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Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Titel: Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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Labyrinth stapfte, das sich meilenweit unter der uralten Stadt Ptahuacan dahinzog.
    Metemphoc, der alte Meisterdieb, hatte Conan geradeheraus erklärt, daß es keine vorstellbare Möglichkeit für einen einzelnen, bewaffneten Mann gab, in die dreifach bewachte Zitadelle zu gelangen, in deren Kerkern die gefangenen Barachanpiraten schmachteten und bis zur Opferung in zwei Tagen bleiben würden. Zahllose Wächter, Tore, Türen, Schlösser, Riegel und Gitter lagen zwischen den Straßen und dem heimlichen Herzen der Priesterfestung.
    Conans reger Verstand gab sich jedoch nicht so leicht geschlagen, und er dachte gar nicht daran, sein Vorhaben aufzugeben. Auf seine hartnäckigen Fragen hin erinnerte der König der Diebe sich schließlich an das uralte Höhlen- und Tunnellabyrinth unter der Stadt. Woher es kam, wußte niemand. Aber die Stadt war auf Kalkstein errichtet, den möglicherweise ehemalige unterirdische Flüsse im Lauf der Zeit ausgehöhlt hatten.
    Die Diebe wußten natürlich von den obersten Tunnelstockwerken und benutzten sie ausgiebig für ihre Zwecke. Doch die tieferen vermieden sogar sie, denn haarsträubende, wenn auch zweifelhafte Gerüchte gingen um über schreckliche Schreie aus den übelriechenden Tiefen und über unheimliche, mehr geahnte, denn gesehene Gestalten, und über Männer, die sich in die tieferen Tunnels gewagt hatten und deren Schreie zu hören gewesen waren, ehe sie auf Nimmerwiedersehen verschwanden.
    Unter Conans bohrenden Fragen hatte Metemphoc zögernd zugestanden, daß die tiefen Tunnels möglicherweise mit den Verliesen des Vestibüls der Götter verbunden waren. Aber er hatte Conan trotzdem bedrängt, lieber nach einem anderen Eingang in die Zitadelle zu suchen. Doch all seine wohlgemeinten Worte waren wirkungslos an dem Cimmerier abgeprallt.
    Schließlich hatte Metemphoc eingesehen, daß Conan sich nicht davon abbringen lassen würde, die Befreiung seiner Kameraden durch die tiefen Tunnels zumindest zu versuchen. Seufzend hatte der fette Meisterdieb daraufhin seine Unterführer zusammenberufen und nach eingehender Beratung den Auftrag erteilt, in den Archiven der Diebesgilde nach möglichen Hinweisen zu suchen. Und so hatte man uralte Karten des Tunnellabyrinths aufgespürt. Conan studierte sie eingehend und prägte sich die Richtung und alle Abbiegungen ein, die er nehmen mußte, und alle Merkmale, die ihm helfen würden, den Weg zu finden.
    Und so war er nun hier. Er stapfte durch die Dunkelheit der tiefen Tunnels, stolperte und sprang und kletterte über die Unebenheiten und Hindernisse des Höhlenbodens. In einer Hand hielt er eine Laterne, die der Meisterdieb ihm überlassen hatte. Dieses Hilfsmittel – ein Beispiel der technischen Geschicklichkeit und des Erfindungsreichtums der Antilier – war eine kleine Bronzelampe mit einem kegelförmigen Ölbehälter mit kleinem Schnabel, in dem sich ein brennender Docht befand, einem scheibenförmigen Spiegel aus versilberter Bronze unmittelbar hinter der Flamme und einem Haltegriff. Durch allzu eifriges Polieren hatte sich im Laufe der Zeit ein wenig von der Silberschicht des Spiegels gelöst, dadurch sah Conan auch erst, daß sich Bronze darunter befand. Für Conans Zwecke war diese Lampe sehr nützlich, denn sie würde mehrere Stunden brennen, bis das Öl aufgebraucht war.
    Da und dort, zwischen den sich gabelnden Tunnels, hoben sich leuchtend weiße Zeichen von dem feuchten Stein ab. Sie waren alte Wegweiser der Diebe. Wo es keine gab, hatte man ihm ungewöhnliche Steinformen beschrieben, an die er sich halten konnte – beispielsweise ein buckliger Kalkstein, der auf den ersten Blick wie eine Riesenspinne aussah.
    Conan schritt stetig voran, obgleich ihm die feuchtkalte Brise gar nicht behagte, die aus unsichtbaren Tiefen aufstieg. Gegen seinen Willen erweckten die seltsamen Laute, die wispernd und wimmernd um ihn echoten, ungute Vorstellungen in ihm. Dann und wann hörte er einen gespenstischen, schluchzenden Schrei, der zu einem gellenden Schrillen unmenschlicher Qualen anstieg und wieder zu einem schwachen Stöhnen erstarb, ähnlich dem des Windes, wenn der durch ferne Bäume streicht. Manchmal glaubte er auch, die verstohlenen Schritte unsichtbarer Füße in den dunklen Seitengängen und im Haupttunnel hinter sich zu vernehmen, oder eher noch zu ahnen. Dann und wann ließ ein Flüstern oder kaltes, höhnisches Gelächter ihm einen Schauder über den Rücken rinnen, und er bemühte sich, die alte Furcht der Barbaren vor dem

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