Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose
wollten. Doch durch den Verrat Othbaals, des Vetters des wahnsinnigen Königs Akhirom von Pelishtien, wurden die Freiwilligen aufgerieben – als einziger überlebte Conan, der die Schurken nach Asgalun verfolgte, der Hauptstadt der Pelishti. Dort wurde der Barbar in einen Machtkampf verwickelt, der zwischen dem wahnsinnigen Akhirom, dem Verräter Othbaal, einer stygischen Hexe und einer Abteilung schwarzer Söldner tobte. Im Endkampf mit Hexerei, Stahl und viel Blut griff sich Conan Othbaals rothaarige Geliebte Rufia und galoppierte mit ihr gen Norden.
Zu diesem Zeitpunkt herrscht über die Fahrten des Cimmeriers Unklarheit. Eine Legende, die manchmal in diese Zeit gelegt wird, berichtet von seinem Dienst als Söldner in Zingara. Ein ptolemäischer Papyrus im Britischen Museum überliefert, daß in der Hauptstadt Kordava ein Hauptmann der regulären Armee mit einem gewissen Conan Streit suchte. Als Conan seinen Herausforderer tötete, wurde er zum Tod durch Erhängen verurteilt. Ein ebenfalls zum Tode verurteilter Zellengenosse, Santiddio, gehörte der Partisanenorganisation ›Weiße Rose‹ an, die König Rimanendo stürzen wollte. Schon sind Conan und Santiddio am Galgen, als Briganten der ›Weißen Rose‹ ein Chaos herbeiführen. Conan und Santiddio entkommen.
Mordermi, Anführer von Briganten, die sich mit der ›Weißen Rose‹ zusammengetan hatten, warb Conan für seine Zwecke. Die Verschwörer trafen sich in der ›Grube‹, die aus einem Labyrinth unterirdischer Tunnel bestand. Als der König mit Bewaffneten die Grube ausräuchern wollte, rettete der stygische Zauberer Callidos die Verschwörer. König Rimanendo wurde erschlagen, und Mordermi wurde König. Als er sich als ebenso feige und heimtückisch wie sein Vorgänger erwies, zettelte Conan einen erfolgreichen Aufruhr mit tapferen Kämpfern an. Der Cimmerier lehnte die Königskrone für sich ab und zog davon (›Conan und die Straße der Könige‹).
Diese Episode wirft viele Fragen auf. Ist sie authentisch, so müßte sie in Conans frühere Söldnerzeit gehören, also etwa zu ›Conan der Verteidiger‹. Andererseits gibt es in anderen Erzählungen keinerlei Hinweise, daß Conan je Zingara besuchte, ehe er Ende Dreißig war, zu Zeiten von ›Conan der Freibeuter‹. Außerdem taucht keiner der Herrschernamen von Zingara des Papyrus auf der Königsliste für Zingara in dem byzantischen Manuskript Hoi Anaktes tes Tzingeras auf. Daher wird in der Wissenschaft die Meinung vertreten, daß der Papyrus eine Fälschung ist, oder daß Conan mit einem anderen Helden verwechselt wurde. Zieht man alles in Betracht, was über Conan bekannt ist, kann man nur zu dem Schluß kommen, daß er mit beiden Händen die Königskrone in Zingara ergriffen hätte, wäre diese ihm tatsächlich angetragen worden.
Als nächstes taucht Conan auf, nachdem er in die Dienste Amalrics von Nemedien getreten war, dem General der Regentin Yasmela im kleinen Grenzreich Khoraja. Während Yasmelas Bruder, König Khossus, in Ophir gefangen war, griffen die Truppen des angeblichen Zauberers Natokh (in Wirklichkeit der seit dreitausend Jahren tote Thugra Khotan aus der zerstörten Stadt Kuthchemes) die Landesgrenzen an.
Yasmela gehorchte einem Orakel Mitras, des obersten hyborischen Gottes, und machte Conan zum Oberbefehlshaber der Armee in Khoraja. Er schlug Natokhs Heerscharen und befreite so die Regentin von dem teuflischen Zauber des untoten Hexers. Der Cimmerier gewann mit diesem Sieg auch die Königin.
Conan war nun Ende zwanzig und Oberbefehlshaber der Truppen in Khoraja, nicht aber der Geliebte der Königin, was er sich ebenfalls erhofft hatte. Aber diese war zu sehr mit Staatsgeschäften beschäftigt, um Zeit für Lustbarkeiten zu haben. Der Cimmerier machte ihr sogar einen Heiratsantrag, aber sie erklärte ihm, daß eine solche Verbindung gegen Khorajisches Gesetz und Sitte verstieß. Falls aber Conan ihren Bruder irgendwie befreie, werde sie ihn zu überreden versuchen, das Gesetz zu ändern.
Conan machte sich also auf mit Rhazes, einem Astrologen, und Fronto, einem Dieb, welcher einen Geheimgang zu dem Verlies kannte, in dem Khossos schmachtete. Sie befreiten den König, gerieten aber in einen Hinterhalt kothischer Soldaten, da Strabonus von Koth seine eigenen Gründe hatte, Khossos in seiner Gewalt zu haben.
Nachdem auch diese Gefahren überstanden waren, mußte Conan feststellen, daß Khossos ein junger und arroganter Geck war, der nie und nimmer seine Einwilligung
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