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Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Titel: Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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Luft sich zu verdichten und zu schimmern. Der Mann zitterte. Er hatte es zwar schon mehrmals getan, aber es war jedesmal schlimm. Ihm wurde eiskalt, als tauche man ihn in geschmolzenen Schnee.
    »SPRICH!« Die Stimme kam aus der wabernden Luft vor ihm. Sie war laut und mächtig, obwohl körperlos.
    »Ich habe die Einzelheiten über das Eintreffen dessen, was du suchst, Herr.«
    »ETWAS ANDERES HABE ICH NICHT ERWARTET! WANN?«
    »In drei Tagen, Herr.«
    »GUT! ENTTÄUSCHE MICH NICHT, SKEER!«
    »Niemals, Herr.«
    Die Luft zitterte ebenso stark wie der Mann, der sie anstarrte. Eine Sekunde später war alles wieder wie vorher. Skeer holte tief Luft und atmete ganz langsam aus. Der Gedanke an einen Fehlschlag schoß ihm kurz durch den Kopf. Schnell jagte er ihn fort. Besser, an so etwas gar nicht denken!
     
    Einer der Männer-ohne-Augen blieb vor Neg stehen. Der Nekromant betrachtete sein Gesicht. Der Name war nicht ganz zutreffend, da seine Diener Augen hatten. Die Augäpfel waren ganz weiß, und Wolken schwebten, darin umher, daß jeder normale Mensch bei diesem Anblick glaubte, den Verstand zu verlieren. Sehen konnten die Geschöpfe natürlich nicht. Aber es gab ja gewisse Entschädigungen für Blindheit.
    Neg lächelte und sagte zu dem Wesen vor ihm: »Bereite das Gemach vor! Innerhalb eines Mondes werde ich haben, was ich brauche, um es zu erregen.«
    Der Augenlose nickte, verbeugte sich und verließ lautlos Negs Gemach.
    O ja, dachte Neg, Skeer hat die Verschlagenheit eines Wiesels, ebenso dessen Treue und Moral; aber er würde tun, was ihm aufgetragen war, weil er sich fürchtete. Und das mit gutem Grund. Bald! Bald!
     
    Ein Knabe brachte Kleidung zum Becken, wo Conan badete. Der Cimmerier war mit der Auswahl zufrieden. Er hatte schon befürchtet, Cengh würde ihm einen Priestertalar schicken. Nein, diese Sachen waren von hervorragender Qualität und für normale Sterbliche. Da lagen seidene Unterhosen, Lederhosen, Sandalen mit dicker Sohle und Lederbändern, die bis zum Knie reichten, eine Tunika aus weichem Leder, sogar ein Gürtel und eine Börse, letztere allerdings leer, wie der Cimmerier sogleich feststellte. Alles lag auf einem dicken Handtuch.
    Conan verließ das Becken, trocknete sich ab und zog sich an. Bei Crom! Die Sachen paßten sogar!
    Er schnürte gerade die zweite Sandale, als Cengh zurückkam. Der Priester nickte Conan zu, dann zog er sich aus und stieg in das heiße, duftende Wasser.
    »Ah! Den Göttern sei Dank für heißes Wasser!«
    Conan nickte. Auch er fühlte sich viel besser.
    Cengh sagte: »Wenn du mir einen Moment Zeit gibst, den Reisestaub abzuspülen, finde ich sicher jemanden, der uns etwas zu essen bringt.«
    Wieder nickte der junge Cimmerier. Der Gedanke an Essen war ihm höchst willkommen. »Wie halten es die Oblaten mit dem Trinken der Erzeugnisse der Trauben?«
    Der Priester lachte. »Wein? Aber natürlich! Wir sind doch keine Barbaren ...« Cengh brach ab. »Ich wollte dich nicht beleidigen, Conan.«
    »Das ist keine Beleidigung. Auch Barbaren haben den Wein erfunden.«
    »Aber Priester sind im Trinken Experten geworden«, sagte Cengh. »Das werde ich dir beweisen.«
     
    Der Tempel der Männer-ohne-Augen lag auf einem dunklen Berghang nahe dem Punkt, wo Corinthien, Brythunien und Zamora aneinanderstießen. Der Wald am Fuß des Berges war düster und naßkalt, da hier der Regen häufiger und stärker niederging als auf das umliegende Land. Heftige Gewitter mit Blitz, Donner und Hagel wüteten hier.
    Durch diesen dunklen Wald, mitten in einem schrecklichen Sturm, entfloh Tuanne der Schreckensherrschaft Negs. Obgleich sie nicht wie Sterbliche lebte, standen ihr keine besonderen Kräfte zur Verfügung, sich gegen den schlammigen Boden oder die eiskalten Regenschauer zu schützen. Blitze flammten auf gefolgt von Donnerschlägen, als die wunderschöne Zombiefrau von ihrem ehemaligen Gefängnis fortlief. Das lange rabenschwarze Haar klebte ihr auf Stirn und Rücken, das leichte Gewand hatten Dornenranken an vielen Stellen zerfetzt. Ihre normal schon geringe Körpertemperatur war durch die Kälte noch mehr gesunken. Tuanne hatte das Gefühl, als seien ihre Glieder, Wangen und Brüste aus Eis gemeißelt. Die törichten Menschen, die glaubten, Zombies spürten keinen Schmerz, hatten keine Ahnung!
    Tuanne wußte nicht, wohin sie lief. Sie wußte nur, daß der Talisman, den sie suchte, sie rief und sie wie an einer Schnur in eine bestimmte Richtung zog. Wenn sie sich abwandte,

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