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DS072 - Die Zauberinsel

DS072 - Die Zauberinsel

Titel: DS072 - Die Zauberinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Niemand hatte wohl damit gerechnet, daß Ben Brasken mit irgend etwas, das er tat, die Welt in Erstaunen versetzen sollte.
    Ben Brasken war das, was man manchmal ein ›armes Luder‹ nennt. Es hatte nur bedingt damit zu tun, daß er Seemann war. Er war klein und schmächtig. Er hatte bei Schlägereien stets den kürzeren gezogen. Er war arm wie eine Kirchenmaus, und irgendwie ähnelte er auch einer. Nicht, daß er jemals zur Kirche ging. Auf der Benny Boston gab es keine Kirche. Alles, was es dort gab, war Kohlenstaub, Schmierfett, harte Arbeit, einen harten Skipper und einen Ersten Maat mit Neigungen zum Sklaventreiber.
    Bei einem Mangel an fast allen männlichen Qualitäten hatte Ben Brasken eine Eigenschaft, die ihn in alle Schwierigkeiten brachte und eine unglaubliche Kette von Ereignissen auslöste.
    Ben Brasken war ein Träumer. Während der Arbeit im Kesselraum pflegte er sich bisweilen auf den Stiel seiner Kohlenschaufel zu stützen und vor sich hinzuträumen, bis jemand einen Klumpen Kohle nach ihm warf. Die Benny Boston, auf der er als Heizer fuhr, war ein kleiner Trampdampfer und beinahe so alt wie Ben Brasken, der beileibe kein junger Mann mehr war. Es war ein kleines Wunder, daß sie bei der Schiffsinspektion überhaupt noch durchgekommen war.
    Ben Braskens Träumereien störten niemand außer seine Arbeitgeber – und die nicht viel, denn Ben Brasken war kein wichtiger Mann. Er bekam das Nötigste zum Leben – eine Hängematte im Vorschiff, sein Essen und ein paar von Uncle Sams Dollars jeden Monat.
    Nicht, daß Ben Brasken wegen seiner Träume ein Spinner war. Es waren nur ganz natürliche und harmlose Träume von Rolls Royces, Penthäusern, Haufen von Geld und schönen Mädchen. Dinge, die er irgendwann einmal im Kino gesehen hatte.
    Man muß verstehen, was für eine Art von Seemann Ben Brasken war, wenn man die phantastischen Dinge begreifen will, die alsbald beginnen sollten.
    Kurz nachdem Ben Brasken seine erste Fahrt auf dem schwimmenden Sarg angetreten hatte, der die Benny Boston war, merkte er, daß irgend etwas nicht stimmte. Die anderen Matrosen standen häufig beieinander und tuschelten, aber niemand wollte Ben an dem Geheimnis teilhaben lassen.
    Doch rauhe See, ein stinkender Kahn und schwere Arbeit sind ein wundervoller Eisbrecher, was Konversation betrifft. Am elften Tag nach dem Auslaufen aus San Francisco mit Bestimmungsziel Neuguinea und andere Südseeinseln weihte ein Matrose Ben Brasken ein, wie die Dinge standen. Der Matrose hatte gerade eine Flasche Bourbon-Whisky weggeputzt, von einer ganzen Kiste, die er in Frisco an Bord geschmuggelt hatte.
    »Sag mal, was habt ihr alle da eigentlich zu tuscheln«, fragte ihn Ben Brasken. »Was ist das für ein großes Geheimnis?«
    »Oh, das hat mit etwas zu tun, was wir auf der letzten Fahrt gesehen haben«, erklärte ihm der Matrose. »Der Skipper bekam die Wut und sagte, er würde jeden über Bord werfen lassen, den er beim Quatschen erwischte. Er will nicht als einer der Kapitäne in Verruf kommen, die Seeungeheuer gesehen haben. Jeder weiß doch, daß es keine Seeungeheuer gibt, und der Skipper will nicht, daß man über dieses Schiff zu lachen anfängt.«
    Natürlich war Ben Brasken dadurch erst recht neugierig geworden. »Was habt ihr denn gesehen?« Der Seemann zwinkerte mit dem einen Auge. »Ich sage nicht, wir hätten was gesehen. Wir dachten nur, wir hätten etwas gesehen. Eine Stadt nämlich.«
    »Eine Stadt?«
    »Yeah. Es war nachts auf See, dunkel wie die Hölle, und jeder weiß doch, daß man im Dunkeln nichts sehen kann. Aber die Gebäude von der Stadt waren ganz deutlich zu sehen. Sie schimmerten so ähnlich wie die Leuchtzifferblätter von manchen Uhren.«
    »Eine Fata Morgana also«, sagte Ben Brasken. »Eine – was?«
    »Fata Morgana. Man kann sie in der Wüste sehen und manchmal auch auf See.«
    »Aber ich sag doch, es war dunkel.«
    »Oh, dann muß es sich um ein Phosphoreszieren des Wassers gehandelt haben. Das findet man oft in der Südsee.«
    »Diese Stadt war aber eher mehr am Himmel oben.«
    Ben Brasken kratzte sich den Kopf. »Wo war das?«
    »Zweihundert Meilen vor der Küste von Neuguinea.«
    »Komisch. Was sagt der Skipper dazu?«
    »Er meinte, es müßte von einem anderen Schiff gekommen sein, das mit einer starken laterna magica ein Bild auf die Wolken warf, so wie man es manchmal in New York und anderswo mit Reklamebildern macht.«
    »Natürlich!« rief Ben Brasken aus. »Das wäre eine

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