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Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Titel: Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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jedes Wort genau auszusprechen. Jede Nachlässigkeit hätte sofortigen Tod bedeutet: Ein falsch gesprochenes Wort hätte es dem Dämon ermöglicht, sich von dem ihn bannenden Pentagramm zu lösen, das auf die Steinfliesen gezeichnet war.
    Aus der Tiefe der Burg erhob sich ein grauenvoller Schrei, der klang, als tauche man ein nicht aus dieser Welt stammendes Tier langsam in siedendes Blei.
    Im Zentrum des Pentagramms wallte Rauch auf. Von einem winzigen Punkt ausgehend, entwickelte er sich zu übelverheißenden dunkelroten Wolken mit grellem Gelb vermischt, wie frische Wunden in der Luft des Gemachs. Ein höllischer Lichtblitz blendete die Augen; dann breitete sich der Gestank verbrannten Schwefels aus. Plötzlich stand der Dämon inmitten des Pentagramms. Schwarzer Schleim tropfte von ihm, aus jeder Pore entströmte der Gestank der Gehanna. Er war anderthalbmal so groß wie ein Mensch. Die Haut war von der Farbe frischen Blutes. Nackt und unbehaart stand er da. Nur ein Blinder hätte seine furchteinflößende Männlichkeit nicht gesehen.
    »Wer wagt es?« kreischte der Dämon. Er sprang auf Sovartus zu, um die krallengleichen Hände um den Hals des Mannes mit dem pechschwarzen Haar und dem Spitzbart zu legen, der ihn angrinste. Doch der Dämon prallte gegen die Kraftwand, die das Pentagramm einschloß. Riesige Muskeln wölbten sich an den Armen des Ungeheuers, als es mit den Fäusten gegen die unsichtbare Wand schlug. Es schrie auf. Man konnte die Wut der Hölle darin vernehmen. Dabei entblößte der Dämon lange weiße Fänge. »Tausend Tage wirst du mich um deinen Tod anflehen!« Seine Stimme kreischte, als verschöben sich dicke Messingplatten.
    Sovartus schüttelte den Kopf. »O nein, Ausgeburt der Hölle. Ich habe dich gerufen, und du wirst meinen Befehlen gehorchen.« Der Magier grinste und lachte laut auf. »Du wirst mir in der Tat dienen, Djavul.«
    Der Dämon wich zurück und hielt sich die Klauenhände schützend vors Gesicht, das von Schrecken gezeichnet war. »Ihr kennt meinen Namen?«
    »Ja. Und daher wirst du dich meinen Geboten unterwerfen oder in meinem Pentagramm bis ans Ende der Zeit gebannt bleiben.«
    Schwarzer Schleim trat aus Djavuls Körper aus und tropfte zu Boden. Wo die Flüssigkeit auftraf, stiegen Rauchwölkchen von den Steinfliesen auf. Schlammige Pfützen formten sich, wurden aber von den Außenlinien des magischen Pentagramms aufgehalten, das Sovartus gezogen hatte. Djavul starrte den Mann an und fragte: »Seid Ihr ein Zauberer des Schwarzen Kreises?«
    »Nicht des Kreises, Kind der Nacht. Ich bin Sovartus vom Schwarzen Quadrat, Adept noch, doch bald Meister der Vier Wege. Ich gebe mich nicht den Täuschungen der scharlachroten Träume des schwarzen Lotus hin, bin auch kein Stümper der gemeinen Nekromantie wie diese unfähigen stygischen Angeber. Nicht der Kreis, sondern das um vieles mächtigere Quadrat bannt und beherrscht dich jetzt, Djavul. Ist das Quadrat im Höllenschlund bekannt?«
    Djavul knirschte mit den Zähnen. »Wir kennen es.«
    »Aha. Und wirst du tun, was ich dir befehle?«
    »Ich werde Euch dienen«, versprach Djavul und bleckte nochmals die Fänge gegen Sovartus. »Doch seid vorsichtig, Mensch, solltet Ihr auch nur den kleinsten Fehler begehen ...«
    »Droh mir nicht, Dämon! Ich kann dich an einen Felsen fesseln und ans Vilayet-Meer schaffen lassen, damit du dort den schlammigen Boden betrachtest, wenn ich will.«
    Djavuls Augen glühten rot auf; aber er schwieg.
    Sovartus wandte sich vom Dämon ab und blickte zur Wand neben ihm. Dort schmachteten drei Kinder, zwei Knaben und ein Mädchen, gefangen wie der Dämon, doch mit irdischen Mitteln: Sie waren an die graue Mauer gekettet. Die Kinder schienen sich nicht zu fürchten. Sie starrten schweigend vor sich hin, als stünden sie unter Drogen. Drei waren es – nur drei.
    Sovartus befahl dem Dämon: »Schau dir diese Kinder an!«
    Der Dämon warf einen Blick hinüber und nickte. »Ich sehe sie.«
    »Kennst du sie?«
    »Ich kenne sie«, antwortete Djavul. »Es sind die Drei der Vier. Das Mädchen ist das Wasser, die Knaben sind Erde und Luft.«
    »Ausgezeichnet. Dann würdest du die Vierte erkennen, solltest du sie erblicken?«
    »Ich würde sie erkennen.«
    Sovartus nickte. Er lächelte. Die Zähne schimmerten weiß im schwarzen Bart. »Das habe ich mir gedacht. Und das ist nun deine Aufgabe, Dämon. Im Südosten liegt die Stadt Mornstadinos. In dieser Stadt befindet sich das Kind des Feuers, allerdings verborgen.

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