Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan und der Spinnengott

Conan und der Spinnengott

Titel: Conan und der Spinnengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
Vom Netzwerk:
Falltür im Allerheiligsten hinunter in die Tunnels, wo sie sich der Tiere bemächtigt, die dort hineingetrieben wurden, damit sie ihren Appetit daran stille. Das sagen die Priester.«
    »Ich habe während meiner Wanderschaft schon viel Seltsames gesehen«, sagte Conan nachdenklich. »Aber nie eine Statue, die zum Leben erwacht. Doch selbst wenn es so ist, was macht eine Spinne mit hundert Rindern gleichzeitig? Ich habe mir noch nie eine Spinne als Haustier gehalten, aber ich kenne mich bei anderen Raubtieren aus. Man sollte meinen, ein Ochse müßte einer Kreatur wie Zath vierzehn Tage oder länger Futter bieten.«
    »O mein Herr, das sind heilige Geheimnisse! Ihr dürft Euch nicht mit etwas befassen, das die Götter uns Sterblichen verbergen wollen.« Während er das sagte, beugte der Junge tief den Kopf und berührte mit den Fingerspitzen die Stirn.
    »Sei es, wie es mag«, brummte Conan. »Heiz jetzt die Esse an, Junge, während ich mein Zeug aus der Wirtschaft hole.«
     
    Einige Zeit später brachte Conan Ymir in die städtischen Stallungen, wo man ihm für sein Pferd eine Box zugeteilt hatte. Während er den Stallburschen in der Behandlung Ymirs unterwies, kam es zu beachtlicher Aufregung in einer entfernteren Box. Ein Pferd bäumte sich auf, schlug mit den Vorderbeinen in der Luft herum und wieherte schrill.
    »Was ist da los?« erkundigte sich Conan.
    Der Stallbursche drehte sich um. »Es ist der verdammte Rapphengst, den der Vikar aus Turan mitbrachte«, antwortete er. »Wir konnten ihn noch nicht richtig ausreiten, weil sich keiner lange auf seinem Rücken halten kann, und nun wagt sich niemand mehr an ihn heran.«
    »Hm«, brummte Conan. »Ich sehe ihn mir an.« Er ging auf die Box des widerspenstigen Pferdes zu und erkannte Egil. Der Hengst wieherte erfreut auf und stupste ihn sanft mit der Nase.
    Da er es nicht wagen konnte, dem Pferd seine Wiedersehensfreude zu zeigen, drehte Conan sich zu dem Stallburschen um. »Er scheint mich zu mögen. Weshalb, wissen die Götter.«
    Der Stallknecht lehnte sich auf seine Schaufel, während seine trägen Gedanken allmählich Form annahmen. Schließlich murmelte er: »Vielleicht läßt er sich von Euch reiten, Sir. Würdet Ihr es tun – sofern die Priester damit einverstanden sind, natürlich nur.«
    Conan wollte schon ja sagen, da wurde ihm bewußt, daß der Vikar möglicherweise Verdacht schöpfen würde, daß sein neuer Hufschmied und der ehemalige Besitzer Egils ein und derselbe waren – falls er von seiner schnellen Bereitwilligkeit erfuhr. So antwortete er statt dessen:
    »Ich weiß nicht recht, ich habe ja kaum Zeit, meinen eigenen Hengst auszureiten.«
     

6. Der Tempel der Spinne
    6
     
    DER TEMPEL DER SPINNE
     
     
    Da es in Yezud keine Schenken oder Eßstuben gab und Conan nicht für jede Mahlzeit nach Khesron hinunterstiefeln wollte, vereinbarte er mit Lars Mutter, daß sie für ihn mitkochte. Bei Sonnenuntergang wusch Conan den Ruß von Gesicht und Armen und begleitete Lar zu dem Häuschen, in dem der Junge mit seiner verwitweten Mutter wohnte.
    Amytis, eine Frau mittleren Alters mit müdem Gesicht und ergrauendem Haar, kochte gut und reichlich, aber Conan fehlte das Bier dazu, mit dem er das Essen hätte hinunterspülen können. Schweigend und mit unbewegtem Gesicht hörte er Amytis zu, die über ihre Herkunft, ihre Verwandtschaft und ihren allzu früh verstorbenen Mann plauderte.
    »Es waren bittere, harte Zeiten für uns nach seinem Tod«, sagte sie seufzend. »Doch mit dem Lohn, den Ihr meinem Lar zahlt, der Vergütung, die meine Tochter im Tempel bekommt, und den paar Kupferstücken, die ich durch Wäschewaschen verdiene, kommen wir schon zurecht.«
    »Ihr habt auch eine Tochter?« fragte Conan und betrachtete die Frau zum erstenmal mit einer Spur Interesse.
    »Ja, Rudabeh ist die erste Tempeltänzerin, und sie ist für die anderen Mädchen verantwortlich. Sie hat auch sonst noch einige Pflichten. Ja, sie ist ein sehr tüchtiges Mädchen. Der Mann, der sie einst zur Frau bekommt, kann sich glücklich preisen.«
    »Die Tempeltänzerinnen dürfen heiraten?«
    »Nachdem sie aus ihren Diensten entlassen sind. Die Priester sind sogar dafür. Jedes Mädchen erhält am Ende ihrer Dienstzeit eine Mitgift – das heißt, wenn sie sich anständig benommen hat.«
    »Wie werden die Tempeltänzerinnen denn ausgewählt?« erkundigte Conan sich beiläufig, während er sich eine Portion Pudding nahm.
    »Es findet jedes Jahr ein Wettbewerb statt«, erklärte

Weitere Kostenlose Bücher