Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Titel: Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
Vom Netzwerk:
zerfetztes Pelzgewand. Nun, von denen hatte bestimmt keiner gegen Leichen und Wölfe gekämpft und war aus der Sklaverei geflohen!
    »Beachte sie nicht, Conan«, sagte Cengh. »Sie können den Wert eines Mannes noch nicht richtig einschätzen. Sie müssen noch viel lernen.«
    »Wenn sie so lange leben!« Conans Stimme war ein dumpfes Grollen.
    Eine meckernde Ziege rannte vorbei, verfolgt von einem fetten Priester, welcher schrie: »Halt! Ich habe schon deine Schwester und ihre Milch verloren. Komm zurück, du dummes Vieh!«
    Conan lachte. Sein Ärger war wie weggeblasen.
     
    Cengh führte den Cimmerier zu einem Bau aus weißen, glatt behauenen Steinen. Darinnen war ein Schwimmbecken in den Boden eingelassen. Warmer Dampf stieg von der Oberfläche des klaren Wassers auf. Ein frischer, scharfer Duft stieg Conan in die Nase.
    »Vielleicht möchtest du baden«, sagte der Priester.
    Der junge Cimmerier nickte. Heißes sauberes Wasser! Da konnte er den Schmutz der Reise und den Gestank der Fellkleidung loswerden!
    »Ich lasse dir Kleidung bringen. Sobald ich meine Meldung überbracht habe, werde ich auch in das Minzebad steigen.«
    Conan nickte und zog sich aus. Das Schwert legte er am Beckenrand nieder. Dann stieg er ins Wasser. Welch ein Vergnügen! Das Wasser war so heiß, daß er Gänsehaut bekam. Er setzte sich und entspannte sich in dem heißen Wasser, das ihm bis ans Kinn reichte. Dann schloß er die Augen. Ah ...
     
    Als Cengh sich zu den Gemächern des Obersten Oblaten begab, merkte er nicht, daß eine der Gestalten im Talar ihm besondere Aufmerksamkeit widmete. Sie unterschied sich in nichts von den anderen, die mit allerlei Arbeiten beschäftigt waren. Doch dieser Mann war eine Fälschung. Unter dem grauen Talar steckte ein Mann, der Skeer hieß und schon viele Berufe ausgeübt hatte: Dieb, Straßenräuber, Spion, Meuchelmörder – doch nie Priester. Seine Anwesenheit im Tempel-der-nicht-fällt war das Ergebnis sorgfältiger Planung, unterstützt von den Mächten bösen Zaubers.
    Skeer wurde von Neg bezahlt, dem Meister der Schwarzen Kunst.
    Skeer war ein hervorragender Geheimagent. Dazu trug nicht nur seine langjährige Erfahrung bei, sondern vor allem sein Gesicht, das vor Unschuld und Ehrlichkeit einfach strahlte. Einige behaupteten, daß Skeer dabei erwischt werden könnte, wie er einen fetten Kaufmann mit mehreren Messerstichen erledigte, aber man ihm glauben würde, daß er lediglich seinen Dolch reinigen wollte. So überzeugend wirkte seine Unschuld.
    Cengh war für seinen Verfolger keine Herausforderung. Ab und zu blieb Skeer stehen und tat so, als bände er sich die Sandale oder betrachte etwas in einem Laden. Eigentlich tat er das aber mehr, um in Übung zu bleiben. Cengh blickte nicht einmal in die Richtung seines Beschatters. Dieser Narr!
    Dann betrat der Priester ein Gebäude, um seine Meldung zu überbringen. Negs Agent wußte nicht wem, doch war es von ungeheurer Wichtigkeit, daß er diese Nachricht mithörte. Also schlich er hinterher. Seinen Quellen nach mußte Cengh lebenswichtige Informationen haben. Wenn Skeer diese verpaßte, würde der Erfolg seiner Mission hinausgezögert. Und Neg würde über diese Verzögerung keineswegs entzückt sein. Auf keinen Fall wollte Skeer sich den Zorn des Nekromanten zuziehen.
    Bei diesem Gedanken lief es ihm kalt über den Rücken.
    Daher geschah es, daß Cengh seine überaus wichtige Botschaft nicht nur dem Obersten Oblaten ausrichtete, sondern ihn dabei noch unbefugte Ohren belauschten. Ein Lächeln huschte über Skeers Gesicht, das so engelgleich war, daß selbst die Mutter eines von ihm grausam ermordeten Opfers Schwierigkeiten hätte, diesen Goldjungen nicht zu mögen.
     
    Hinter einem Schafsstall hob Skeer seinen breitklingigen Kurzdolch über der Brust einer fest verschnürten Ziege. Der fette Priester würde sein Tier nie wiederfinden, jedenfalls würde es nie wieder Milch geben. Diese Ziege war für eine höhere Aufgabe bestimmt.
    Skeer stieß dem Tier den Dolch mitten ins Herz. Blut schoß heraus. Mit beiden Händen fing er es auf. Dann hob und senkte er dreimal die Hände, wie es der Zauber verlangte, und sang die Formel, die Neg ihm eingebleut hatte:
     
    »Durch Wärme, die erkaltet,
    Durch Leben, das stirbt,
    Durch das Graue Jenseits,
    Suche ich die Verbindung!«
     
    Skeer schleuderte das Blut in die Höhe und zeichnete mit dem blutigen rechten Zeigefinger das Zauberzeichen, das Neg verkörperte, auf das linke Handgelenk. Vor ihm schien die

Weitere Kostenlose Bücher