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Conan und die Straße der Könige

Conan und die Straße der Könige

Titel: Conan und die Straße der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Edward Wagner
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Reaktion sich nicht bewährt. Vielleicht rief das fließende Blut das dünne Lächeln des Älteren hervor, als er selbstbewußt auf den Todesstoß hinarbeitete. Der Jüngere lächelte nicht. Seine eisblauen Augen funkelten grimmig, ohne die geringsten Zeichen von Schmerz oder Erschöpfung zu verraten, die ihm doch zweifellos zu schaffen machen mußte.
    Wieder zuckten die Klingen vor, trafen und trennten sich. Der Hauptmann ließ nicht locker. Noch während die Waffen sich trennten, schlug er erneut zu, so daß die Wucht des Klingenwechsels sein Rapier unterhalb und um das Stichblatt des anderen stieß und es tief in die festen Muskeln seines Oberschenkels drang.
    Der Jüngere knurrte kurz vor Schmerz. Er wich zurück. Sein verwundetes Bein knickte unter ihm zusammen. Er taumelte und konnte sich nur mit Mühe aufrecht halten. Sein verzweifelter Gegenschlag war unbeholfen und kraftlos.
    Das war der endgültige Moment des langen Duells. Die Augen der Zuschauer brannten vor atemloser Aufregung. Der Offizier genoß einen Herzschlag lang ihre absolute Aufmerksamkeit, ehe er sich daran machte, seinen verwundeten Gegner mit einem blitzschnellen Stich ins Herz – seine Spezialität – zu erledigen.
    Der Jüngere verschwendete in seiner Verzweiflung keinen Gedanken an Ritterlichkeit im Kampf. Aus seiner halbsitzenden Haltung auf dem Boden umklammerte er den langen Griff des Rapiers zusätzlich mit den Fingern seiner verwundeten Linken und hieb es mit aller Kraft nach oben. Das Ende der Klinge drang dem Älteren zwischen den gespreizten Beinen in den Leib und glitt hoch. Dabei, seinen Coup de maître auszuführen, stürzte der Hauptmann tödlich getroffen rückwärts.
    Einem gedehnten, ungläubigen Keuchen folgte das Durcheinander verwirrter Stimmen.
    Ein Mann mit glasig werdenden Augen starrte vom Boden herauf.
    Ein junger Söldner funkelte die Zuschauer mit schwelenden Augen an, als seine Wunden ihn zu Boden zwangen.
    Der Hauptmann wand sich in letzten Todeszuckungen. Sein Röcheln verlor sich in den aufgeregten Rufen und Verwünschungen derer, die ihre Wette verloren hatten, im Scharren von Füßen im Gedränge und im Klimpern von Münzen. Der Verwundete drückte die Spitze seines blutigen Rapiers auf den Boden und stützte sich auf seinen Griff. Warmes Blut spritzte aus seinem Oberschenkel, aber er schluckte nur, ohne einen Schmerzenslaut von sich zu geben.
    Er schwankte auf den Füßen. Die Fingerknöchel hoben sich weiß auf dem Rapiergriff ab, als die Kraft ihn verließ. Zwei seiner Söldnerkameraden – ihre Beutel prall voll Münzen, die sie gerade dank seines Sieges gewonnen hatten – eilten zu ihm, um ihn zu stützen. Die Augen des jungen Kriegers blitzten wild – immer noch brannte die Kampfeslust in seinem Herzen –, doch dann erkannte er seine Kameraden. Er sackte gegen sie, als ein dritter herbeieilte, um mit einem Stoffstreifen, den er hastig um den Oberschenkel schnürte, das Blut zu stillen.
    Das Stimmengewirr verstummte plötzlich. Die Soldaten kassierten eilig ihren Wettgewinn und zogen sich schnellstmöglich zurück. Ein Murmeln verbreitete sich.
    »General Korst!«
    Der junge Söldner hob den Kopf und schaute sich finster um, als die meisten fluchtartig den Raum verließen.
    Von seinen Stabsoffizieren begleitet, betrat der Oberkommandierende der Königlich Zingaranischen Armee, General Korst, höchstpersönlich den Schlafsaal. Seine gedrungene Gestalt, sein blauschwarzes Haar und seine dunkle Haut deutete auf eine Mischung von shemitischem Blut mit dem seines zingaranischen Vaters hin. Daß der Sohn einer Marketenderin und eines unbekannten zingaranischen Soldaten es zum Generalsrang der klassenbewußten zingaranischen Armee gebracht hatte, war ein Beweis seiner ungewöhnlichen Fähigkeiten.
    Die Augen des Generals weiteten sich, ehe sie sich zu schmalen Schlitzen verengten, als er den durchspießten Toten betrachtete. Nachdenklich strich er über seinen gepflegten Bart.
    »Ah, Hauptmann Rinnova! Dann seid Ihr also schließlich doch auf einen gestoßen, der Euch überlegen war! Sein Stich drang zwar nicht ins Herz, wie Ihr es immer vorgezogen habt, das stimmt, aber nichtsdestoweniger seid Ihr tot.«
    Er wandte sich dem Verwundeten zu. Seine ihn stützenden Kameraden versuchten dem unbewegten Blick des Generals auszuweichen. Sie ließen ihren Freund los, der sich schwankend bemühte, aufrecht stehenzubleiben. Ohne mit der Wimper zu zucken, erwiderte er den harten Blick.
    »Es war also deine Klinge, die

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