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Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige

Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige

Titel: Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Edward Wagner
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spöttelte Sandokazi. »Wer hätte das von einem Barbarensöldner gedacht! Meine Berührung verrät mir, daß du gar nicht abgeneigt bist. Du hast doch sicher keine Angst vor Mordermi!«
    Ärger sprach aus seiner Stimme. »Offenbar verstehst du nicht, daß ich noch nicht genügend zivilisiert bin, um mich mit der Frau meines Freundes im Heu zu wälzen. In Cimmerien sind unsere Sitten etwas archaisch.«
    »Aber hier ist nicht Cimmerien«, neckte ihn Sandokazi. »Ganz sicher hat ein Mann wie du nicht jeder Dirne, die er ins Bett mitgenommen hat, die Ehe versprochen.«
    »Bestimmt keiner Schlampe!« knurrte Conan. Sein Ärger war nun stärker als das Verlangen seines Körpers nach ihr. »Aber wenn ich ein starkes Gefühl für eine Frau empfinde, dann mache ich sie zu meiner Frau und würde jeden töten, der versuchte, sie mir wegzunehmen. Mordermi denkt genauso, wenn meine Menschenkenntnis mich nicht täuscht. Nähme ich dich, würde es zum Kampf zwischen ihm und mir kommen. Und ich habe keine Lust, einer Frau wegen einen Freund zu töten.«
    »Ah, so ist das!« Sandokazi machte einen Schritt zurück. Nun war auch sie verärgert. »Santiddio hatte recht – du bist ein uneigennütziger Mensch. Also gut, mein besitzbewußter Cimmerier! Ich bin nicht gekommen, um mich dir als Hüttengefährtin in einem stinkenden Bergdorf anzubieten, sondern um dir eine Nacht lang Liebesfreuden zu schenken! Ich war neugierig, ob unter all diesen hübschen Muskeln ein echter Mann steckt! Jetzt weiß ich, daß du nur ein schwerfälliger Dummkopf bist!«
    Als Sandokazi nach diesen Worten hastig zur Tür rannte, mußte Conan ihr fast recht geben. Er war es nicht gewöhnt, seine Handlungen vorher genau zu durchdenken. Nur die Tatsache, daß er nichts unehrenhafter fand als einen Freund zu betrügen, hielt ihn davor zurück, das Mädchen zu packen und auf sein Lager zu werfen.
    Nach der völligen Finsternis in Conans Gemach warf das Halbdunkel des Korridors einen breiten hellen Streifen, als Sandokazi die Tür öffnete. Die leichten Schritte des Mädchens waren völlig lautlos gewesen, so daß der Mann vor der Tür sie nicht gehört hatte und sich nun überrascht in dem Lichtstreifen abhob. Obgleich er nicht damit gerechnet hatte, fing er sich sofort, und das Messer in seiner Hand funkelte bedrohlich, als er damit zustach.
    Sandokazi war nicht weniger überrascht als er und schrie gellend.
    Der Arm des Eindringlings schwankte unwillkürlich – er hatte keine Frau erwartet –, und dieses Zögern genügte Sandokazi, sich unter dem Stoß herauszuwinden. Mit der Geschmeidigkeit der Tänzerin warf sie sich zu Boden. Und so bekam sie nur eine leichte Schnittwunde ab, als die Klinge die Schulter ihres Nachthemds durchtrennte. Wieder schrie sie schrill.
    Der Meuchler wirbelte herum, noch völlig verwirrt durch den unerwarteten Verlauf der Ereignisse. Er wußte nicht, ob er sie zum Schweigen oder den Mann angreifen sollte, dem er hier aufgelauert hatte. Conan, der aus der Dunkelheit sprang, handelte zuerst. Er packte den Dolcharm des Eindringlings mit der Linken, stieß ihm mit der Rechten den nierenförmigen Dolch in den Bauch und zog ihn hoch. Der Schmerzensschrei des Mannes erstarb. Er entglitt Conans Griff und sackte tot zu Boden.
    Sandokazi hörte auf zu schreien und blickte Conan mit glühenden Augen an.
    Inzwischen wurden von überallher fragende Rufe laut. Aus allen Türen stürzten Männer mit blanken Klingen und zum Teil auch Fackeln auf den Korridor. Mordermi war unter ihnen. Fragend schaute er Sandokazi und Conan an, als er die Szene in sich aufgenommen hatte.
    Das Mädchen zögerte nicht. »Ich wollte gerade ins Bett gehen, als ich jemanden auf dem Gang schleichen sah. Er benahm sich recht auffällig, und so folgte ich ihm heimlich. Als ich sah, daß er vor Conans Tür anhielt, wußte ich, daß er ein Meuchler war. Ich warnte Conan durch einen Schrei, da stach der Mann nach mir, aber gleich darauf rannte Conan aus der Tür, kämpfte mit dem Mann und tötete ihn.«
    Sie zog ihr Nachthemd, wo es durchtrennt war, weiter über die Schulter herab und betrachtete die Wunde. Sie blutete ziemlich stark, war jedoch kaum mehr als ein tiefer Kratzer. Conan war klug genug, ihrer Geschichte nicht zu widersprechen.
    »Du hättest einem von uns Bescheid geben sollen.« Mordermi glaubte ihren Worten. »Er hätte dich töten können!«
    »Wem hätte ich denn Bescheid geben können? Ihr seid ja alle besoffen über euren Weinbechern

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