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Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Titel: Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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Zeiten des alten Atlantis stammen.«
    Conans Nackenhärchen stellten sich auf, als Metemphoc ungerührt die Sitten der hiesigen Priesterschaft erklärte. Vor dem Untergang von Atlantis waren die Xotlipriester eine mächtige Faktion gewesen, die ihrem Dämonengott mit blutigen Ritualen und einer Schreckensherrschaft gedient hatten. Als die Hohen Götter Atlantis seiner Sünden wegen mit dem Untergang bestraft hatten, waren die Xotlipriester mit ihren Sklaven in einer gewaltigen Flotte fliegender Schiffe geflohen, die mit der geheimnisvollen Kraft Vril betrieben worden waren.
    Conan hatte vage Gerüchte über diese atlantischen Himmelsschiffe gehört, die allerdings im Laufe der Jahrhunderte unbenutzbar geworden waren, vielleicht, weil ihr Antrieb versagte. Das Geheimnis ihrer Herstellung war in den Zeitaltern der Barbarei und des Blutvergießens, die dem Kataklysmus gefolgt waren, verlorengegangen. Deshalb gab es solche Schiffe in der hyborischen Ära nicht.
    Die Xotlipriester, fuhr Metemphoc fort, waren südwestwärts von dem verlorenen Kontinent geflogen und auf der wenig bekannten Inselkette niedergegangen, die sie Antilien nannten. Diese Gruppe bestand aus sieben großen Inseln im Westlichen Ozean zwischen Atlantis und einem viel größeren Kontinent, noch weiter im Westen, den manche Mayapan nannten. Als die Atlanter landeten, stellten sie fest, daß auf den Inseln eine Rasse kleiner, brauner, leicht schrägäugiger Wilder hauste, die den Menschen von Mayapan ähnelten. Ohne Mühe unterwarfen sie die Eingeborenen und hielten sie in der gleichen Knechtschaft wie die Sklaven, die sie von Atlantis mitgebracht hatten. In den Jahrtausenden seit dem Kataklysmus hatte sich das Blut der Atlanter mit dem der eingeborenen Antilier vermischt, so daß es nun auf der ganzen Inselkette nur diese eine Mischrasse gab.
    Seit der Eroberung Antiliens und der Gründung des großen Ptahuacan hatte die Xotlipriesterschaft unter dem erblichen Oberpriester der Heiligen Mysterien Xotlis mit eiserner Hand geherrscht, trotz mehrerer Rebellionen ihrer Untertanen. Den Hierarchen war es zum Teil auch dadurch gelungen, die Massen unter Kontrolle zu halten, weil sie behaupteten, daß alles Land – sogar der Kontinent Mayapan – mit Atlantis untergegangen und die Welt eine einzige Wüste sturmumtosten Gewässers sei, das von Antilien aus in alle Richtungen bis zum Rand der Welt reichte, wo Himmel und Meer sich trafen und die Sterne aus den Schaumkronen aufstiegen.
    »Glaubst du das?« fragte Conan.
    Metemphoc kicherte. »Einem Priester würde ich mit Ja antworten. Die meisten Leute glauben es, oder zumindest fehlt ihnen der Mumm, die Lehre ihrer Herren anzuzweifeln. Aber ganz unter uns, einige wissen, daß es Mayapan noch gibt. Und euer Kommen beweist, daß auch auf der anderen Seite des Meeres noch Land ist.«
    »Warum behaupten die Priester dann so etwas, wenn sie doch die Wahrheit kennen?«
    »Weil es ihre Herrschaft erleichtert. Wenn das Volk überzeugt ist, daß es keine anderen Länder gibt, zu denen man fliehen könnte, gibt es sich gar nicht erst irgendwelcher Hoffnung hin, dem Joch der Xotlihierokratie zu entkommen.«
    »Erzähl mir doch ein wenig mehr über diesen Dämonengott und die Riten.«
    Metemphoc erklärte, daß Xotli, der Gott der Schrecken, ein Dämon der Alten Nacht war. Er erschien seinen Anbetern als wirbelnde Wolke ebenholzfarbener Finsternis, als Strudel absoluter Kälte wie die des Windes zwischen den Sternen. Er trank die lebenden Seelen jener, die auf seinen hohen Pyramidenaltären geopfert wurden. Um die Verbindung zwischen dem Hierarchen der Mysterien in dieser Welt und dem Dämon der Finsternis in den schwarzen Tiefen seines unbekannten Reiches jenseits des Universums aufrechtzuerhalten, wurde die reine Lebenskraft der Opfer zu Xotli geschickt.
    Ungerührt erzählte der Meisterdieb, wie dem Dämon nackte Gefangene zu Tausenden auf der Spitze der himmelragenden schwarz-roten Zikkurat dargeboten wurden, die Conan zwischen den oberen Terrassen der alten Stadt gesehen hatte. Dort, auf den Altären der Absoluten Nacht, rissen die Priesterzauberer die Brust der lebenden Opfer auf, schnitten ihr Herz mit Messern aus vulkanischem Glas heraus und boten seine Lebenskraft der wirbelnden Wolke vampirischer Finsternis dar, die sich über der Pyramide bildete und lange dort schwebte, um sich von dieser Lebenskraft der menschlichen Seelen zu ernähren. Die Leichen wurden durch einen Schacht in irgendwelche Gruben oder Höhlen

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