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Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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in den Wein zu tun und meinen Sold zu klauen. Dann habe ich noch ein paar Verwandte des Wirts und ein paar Stadtwachen umgebracht.« Orvad dachte angestrengt nach. »Als ich in die Garnison zurückkam, ließ mich der Kommandant holen. Er sagte, wenn mir Töten soviel Spaß macht, wäre Venjipur genau der richtige Platz für mich. Und so bin ich hergekommen.« Der Riese senkte die Augen und schüttelte den Kopf wie ein enttäuschtes Kind. »Aber der Kommandant hat mir nicht gesagt, daß wir nur diese kleinen Dschungelaffen hier, diese Hwongs, töten. Das ist nicht dasselbe, wie wenn man Männer umbringt.«
    Bei dieser Bemerkung schauten ihn die anderen im Zelt verblüfft an. Einige stimmten ihm lautstark zu. Dann mischten sich auch weibliche Stimmen ein, als die Soldaten den Lagerhuren die Geschichte übersetzten. Orvad musterte alle mit finsteren Blicken und ballte schon die Fäuste. Da legte ihm Juma die Hand auf die Schulter. »Ja, Orvad, du hast vollkommen recht! Jeder hier fühlt wie du. Aber zum Glück sind die Hwong nicht so leicht umzubringen. Wir alle werden noch unsere Freude mit ihnen haben.«
    Als Orvad langsam lächelte und nickte, lachten die Umstehenden herzlich. Nachdem Juma den Riesen noch weiter beschwichtigt und ihm einen Becher Kvass bestellt hatte, kam er zu Conan zurück. Der Cimmerier hatte sich an der allgemeinen Belustigung nicht beteiligt, sondern nachdenklich auf das aus Baumstämmen gebaute und mit einem Leinwanddach versehene Gebäude gegenüber gestarrt.
    »Selbst der minderhirnige Orvad ist nicht zufrieden«, meinte Juma leise. »Gab es je einen Soldaten, der so beschränkt war, daß ihm der Dienst in Venjipur Freude gemacht hätte?«
    »Schon möglich.« Conan nickte zur Ecke des Zeltes hin, wo eine Gruppe hartgesottener Krieger Pfeifen rauchte, aus denen gelber Rauch aufstieg. »Für Liebhaber von Lotus ist dies hier ein Paradies«, meinte er zu seinem Freund. »Alle, die lange in Venji dienen, haben irgendwann daran Geschmack gefunden. Man sagt, daß sie danach für jeden anderen Dienst untauglich sind. Eines Tages werden wir beide vielleicht auch Venjipur lieben.«
    Eine ernste, ruhige Stimme schaltete sich hinter ihnen ins Gespräch. »Ich glaube, Brüder, daß wir hier nur wegen des Lotushandels sind.« Der hagere Soldat Babrak gesellte sich zu den beiden. »Der rote und purpurfarbene Lotusextrakt erzielt in den Ländern der Hyborer Wahnsinnspreise. Neben anderen Narkotika ist das Zeug Turans Haupthandelsartikel. Welch eine Schande für ein Land, das behauptet, Tarims Gesetz zu befolgen!«
    »Ja, ja, das stimmt.« Conans Blick war immer noch auf den Hof gerichtet. »Meine eigenen Erfahrungen mit Lotus waren höchst unfreiwillig, manche sogar beinahe tödlich. Ich habe kein Vertrauen zu dieser Art städtischer Verweichlichung.«
    »Ich auch nicht«, versicherte Juma; allerdings schien sein Lächeln etwas ironisch zu sein. »In meiner Heimat Kush war der schwarze Lotus tabu. Das hat aber fremde Zauberer und Mystiker nicht davon abgehalten, ihr Leben zu riskieren und im Dschungel danach zu suchen.«
    »Traurig, traurig«, meinte Babrak. »Wie ihr wißt, enthalten sich alle wahren Anhänger des Propheten der Drogen und anderen unmännlichen Genüssen.« Er schwenkte eine Schriftrolle, die er in der Hand gehalten hatte. »In einem heidnischen Land wie diesem, ist es lebenswichtig, einen starken Glauben zu haben, um den Geist vom Niedergang zu schützen. Solltet ihr je Tarims Gesetze kennenlernen wollen ...«
    »Ja, er ist für wilde Kämpfer genau der Richtige«, unterbrach Juma ihn. »Ich wünschte, du könntest mehr von deinen Landsleuten dazu überreden, ihm zu folgen – unsere verweichlichten Offiziere eingeschlossen. Ich selbst allerdings bete zu den Göttern meiner Vorfahren und schwöre auch bei ihnen.«
    »Und du, Hyborer?« Babraks kühle graue Augen musterten Conan. »Welchem Gott folgst du?«
    »Ich schwöre bei Crom und seinen kampffreudigen, frostigen Vettern«, antwortete Conan. »Aber jetzt muß ich gehen. Sie sind mit der Befragung fertig.«
    Die anderen folgten seinem Blick über den Hof, wo zwei Offiziere mit Pickelhauben vor der Zeltbaracke Wache standen. Conan verließ das Messezelt und ging mit den beiden Kameraden hinüber. Andere folgten ihnen, weil sie eine Abwechslung im öden Vormittagsgeschehen witterten.
    Zwei eingeborene Soldaten schleppten zwei blutige Körper in die Gluthitze. Es waren Hwong aus dem Dschungelheiligtum. Als die Venji die Leichen auf einen

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