Conan-Saga 01 - Conan
Conan-Stories) die Erde sein, wie man sie sich vorstellt, wie sie vor langer Zeit gewesen ist, oder wie sie in ferner Zukunft sein wird, aber auch ein anderer Planet oder eine andere Dimension.
Eine solche Story vereint die Buntheit und Dynamik historischer Romane mit den atavistischen Spannungseffekten der Grusel- oder Gespenstergeschichten. Wenn gut gemacht, bietet sie das purste Lesevergnügen von allen Arten der Unterhaltungsliteratur. Es ist freilich eine Fluchtliteratur, bei der man aus der realen in eine Welt flieht, in der alle Männer stark und alle Frauen schön sind, das Leben abenteuerlich ist, und alle Probleme einfach sind, in der niemand so etwas wie das Wort »Einkommensteuer« auch nur kennt, genausowenig wie »Schulflucht« oder »sozialisiertes Gesundheitswesen«.
William Morris war in den 1880er Jahren in Großbritannien der Pionier der heroischen Fantasy. Anfang dieses Jahrhunderts entwickelten Lord Dunsany und Eric R. Eddison dieses Genre weiter. In den dreißiger Jahren bot das Magazin WEIRD TALES und etwas später UNKNOWN WORLDS einen Absatzmarkt für Stories dieser Art, und es entstanden viele beachtliche Schwert- und Magie-Erzählungen. Zu ihnen gehörten Howards Stories über Conan, Kull und Solomon Kane; Clark Ashton Smiths makabere Geschichten von Hyperborea, Atlantis, Averoigne und dem in der Zukunft beheimateten Kontinent Zothique; Henry Kuttners Atlantis-Stories; C. L. Moores Erzählungen über Jirel von Joiry; und Fritz Leibers Geschichten über den Grauen Mausling. (Ich sollte vielleicht auch Fletcher Pratts und meine Geschichten von Harold Shea erwähnen.)
Nach dem Zweiten Weltkrieg schrumpfte der Markt für Stories dieser Art, und eine Weile sah es ganz so aus, als wäre die Fantasy dem Zeitalter der Technik zum Opfer gefallen. Doch dann, mit der Veröffentlichung von J. R. R. Tolkiens Trilogie, THE FELLOWSHIP OF THE RING (Der Herr der Ringe), und dem Nachdruck vieler früherer Fantasy-Werke kam das Genre erneut zur Blüte. Nun, da es einem neuen Höhepunkt zustrebt, ist es unausbleiblich, daß einer seiner Giganten – Robert E. Howard und sein bestes Werk, die Conan-Saga – dem Leser wieder zugänglich gemacht wird.
L. Sprague de Camp
ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS
Die vorliegende neue Conan-Ausgabe wurde originalgetreu nach der ersten Taschenbuchausgabe der Saga gestaltet. Lediglich die Vorworte L. Sprague de Camps bedurften, da sie aus den sechziger Jahren stammten, einer Bearbeitung in den überholten bibliographischen Angaben. Hier einige ergänzende Angaben:
Am amerikanischen Markt erschienen die Conan-Geschichten erstmals in Buchform in den fünfziger Jahren im Verlag Gnome Press. Mitte der sechziger Jahre edierte L. Sprague de Camp die erweiterte zwölfbändige Ausgabe des Lancer Verlags, von der elf Bände erschienen. Diese Bände wurden Anfang der siebziger Jahre auch in deutscher Sprache im Wilhelm Heyne Verlag veröffentlicht. Danach verhinderten vertragliche Schwierigkeiten eine neue Ausgabe der Serie bis zum Ende der siebziger Jahre. Doch Comic-Hefte und Magazine überbrückten erfolgreich die Durststrecke. Erst 1977 erschien der letzte geplante Band, Conan of Aquilonia, chronologisch der elfte der Serie. Gleichzeitig fand sich eine rechtliche Basis, die Reihe überhaupt weiterzuführen. Seitdem erschienen Bände von Lin Carter und L. Sprague de Camp, Karl Edward Wagner und Andrew Offut. Sie alle werden in dieser neuen deutschen Ausgabe erscheinen. Ergänzt werden die Bände durch interessante Artikel über Robert E. Howard, Conan und das Hyborische Zeitalter. In diesem Band ist es die Hyborische Technik von L. Sprague de Camp.
Für den deutschsprachigen Leser gab es Conan erstmals Mitte der sechziger Jahre im Fan-Magazin Pioneer des österreichischen Science Fiction Clubs, zu einem Zeitpunkt also, da auch noch keine amerikanische Taschenbuchausgabe existierte. Gedichte, Briefe und Stories anderer Fantasy-Zyklen Robert E. Howards veröffentlichte regelmäßig das Fan-Magazin Magira des Ersten Deutschen Fantasy Clubs. Inzwischen sind fast alle Fantasy-Zyklen und -Stories Howards in deutscher Sprache erschienen. Hingewiesen sei hier für den interessierten Leser vor allem auf die Zyklen um den atlantischen KÖNIG KULL, den Piktenkönig BRAN MAK MORN, den puritanischen Abenteurer SOLOMON KANE, die Degenheldin aus dem sechzehnten Jahrhundert, DIE SCHWARZE AGNES, und den gallischen Renegaten aus der Zeit des artus'schen Britannien, CORMAC MAC ART. Viele
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