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Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Titel: Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Strähnen in die wilden Gesichter.
    Conan stieß grollend einen Schlachtruf aus. Er riß dabei am Zügel, damit sein Hengst sich aufbäume, und zog das Breitschwert aus der Scheide.
    Die haarigen Menschen waren nun rings um ihn. Sie griffen nach seinen Stiefeln und Steigbügeln, zerrten am Saum seines Kettenhemds und packten das Pferd an der Mähne, um es zu Boden zu zwingen. Aber der Graue schlug um sich. Ein Huf zerschmetterte dem Aufdringlichsten den Schädel, der zweite Huf die Schulter eines Angreifers mit mächtigem Brustkasten.
    Conans Klinge pfiff durch die Luft. Fünf tötete er, einem sechsten spaltete er den Schädel, aber dann blieb die Klinge im Knochen stecken. Als der Tote rückwärts stürzte, nahm er das Schwert mit sich. Conan sprang ihm nach. Sofort warf sich die ganze Meute der Sumpfmenschen auf ihn. Tierische Augen glitzerten, krallengleiche Finger zerkratzten ihm die Arme. Sie warfen ihn zu Boden, und ihre Übermacht drückte ihn ins Farnkraut. Einer hieb einen Prügel aus knorrigem Holz über Conans Schädel. Die Welt schien in feurigen Funken zu bersten, und Conan wußte nichts mehr.
     
     
    5
     
    EIN PHANTOM AUS DER VERGANGENHEIT
     
    Aus dem wirbelnden Nebel ragte vor ihnen auf dem gepflasterten Weg eine mächtige Festung empor: eine Burg aus riesigen Steinblöcken. Im dunstverhüllten Sternenschein wirkte sie gespenstisch. Nebel wirbelte auch um die beiden gedrungenen Türme an beiden Enden des gewaltigen Bauwerks. Das Tor, auf das sie zuritten, sah wie ein höhnisch grinsendes Maul aus. Als sie näher kamen, hob sich das Fallgatter wie Raubtierzähne, die jeden Augenblick zuschnappen würden. So jedenfalls empfand es Conn und unterdrückte einen Schauder.
    Durch das große Portal ritten sie in eine riesige Halle, die von flackernden Fackeln trügerisch beleuchtet wurde. Hinter ihnen sauste das Fallgatter wieder herab und dröhnte unheildrohend auf dem Steinpflaster.
    Kalte weiße Hände rissen den Jungen aus dem Sattel und warfen ihn in eine Ecke. Zusammengekauert lehnte er sich an die klamme Steinwand und schaute sich um. Als seine Augen sich an die Düsternis gewöhnt hatten, erkannte er allmählich Einzelheiten der riesigen Halle, die offenbar den Raum der ganzen Burg einnahm. Das Dach hoch über seinem Kopf war in dem Dämmerlicht kaum zu erkennen. Was er an Mobiliar sehen konnte, waren ein paar kräftige Holzbänke, einige Hocker und ein langer Schragentisch. Auf ihm lag ein hölzernes Tablett mit den kalten Überresten fetten Fleisches und ein aufgeweichtes Stück grobes schwarzes Brot. Mit hungrigen Augen starrte Conn auf das Tablett und schluckte. Als hätte sie seine Gedanken gelesen, murmelte die alte Frau einen Befehl. Einer der Männer holte das Tablett vom Tisch und stellte es vor dem Jungen auf den Boden.
    Conns Hände waren taub, denn während des ganzen tagelangen Rittes waren sie an den Gelenken an den Sattelknauf gebunden gewesen. Der Mann durchtrennte die Fesseln jetzt mit einem Dolch. Dafür legte er ihm eine Kette um den Hals, deren anderes Ende er mit einem Vorhangschloß an einem rostigen Eisenring in der Wand über des Jungen Kopf befestigte. Conn fiel ausgehungert über die abgestandenen Überreste her, während der Mann ihn stumm beobachtete.
    Der Hexer hatte seine Elfenbeinmaske abgenommen, und so vermochte Conn nun sein Gesicht sehen. Es war bleich und knochig und wies eine schier unmenschliche Gelassenheit auf. Conn schauderte beim Anblick der schmalen, farblosen Lippen und dem kalten Glitzern der grünen Augen, aber er war zu hungrig, zu durchgefroren und fühlte sich zu elend, als daß es ihn allzusehr interessierte, wie die Teufel aussahen, die ihn gefangengenommen hatten. Ein zweiter Mann kam mit ein paar Stücken schmutzigem Sackrupfen über dem Arm herbei und warf sie neben dem geketteten Jungen auf den Boden. Dann ließen beide ihn allein. Nachdem er alles, bis zum letzten Rest aufgegessen hatte, scharrte Conn ein wenig von dem Stroh zusammen, mit dem die gewaltige, Echos wiedergebende Halle bestreut war. Er bettete die Rupfen und dann sich selbst darauf, kuschelte sich zusammen und schlief sofort ein.
     
    Das dumpfe Dröhnen eines Gongs weckte ihn. Das Tageslicht drang nicht in diese düstere Halle, und so hatte Conn jedes Zeitgefühl verloren.
    Während er sich die Augen rieb, blickte er auf. Ein kreisrundes Podest stand etwa in der Mitte der Halle. Darauf saß die Hexe mit verschränkten Beinen hinter einem Kupferbecken, dessen brennende Kohlen ein

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