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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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ebenfalls Diebe. Aber ich habe seit Jahren nichts mehr von
ihnen gehört. Zu alt, nehme ich an. Das Alter erwischt uns alle. Tamira. Ja, so
hieß sie. Tamira!«
    Der muskulöse junge Mann blickte
Abuletes reglos an, bis der fette Wirt verstummte. »Ich frage dich nach einem
Mädchen namens Lyana, und du erzählst mir eine Geschichte über diese Tamira und
ihre ganze mitraverfluchte Familie. Willst du mir auch noch etwas über ihre
Mutter erzählen? Und ihren Großvater? Ich habe gute Lust, dir höchstpersönlich
die Füße ins Feuer zu stecken!«
    Abuletes beäugte Conan wachsam.
Der junge Mann mit den gletscherblauen Augen war in der Wüste für seine
plötzliche Heftigkeit und Unberechenbarkeit bekannt. Der Wirt spreizte die
Hände. »Nennt man denn nicht leicht einen falschen Namen? Ich weiß nicht, ob
ich es gesagt habe, aber Jamal und seine Brüder trugen solche hautenge schwarze
Kleidung. Behaupteten, sie mache sie so gut wie unsichtbar im Dunkeln.
Bedienten sich aller möglicher Schliche. Hatten Seile aus schwarzgefärbter
Seide und lauter so raffiniertes Zeug. Tamira ist sicher deine Diebin, wie immer
sie sich jetzt auch nennen mag.«
    Schwarze Seile, dachte Conan und
unterdrückte ein Grinsen. Trotz seiner Jugend hatte er genügend Erfahrung als
Dieb gesammelt, um schweigen zu können. »Vielleicht«, brummte er nur.
    »Vielleicht, pah!« knurrte der
Wirt. »Du kannst dich darauf verlassen, sie ist die, die du suchst. Damit sind
wir quitt, Cimmerier.«
    Conan trank seinen Wein in drei
tiefen Schlucken und setzte den leeren Krug ab. »Falls sie das Mädchen ist, das
ich suche. Die Frage ist jetzt, wo ich sie finden und mich vergewissern kann.«
    Abuletes warf die fleischigen
Hände hoch. »Glaubst du vielleicht, ich spioniere hinter jeder Frau in der
Wüste her? Ich weiß ja nicht einmal, was meine Schankdirnen alles treiben.«
    Conan wandte dem verärgert mit
den Zähnen knirschenden Wirt den Rücken zu. Er war jetzt sicher, daß Tamira und
Lyana ein und dieselbe waren. Das Glück mußte ihm hold sein, denn er hatte
befürchtet, tagelang herumfragen zu müssen, ehe er auf eine Spur von ihr stieß.
Bewohner der Wüste achteten darauf, daß sie möglichst keine hinterließen. Gewiß
war es ein gutes Omen, daß er so schnell so viel erfahren hatte. Zweifellos
würde er ihr gleich morgen früh, wenn er die Schenke verließ, durch Zufall
begegnen. Dann würde sich ja herausstellen, wer den andern zum Narren hielt!
    In diesem Moment fiel sein Blick
auf Semiramis, die mit drei kothischen Schmugglern am Tisch saß. Einer, dessen
Schnurrbartspitzen wie Hörner hochgezwirbelt waren und von dessen Ohrläppchen
große vergoldete Ringe baumelten, tätschelte ihren nackten Schenkel, während er
eifrig auf sie einredete. Kurz entschlossen trat Conan an ihren Tisch.
    Die Kothier blickten hoch, und
Semiramis runzelte die Stirn. »Conan …«, begann sie und streckte mahnend die
Hand aus.
    Der Cimmerier griff nach ihrem
Handgelenk, beugte sich leicht und – ehe sich noch jemand rühren konnte – warf
sie sich über die Schulter. Stühle kippten krachend um, als die Kothier
aufsprangen und nach ihren Säbeln griffen.
    »Du nordländischer Grobian!«
heulte Semiramis und wand sich in seinem Griff. Hilflos hämmerte sie mit der
Faust auf seinen Rücken. »Laß mich los, du Sohn eines Kamels. Mitra
zerschmettere dich, Conan!«
    Ihr Wortschwall wurde immer
bildhafter, und Conan hörte ihr bewundernd zu. Die Kothier zögerten mit
halbgezogenen Säbeln und waren sichtlich verwirrt, weil man sie völlig
mißachtete. Nach einer kurzen Weile wandte sich Conan an die drei und lächelte
freundlich. Das verwirrte sie noch mehr.
    »Meine Schwester«, sagte er
sanft. »Ich muß mich mit ihr über Familienangelegenheiten unterhalten.«
    »Daß Erlik dir die Haut abziehen
und deinen Kadaver in der Sonne schmoren lassen möge!« schrie die sich immer
noch heftig wehrende Frau.
    Ruhig begegnete Conan dem Blick
eines jeden der drei, und allen dreien rann ein Schauder über den Rücken, denn
trotz des lächelnden Gesichts wirkten die gletscherblauen Augen drohend. Die
Kothier musterten seine breiten Schultern, die schwellenden Muskeln, und
überlegten, wie sehr die Frau ihn behindern würde, und sie wogen ihre Chancen
ab.
    »Ich mische mich nicht in Dinge,
die nur Bruder und Schwester angehen«, brummte plötzlich der mit den großen
Ohrringen. Mit einemmal beschäftigten sich alle drei damit, ihre Stühle wieder
aufzurichten.
    Semiramis

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