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Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Titel: Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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Schritte vor der Galeere eintauchte. Eine Weile war kein Laut zu hören, außer dem Seufzen des Windes und dem Rauschen der Wogen, durch die die Karracke sich brach.
    »Einen Pfeil!«
    Diesmal bohrte der Pfeil sich in die Planken.
    »In Schußweite!« rief Sigurd.
    »Eine Salve auf deinen Befehl!« brüllte Conan.
    »Jawohl, Kapitän!« Yakov ließ seine Schützen aufschließen und erteilte das Kommando. Wie das Rauschen von Schwingen flogen die Pfeile über den sich verringernden Zwischenraum und schlugen, zum größten Teil außer Sicht, hinter den Schutzschilden entlang der Galeerenreling ein.
    Mit leicht zusammengekniffenen Augen beobachtete Conan die Ruder der Galeere. Normalerweise hätte eine solche Salve zumindest ein paar der Ruderer treffen und so die Regelmäßigkeit des Schlages beeinträchtigen müssen, bis die Getroffenen ersetzt oder die Riemen eingeholt worden waren. Doch die zweideckigen Ruder schlugen im gleichen ungestörten Takt weiter.
    »Die Ruderdecks müssen voll überdacht sein«, brummte Conan.
    »Ich glaube, sie dreht, um uns zu rammen«, rief Sigurd.
    »Stimmt. Richten wir den Bug auf sie. Wenn wir Bug auf Bug zusammentreffen, brechen wir ihren Ramm.«
    Der Vanir erteilte den Rudergängern die erforderlichen Befehle. Die Pinnen wurden hochgezogen und die Segel gerefft, um den Wind quer aufzunehmen, als der Rote Löwe backbord schwang, um die Galeere geradevoraus zu bekommen. Unsichtbare Hände wirkten auf der Galeere, die weiterschwang.
    Eine kurze Weile brausten die beiden Schiffe Bug gegen Bug aufeinander zu. Vom Achterdeck aus hatte Conan einen guten Blick über das Deck der Galeere. Nicht eine Menschenseele war zu sehen.
    Dann schien es, als verlöre die Galeere beim Anblick des schweren hohen Buges des Roten Löwen, der auf sie zustürmte, den Mut. Sie wendete wieder nach Backbord und krängte bei der scharfen Drehung. Aus kaum fünfzig Schritt Entfernung konnte Conan ganz deutlich das schwarze Wappen auf dem Bug erkennen. Es ähnelte mehr einer kreisrunden Wolke aus dichtem schwarzem Dunst, aus der sich tentakelgleiche Schwaden lösten, denn einem richtigen Kraken. Aber das feuerrote Auge, das aus der Mitte der schwarzen Masse funkelte, schien voll Gier und Wut zu brennen.
    Selbst jetzt war noch niemand an Deck zu sehen. Die grüne Galeere hätte ein Geisterschiff ohne sterbliches Leben sein können.
    »Kein Ausguck! Kein Mann an Deck! Nicht einmal ein Rudergänger an der Pinne!« stellte Sigurd beunruhigt fest. »Bei Badb und Mitra, es gefällt mir nicht, Freund! Kein bißchen gefällt es mir!«
    »Yakov!« rief Conan. »Laß deine Männer durch die Ruderöffnungen schießen!«
    Sehnen sirrten, Pfeile schwirrten. Viele trafen das Holz neben den Öffnungen, aber weit mehr – und das aus geringem Abstand – verschwanden außer Sicht durch die Löcher. Doch keine Schmerzensschreie erschallten, kein Gegeneinander- und Aufschlagen von Rudern war zu hören, wie man üblicherweise in einem solchen Fall hätte erwarten können. Eine zweite Salve erreichte nichts anderes. Nun brauste die Galeere wieder mit dem Wind dahin. Der Rote Löwe folgte ihr.
    »Brandpfeile, Yakov!« brüllte Conan. »Bei Crom, ich werde noch ein wenig Leben auf diesem schwarzsegeligen Hundesohn erwecken!«
    Ein paar Augenblicke herrschte rege Betriebsamkeit auf dem Vorderdeck, als das Nötige aus der Kombüse herbeigeschafft, Lappen in Öl getaucht und diese um die Pfeilschäfte gewickelt wurden. Schließlich schwirrten brennende Pfeile mit schwarzen Rauchschwänzen durch die Luft und bohrten sich in die Schilde an der Reling und in die Deckplanken. In kürzester Zeit stiegen schmutzige Rauchschwaden an vielen Stellen an Bord der Galeere auf und ließen sich vom Wind davontragen.
    »Ha!« donnerte Conan. »Zumindest einen haben wir aus seinem Versteck hervorgelockt! Schau, Sigurd!«
    Auf dem reichverzierten Achterdeck der Galeere stand jetzt eine hochgewachsene, hagere Gestalt. Dem Aussehen nach war es kein gewöhnlicher Seemann. Die knochige Gestalt war in ein dichtgereihtes Baumwollgewand gehüllt und trug über die Schultern geworfen einen phantastischen Umhang aus grünen Federn. Der bleiche Schädel war kahlgeschoren, und die strengen, hageren Züge hätten ihrer Reglosigkeit nach aus Messing gegossen sein können. Eher wie ein Priester oder Zauberer aussehend, denn wie ein Seemann, beobachtete der Unheimliche den Roten Löwen mit böse funkelnden schwarzen Augen.
    Conan und seine Mannschaft ließen den Blick

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