ganz hindurch war, gelang es ihm, es wieder zu fassen.
    Conan stellte fest, daß er sich in einer kreisrunden Kammer, einer Schützenstellung, befand, die glücklicherweise leer war. Als er sich in der Düsternis umsah, entdeckte er einen einfachen Hocker, der der Bequemlichkeit des Verteidigers diente. Er zog ihn näher an die Schießscharte und befestigte das Seilende an einem Hockerbein, so daß der schwere Holzsitz zum Anker wurde. Dann streckte er seine verkrampften Muskeln. Er mußte, als er sich durch den Schlitz

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