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Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Titel: Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Wasserfall, von dem Rimush gesprochen hatte, nicht mehr weit sein.
    Conans Herz schlug vor wilder Freude schneller, als er die Dunstschwaden aus einer Kluft in den Bergen aufsteigen sah. Ein paar weitere mächtige Flügelschläge des Drachen brachten ihn in Sichtweite der brodelnden Gischt. Dort stürzte sich ein schmaler Fluß aus den Bergen über eine steile Felswand, die etwa halb so hoch war wie die Höhe, in der Conan sich augenblicklich befand.
    Conan überlegte, ob er jetzt gleich zu den Bodentruppen zurückkehren sollte, die inzwischen weit zurückgeblieben waren. Er entschied sich dagegen. Er würde erst einmal ein paar Meilen ostwärts fliegen, nach den Anweisungen des shemitischen Sterndeuters, und dann erst nordwärts abbiegen, um noch vor Einbruch der Dunkelheit zurück bei seinen Truppen zu sein.
    Also lenkte Conan sein flügelschwingendes Ungeheuer nach links. Prinz Conn und Mbegas Gardisten folgten seinem Beispiel.
    Seine graumelierte wilde Mähne flatterte im Wind, als er über die Schulter zu seinem Sohn zurückblickte. Der junge Conn grinste. Die blauen Augen im eckigen Gesicht blitzten vor Lebensfreude. Conans harte Züge wurden bei diesem Anblick weicher, und er stieß einen fast zärtlichen Fluch hervor.
    Der Junge genoß das Leben fern von Tarantia sichtlich. Seit er sich seinem Vater und der Armee vor der Überquerung des Styx' nach Stygien angeschlossen hatte, hatte er einen Wüstenfeldzug mitgemacht, einen Marsch durch Moor und Dschungel und den Kampf in Zembabwei. Inzwischen durfte er ein wenig über die Aufgaben eines Feldherrn bzw. Königs gelernt haben. Die Erfahrungen, die er auf diesem Marsch in den Süden gesammelt hatte, hätte er nie aus Büchern oder von Erziehern lernen können. Conan war nun sicher, daß er recht gehabt hatte, nicht auf die Bedenken seiner Ratgeber zu hören, sondern seinen Sohn mitzunehmen.
    Gegen Spätnachmittag wurden die felsigen Hügel zu düsteren Plateaus und zerklüfteten Bergen. Das mußte das Land ohne Wiederkehr sein, das Rimush erwähnt hatte. Conan wollte nur schnell noch kurz über die ihnen zugewandte Seite der Bergkette fliegen, um nach Pässen Ausschau zu halten, und dann nach Norden abbiegen, zum Rückflug. Er trieb seinen Drachen zur Eile an, denn er wollte nicht in den Lüften von der Dunkelheit überrascht werden und dann vielleicht nicht zu den Bodentruppen zurückfinden.
    Der Donner gewaltiger Schwingen dröhnte zu seiner Linken. Conn zügelte neben ihm seinen Drachen mit vor Aufregung gerötetem Gesicht. Des Jungen geflügeltes Reittier war weniger erschöpft als Conans, da es ein geringeres Gewicht zu tragen hatte. Conn deutete geradeaus und nach rechts.
    Conans Blick folgte dem weisenden Arm. Durch den Dunst sah er etwas Merkwürdiges: einen Berg aus kalkweißem Stein, der offenbar von Menschenhand behauen war und nun wie ein gigantischer, grinsender Totenschädel aussah.
    Unwillkürlich rührte sich der Aberglaube des Barbaren in dem Cimmerier, und ein kalter Schauder rann ihm über den Rücken. Das also war der große Steinschädel, von dem Rimush gesprochen hatte.
    Conans scharfe Augen spähten durch den Dunst. Voraus erstreckte sich ein kahler Streifen Land bis zum Fuß des Berges, in dem ein gewaltiges schwarzes Tor gähnte. Seine Oberschwelle war wie ein Oberkiefer mit spitzen Fängen. Etwas höher befanden sich zwei runde Fenster, die wie die Augenhöhlen eines Totenschädels aussahen. Das Ganze bot jedenfalls einen gespenstischen Anblick.
    Und da schlug das Grauen zu!
    Etwas wie ein heftiger Schlag schüttelte Conans mächtigen Körper, und eine seltsame Schwäche bemächtigte sich seiner. Seine Sinne versagten, sein Herz pochte angestrengt, als wäre er in eine unsichtbare Giftwolke geflogen.
    Die gleiche gespenstische Kraft wirkte auf seine Flugechse ein. Der Drache schwankte, kippte nach einer Seite und stürzte hinab zu der kahlen Ebene, auf der der weiße Schädel über ein von Schatten heimgesuchtes Land blickte.
     
     
    3
     
    LAND DER TÄUSCHUNGEN
     
    Conan riß mit einer Gewalt am Zügel, die einem Pferd die Kiefer gebrochen hätte. Der Drache reagierte schwerfällig. Seine roten Augen waren glanzlos, und sein Schlangenschwanz hing schlaff in die Tiefe. Aber er reagierte. Er breitete die ledrigen Schwingen weit aus, um den Sturz zu mildern. Immer noch benommen, setzte er schließlich ziemlich hart auf dem Boden auf. Conan löste hastig seine Gurte und sprang aus dem Sattel in das üppige Gras. Auch er war noch ziemlich

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