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Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Titel: Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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schüttelte den Kopf. »Nein, nicht einmal das. Schließlich war ich schon einmal Piratenkapitän, und ein ziemlich erfolgreicher noch dazu. Warum sollte ich noch einmal die gleiche Leiter erklimmen wollen?«
    »Was, bei allen flammenden Höllen, willst du dann?« knurrte Sigurd ungeduldig. »Rück endlich heraus damit, Mann!«
    Conan streckte einen langen Arm aus und ein knorriger Zeigefinger deutete in Richtung Bug. »Weiter gen Westen, Freund. Dort gibt es etwas, wovon wir nichts wissen. Die Roten Schatten sind Teil davon.« Ein tiefes Lachen rumpelte in Conans Brust. »Du kannst dir mich wohl nicht als Wissensdurstigen vorstellen, eh, Sigurd?«
    »Eher noch Ariostros hübsche Tänzerinnen als blutige Piraten!«
    »Nun, ich kann so einige verschiedene Schriften lesen, und in der Hofbibliothek von Tarantia fand ich Geschichten über den Kataklysmus vor achttausend Jahren, als der Ozean Atlantis verschlang. Sie berichten, daß viele Tausende von Atlanter sich zum Festland retten konnten – nach Thuria, wie sie unseren Erdteil damals nannten. Und im eisengebundenen Buch von Skelos steht: ›Andere flohen von dem untergehenden Atlantis westwärts, und man erzählt sich, daß sie dort einen Kontinent erreichten, der am anderen Ende des Westlichen Ozeans liegt. Was aus diesen Flüchtlingen wurde, weiß ich nicht zu sagen, denn nach dem Untergang von Atlantis wurde der weglose Ozean zu groß für die Schiffe jener Tage, um eine regelmäßige Verbindung zwischen den uns bekannten Ländern und dem unbekannten Land im Westen aufrechtzuerhalten.‹ Mehr fand ich darüber nicht, aber es mag sehr wohl etwas mit unserer gegenwärtigen Mission zu tun haben.«
    »Nun?« fragte Sigurd. »Auch ich habe Ähnliches schon einmal gehört.«
    »Nun«, sagte auch Conan, »wenn es ein Land gewaltiger Magie ist, muß es auch ein Land des Reichtums und der Macht sein, reif zum Pflücken für unternehmungslustige Männer, wie wir es sind. Warum sollten wir uns mit der Beute von ein paar Schiffen zufriedengeben, wenn wir mit ein bißchen Glück und genügend Mut ein ganzes Reich erobern können?«
    Sigurd seufzte und fuhr sich mit den behaarten Handrücken über die Augen. »Ah, Amra, ich hätte es ja wissen müssen, daß du in deinem dicken Schädel einen Plan ausgebrütet hast, der wilder und wahnsinniger ist, als ein normaler Sterblicher ihn sich ausdenken konnte. Du bist mir wahrhaftig der richtige alte Wolf! Doch selbst wenn sie uns den Drachen zum Fraß vorwerfen, wenn wir dort angelangt sind, komme ich mit dir, bis zum Sonnenuntergang, wenn es sein muß, bei den Göttern!«
    Mißtrauisch spähte er zur Sonne hoch, dann wandte er sich mit verärgertem Schnauben dem nächsten Achterruder zu, an dem ein einäugiger Shemit stand.
    »Avast, du hakennasiger Hund! Bist du blind oder stinkbesoffen?« brüllte er. Er stieß den verblüfften Seemann zur Seite und nahm die Pinne selbst in die geschickten Pranken. »Wir sind einen halben Strich vom Kurs abgekommen, den du gestern abend gesetzt hast, Amra. Diese verfluchten, faulen Hunde – der Abschaum der Barachans, bei den Eingeweiden Ahrimans und den Brüsten Ischtars!« Wütend blinzelte er zur Sonne hoch und zog die Pinne mit einem Ruck herum. Der Rote Löwe gehorchte wie ein wohlerzogenes Pferd und legte sich ein wenig schief.
    Da erschallte ein Ruf vom Ausguck: »Segel ahoi!«
    Conan sprintete zur Reling und spähte mit scharfen Augen auf die dunstig graue See, doch er sah nichts.
    »Wo?« brüllte er zum Ausguck hinauf.
    »Eineinhalb Strich backbord voraus!« kam die Antwort.
    »Ich sehe es!« Der alte Nordmann stand wieder neben Conan. Er schnaufte wie ein Walroß, nachdem er den einäugigen Seemann wieder an die Pinne zurückgestoßen hatte. »Ja, dort ist es – und bei den Göttern, es sieht aus wie eine Galeere!«
    Conan schirmte die Augen mit einer Hand ab, und sein Blick folgte Sigurds deutendem Finger. Aus dem wallenden Morgendunst hoben sich zwei schlanke, kahle Masten. Als der Rote Löwe von einer mächtigen Welle hochgetragen wurde, konnten die Männer auf dem Achterdeck unter diesen Masten eine lange, niedrige Galeere sehen.
    »Was, bei den scharlachroten Höllen der stygischen Set-Anbeter, hat eine Galeere hier zu schaffen?« polterte Conan. »Wir müssen in Landnähe sein. Kein Seemann würde bei klarem Verstand mit einem solchen Schiff so weit in den Westlichen Ozean hinaussegeln. Wenn schon die Wellen sie nicht verschlingen, würde ihre Besatzung vor Hunger und Durst

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