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Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Titel: Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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heraus, der auf des Nordmanns Brust wucherte. Um den kahlen Schädel hatte er sich ein buntes Kopftuch gewunden, und von jedem Ohr baumelte ein großer goldener Ring.
    »Hah! Bei Heimdals Horn und Tanits Schleier, das ist ein Morgen für die Götter, eh, Löwe? Wie Wein nach langem Dürsten ist es für mich, wieder einmal auf See fahren zu dürfen, ein gutes Deck unter den Füßen und eine tüchtige Mannschaft zu haben!«
    »Ja«, brummte Conan. »Es ist ein gutes Schiff, das wir für die Edelsteine des Königs von Argos bekamen, und eine Besatzung so mutig wie die Burschen, mit denen ich seinerseits segelte!«
    Er schaute hinunter in die Kuhl, wo die Mannschaft das Deck schrubbte und andere seemännische Arbeit verrichtete. Die Geschichten um Amra den Löwen, die schon fast zur Legende geworden waren, hatten Conan eine Auswahl von fast allen Piraten der Inseln treffen lassen, denn sämtliche Seeräuber waren geradezu erpicht darauf, Ruhm und Beute bei Amras Abenteuer im unbekannten Westen zu teilen. Eine buntgemischte Menge waren sie, diese Männer, die halbnackt im Schiffsbauch werkten und nach Teer und saurem Wein rochen, aber sie waren die Auslese der Barachanpiraten.
    Die meisten waren Argossaner: mittelgroß, stämmig und mit braunem oder dunkelblondem Haar. Ein weiterer Teil bestand aus zingaranischen Renegaten mit olivfarbiger Haut und schwarzen buschigen Augenbrauen. Dann gab es Männer aus Ophir und Koth, ein paar dunkelhäutige, hakennasige Shemiten mit blauschwarzem Haar und Bart, und sogar zwei riesenhafte, braunhäutige, geiergesichtige Stygier. Auch Yasunga war dabei, der schwarze Riese aus Kush mit der glänzenden Haut, der Steuermann war; nicht zu vergessen Goram Singh, ein kräftiger, braunhäutiger Mann mit schwarzem Krausbart aus Vendhya, einem Land so weit im Osten und in diesem Teil der Welt so wenig bekannt, daß viele es für ein legendäres Land hielten. Doch ob weiß, braun oder schwarz, alle waren tüchtige, erfahrene Seeleute.
    Sigurds blaue Augen ruhten auf Conans Gesicht. »Na, wie sieht es jetzt wirklich aus, Freund? Klingende Worte und großartige Versprechen von glitzernder Beute sind ja schön und gut, aber was suchen wir tatsächlich im Westlichen Ozean und wohin, genau, geht die Fahrt? Bis jetzt haben wir nichts weiter als ein paar Wale gesehen.«
    Conan zuckte die Schultern. »Das weiß Crom, nicht ich. Aber ich habe von verlorenen Erdteilen und sagenhaften Inseln jenseits des Sonnenuntergangs raunen gehört. Und von dem, was Epemitreus durchblicken und was König Ariostros Horde von glattzüngigen Sternenleser andeuteten, nehme ich an, daß wir uns lediglich immer westwärts zu halten und Ausschau nach etwas Ungewöhnlichem zu halten brauchen. Beim Teufel, Nordmann, ich hoffe wir finden bald den Ursprung dieses Grauens! Diese Kostprobe des Seefahrerlebens reizt meinen Appetit nach handfesten Kämpfen. Frieden ist schön, aber ...« Conan nahm sein Breitschwert aus der Scheide und schwang es mächtig durch die Luft, daß sein Summen über das Pfeifen des Windes zu vernehmen war.
    Sigurd lachte und sein Bauch wackelte. Er hob eine Braue und betrachtete den ungeduldigen Cimmerier.
    »Ho ho, Freund!« schnaubte er. »So also weht der Wind! Du bist immer noch der listenreiche Halunke, wie ich ihn früher kannte. Wenn wir gegen diesen schattenhaften Feind gekämpft haben, wie wir es versprachen, sollten wir uns vielleicht ein wenig echter Seeräuberei zuwenden, oder was meinst du? Ich habe ein paar fette Kauffahrer im Hafen von Messantia liegen gesehen, und es wäre doch ein schöner Spaß, argossanische Schiffe mit dem Schiff auszuplündern, das uns ihr König verschafft hat. Was hältst du davon?«
    Conan lächelte in grimmigem Spott und schlug Sigurd auf die Schulter. »Du bist immer noch das gleiche räuberische alte Walroß wie früher. Nein, das gefällt mir nicht.«
    »Sag bloß nicht, daß du nach all diesen Jahren ehrlich geworden bist!«
    Conan lachte schallend. »Nicht ich! Aber König zu sein, verdirbt einem den Appetit an kleineren Räubereien. Außerdem hat Ariostro mir nichts Schlimmes getan, warum also sollte ich ihm Ärger bereiten? Conn wird genügend Probleme haben, seine Grenzen gegen die Nachbarn zu schützen, ohne daß ich Unruhe stifte.«
    »Dann – nun, willst du mit mir in Stygien einfallen, wie ich es vorhatte, als wir uns in Messantia wiedertrafen? Die Geiergesichter sind ernstzunehmende, harte Gegner, aber mit dieser Mannschaft könnten wir ...«
    Conan

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