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Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Titel: Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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Rolle? Amra oder nicht, dieser im Wahn lebende alte Wolf will die Bruderschaft auseinanderbringen. Was interessieren uns Abenteuer und Ruhm? Wir stehen mit den Füßen fest auf dem Boden und verdienen uns unseren Unterhalt aus dem Meer. Zu den elf blutigen Höllen mit allen Helden, denen wilde Träume den Kopf verwirren!«
    Verächtlich funkelte er Conan an. »Und versuch nicht, meinen Steuermann Yasunga für deine Irrsinnspläne zu gewinnen. Ich lehrte ihn die Kunst, nach Sonne und Sternen zu navigieren, und bei Mitra, er bleibt bei mir! Ich bin der Schwarze Alvaro vom Falken von Zingara! Also lichte den Anker und bring deine verfluchte Karracke in den Hafen deiner Träume zurück. Für einen deinesgleichen ist hier kein Platz!«
    Alvaro hatte sich halb umgedreht, um durch die murmelnde Menge zu schreiten, als Conans tiefes, schallendes Gelächter ihn erstarren ließ.
    »Ah, ein alter grauer Hund bin ich, sagst du weibischer, geckenhafter, mummloser Welpe einer kordavanischen Straßendirne. Ich war bereits Kapitän an der Küste, als du noch die dünne, saure Milch deiner Mutter saugtest! Ich leerte das Gold eines Dutzends von Städten in die Gassen von Tortage, als du dich mit zarten Jungen in den Hinterkammern eines Hurenhauses vergnügtest! Wenn dir der Mut zu einem ehrlichen Abenteuer fehlt, dann schleich dich zurück in deinen stinkenden Pferch – aber hier gibt es Leute mit mehr Mannesmut in einer Hand als du in deinem ganzen feigen Körper hast. Zu ihnen spreche ich, nicht zu dir! O ja, ich bin alt – aber ich kenne immer noch ein paar Handgriffe, die ich dir gern zeigen werde, wenn du darauf bestehst!«
    Mit einem Fluch wirbelte Alvaro herum. Sein Degen glitt aus der Scheide. Die Klinge blitzte wie eine Feuernadel im Fackelschein. Mit begeistertem Gebrüll bildete die Menge einen Kreis um die beiden.
    Conan warf seinen wallenden schwarzen Umhang von sich und zog sein schweres aquilonisches Breitschwert. Doch noch ehe die Klinge ganz aus der Scheide und er von der Steinbank hinuntergestiegen war, griff Alvaro bereits tänzelnd an.
    Die Stahlnadel schnellte zu Conans ungeschütztem Gesicht hoch, doch mit einem gestiefelten Fuß trat der Cimmerier sie zur Seite und sprang von der Bank hinunter. Sein Schwert drang aus der abgegriffenen Lederhülle und schlug klirrend gegen die Klinge des Zingariers. Stahlmusik schallte in der nur vom Pfeifen des Windes gebrochenen Stille, als die beiden Gegner angriffen und abwehrten, stachen, parierten und schlugen, während die Fackeln ihre bewegten Schatten über die Häuserfassaden warfen.
    Viele hielten den Atem an, denn Alvaro von der Falke war als bester Fechter auf den Barachan-Inseln bekannt – und Amra, altersgrau, war ein unbekannter Gegner. Sie schätzten seinen riesenhaften Wuchs und die muskulösen Glieder ab und verglichen sie mit der geschmeidigen Gewandtheit des Zingariers, ehe sie ihre Wetten mit dem unterschiedlichsten Einsatz abschlossen.
    Alvaro stellte bald fest, daß seine singende Klinge nie so recht Conans Verteidigung durchdringen konnte. Das gewaltige Breitschwert, das zum Zerschmettern schwerer Rüstungen geeignet war, schien bei einem Fechtkampf fehl am Platz zu sein, da es allein durch sein Gewicht langsam und unhandlich sein mußte. Doch in Conans ledriger Hand wirkte es leicht und flink wie eine Weidengerte. Auch sah es gar nicht so aus, als ermüdete der wild grinsende alte Cimmerier, obwohl er in ständiger Bewegung war.
    Schweißperlen glitzerten unter den fliegenden schwarzen Ringellocken auf Alvaros Stirn, sammelten sich um die dünnen Lippen und rannen über die hohlwangigen Backenknochen. Er wußte, wenn sein Degen mit voller Wucht vom Schwert getroffen würde, zerspränge die Klinge.
    Aber Conan versuchte gar nicht, das ganze Gewicht seines Schwertes einzusetzen. Statt dessen wob er eine Wand glitzernden Stahles vor sich, durch die die leichte Klinge des Zingariers keinen Einlaß fand. Hin und wieder wechselte Conans Grinsen zu schallendem Lachen über. Es war offensichtlich, daß er mit dem geschmeidigen, aber immer mehr ermüdenden Zingarier spielte, und der schreckliche Gedanke durchzuckte Alvaro, daß der Cimmerier, wenn er nur wollte, seinen Degen jederzeit zur Seite schlagen und ihn sodann niederstechen konnte.
    Atemlos beobachtete die Menge das klirrende Spiel des glänzenden Stahls. Allmählich gelangte sie zu derselben Einsicht wie Alvaro. Yasunga, der riesenhafte Kushit, der Amra noch aus alter Zeit kannte, stimmte zu einem

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